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Babylon in Hongkong

Babylon in Hongkong

Titel: Babylon in Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Worte sehr behutsam. »Hören Sie zu, Mann. Was wollen Sie eigentlich von uns? Können Sie mir das verraten?«
    »Nichts von dir.«
    »Da bin ich beruhigt.«
    »Aber du bist mein Pfand. Ich weiß, daß ihr zusammengehört. Ich will den Brief.«
    Mit allem hatte ich gerechnet, das aber ging einen Schritt zu weit. Da kam ich einfach nicht mehr mit. Er wollte von einem Nackten und einem fast Halbnackten einen Brief?
    »Habe ich richtig gehört?« fragte ich Suko. »Oder bin ich schon so alt…«
    »Nein, du hast richtig gehört!« flüsterte der Killer, der neben mir hockte. Seine Waffe hatte ihren Platz noch immer nicht verändert. Sie ›klebte‹ an meiner Haut. »Ich will den Brief von ihm haben. Von deinem Freund da vorn.«
    Ich räusperte mich. »Rück ihn doch rau, Suko, dann hat die arme Seele Ruhe.«
    »Siehst du ihn?«
    »Nein.«
    Der Killer neben mir stieß einen wütenden Laut aus. »Leg mich nicht rein, Suko, du hast den Brief! Du mußt ihn haben.«
    »Willst du mich untersuchen?« Suko spreizte die Hände vom Körper.
    »Wer sollte mir denn einen Brief gegeben haben? Weshalb hätte ich ihn mit ins Bad nehmen sollen? Ich lasse die Post zumeist im Büro. Tut mir leid, ich kann dir nicht helfen.«
    »Der Bote brachte ihn!«
    »Ach, so ist das?« Suko nickte. »Jetzt weiß ich Bescheid. Nur ist der Bote nicht mehr am Leben. Er hat es auch nicht geschafft, mir den Brief oder die Botschaft zu überbringen. Ich habe ihn nicht.«
    Der Killer dachte nach. Für ihn war es nicht so gelaufen, wie es eigentlich hätte laufen sollen, was ihn wiederum ärgerte und aus dem Konzept brachte. Er sah sich zwar nicht in einer Klemme, aber er wußte nicht, wie er reagieren sollte. Ich spürte förmlich, wie es in ihm arbeitete und er nach einer Lösung suchte.
    Sekunden verstrichen. Als ich tief einatmete, preßte er die Waffe noch härter gegen meinen Hals. »Mach nur keinen Unsinn, sonst fließt Blut in die Wanne.«
    »Keine Sorge, ich denke nur nach. Aber du solltest das auch, Meister. Es gibt keinen Brief…«
    »Doch, es gibt ihn! Dann hat ihn noch der Tote. Und du, Suko, wirst ihn holen, ganz einfach.«
    »Dazu müßte ich zurückgehen.«
    »Klar, mach das. Ich bleibe inzwischen bei deinem verfluchten Freund hier. Der sitzt so gern in der Wanne, es scheint ihm Spaß zu machen. Er soll noch länger darin bleiben. Ich warte genau eine Minute. Wenn du bis dahin nicht zurück bist, ist er tot.«
    »Okay, ich habe verslanden.«
    »Und noch etwas. Ich will den Brief geschlossen überreicht bekommen. Nicht öffnen. Hüte dich davor, ihn aufzuschlitzen, dann passiert mit Sinclair das gleiche.«
    Suko nickte. »Keine Sorge, Killer. Wir sind beide nicht lebensmüde. Bis gleich.« Er ging rückwärts und verließ die kleine, vorn offene Kabine. Ich entspannte mich ein wenig und konnte mich auch wieder auf die Geräusche der Umgebung konzentrieren, die gedämpft an meine Ohren klangen. Was mir widerfahren war, hatte niemand bemerkt. Die Menschen kümmerten sich innerhalb des Badehauses zumeist um sich selbst, die anderen waren da Nebensache.
    »Wer hat den Brief denn geschrieben?« fragte ich und schaute auf den Dampf, der dickschwadig und feucht auf der Oberfläche umherkroch.
    »Du wirst es nie erfahren!«
    »Aber er ist wichtig, oder?«
    »Halt dein Maul, Sinclair. Wenn ich den Brief habe, werde ich verschwinden, und ihr könnt mich vergessen. Ist das klar? Hast du das auch verstanden?«
    »Fast, Killer, fast. Du hast nur eines vergessen. Du hinterläßt einen Toten. Das ist schlimm, und das zwingt uns, etwas dagegen zu unternehmen.«
    »Lieber einen als drei.«
    »Dann willst du uns auch…«
    »Klar, klar, wenn es sein muß. Ich werde euch killen. Es ist mir egal. Es geht um viel. Und wenn ich dabei draufgehe, das spielt auch keine Rolle. Die Sache allein zählt.«
    »Sie muß gewaltige Ausmaße haben, wenn ich dich so reden höre. Ist es gefährlich?«
    »Und tödlich, Sinclair. Man soll keine schlafenden Löwen wecken. Wenn doch, darf man sich nicht wundern, daß ihre Pranken irgendwann einmal zuschlagen. Da hat man als Mensch dann keine Chance, Sinclair. Aber was erzähle ich dir da? Du müßtest es selbst am besten wissen. Nimm einen Rat an: Kümmere dich um die Probleme hier, aber laß uns in Ruhe. Das gilt auch für deinen Freund.«
    Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen. »Das begreife ich nicht. Wie soll ich euch in Ruhe lassen, wenn ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe?«
    »Je weniger ihr wißt, um

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