Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Sie stürmten in mein Zimmer mit der Wucht eines Tornados. Ich kam gerade noch dazu, die Beine vom Bett herabzuschwingen, als sie auch schon vor mir standen. Sie waren zu dritt. Oer erste mußte garantiert die Zwei-Meter-Marke erreichen.
    Dazu kamen bestimmt zweihundertzwanzig Pfund auf die Waage. Er hatte ein viereckiges Gesicht mit einer Knollennase und dichten struppigen Brauen.
    »Hallo!« brummte er in einem urwelthaften Baß.
    Ich sagte nichts. Dafür betrachtete ich meine unverhofften Besucher. Der zweite war wenigstens zur Hälfte Mexikaner und sah entsprechend aus. Der dritte hatte einen schrägstehenden Mund, bei dem man nie wußte, ob er gleich anfangen würde zu weinen oder ob er grinsen wollte. Alle beide waren nur mittelgroß, aber sehnig — und alles in allem Schlägertypen.
    Ich drückte meine Zigarette im Aschenbecher auf dem Nachtschränkchen aus und sagte:
    »Hallo, hallo! Kennen wir uns?«
    »Noch nicht«, grunzte der Riese. »Aber in einer Stunde wirst du genug von uns kennen. Jimmy, mach den Kleiderschrank auf!«
    Der schiefe Mund ging in die Breite und entblößte gelbe Stummelzähne. Sein Besitzer durchquerte das von mir gemietete Hotelzimmer und riß die breiten Flügeltüren des in die Warfd eingebauten Schrankes auf. Ich hatte zwei Anzüge, ein paar Hemden und die nötige Wäsche darin verstaut. Der Kerl zog ein Schnappmesser aus der Hosentasche und begann, meine Textilien zu zersäbeln. Minutenlang war nichts anderes zu vernehmen als das häßliche Ratschen seines Messers. Als er fertig war, lag zu seinen Füßen ein Haufen aus zerfetzten Anzügen, zerschnittenen Hemden, zerhackten Krawatten und zerstückelter Wäsche. Der Kerl drehte sich um und grinste zufrieden.
    Größe knapp sechs Fuß, prägte ich mir ein, Gesicht oval, Augen braun, Haare ebenfalls. Besonderes Kennzeichen: schrägstehender Mund. Die Rechnung für den Haufen zu seinen Füßen würde ich ihm eines Tages vorlegen. Auf den Cent genau, das wußte ich.
    »Juan«, brummte der Baß, »die anderen Utensilien!«
    Der Mex zog einen 38er Revolver unter seiner weiten dunkelblauen Jacke hervor und ging zu dem Tisch am Fenster. Er schlug auf die Kamera ein, auf den Belichtungsmesser, auf den Elektronenblitz. Aus dem Köfferchen riß er den Vorrat an Filmrollen. Er war erst zufrieden, als die letzte Rolle, zu einer Schlange auseinandergezerrt, zu seinen Füßen lag.
    »Als Kind habe ich auch mal gern etwas kaputtgeschlagen«, sagte ich kalt. »Daß ihr aus dem Alter noch nicht heraus seid!«
    Der Riese hatte die ganze Zeit breitbeinig vor mir gestanden und darauf gewartet, daß ich etwas unternehmen würde. Da ich es nicht getan hatte, war er enttäuscht. Er beugte sich vor.
    »Wie heißt du?« raunzte er mich an. »Jerry Cotton«, erwiderte ich.
    »Was tust du?«
    »Ich bin Reporter«, log ich auftragsgemäß.
    »Was willst du hier?«
    Unsere Blicke fraßen sich ineinander. Er hatte wasserhelle Augen unter den struppigen gelbbraunen Brauen.
    »Ich habe auf euch gewartet«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Schon fast eine Woche lang.«
    Meine Ehrlichkeit verblüffte ihn. Er runzelte die Stirn.
    »Gewartet?« grunzte er. »Wieso?«
    »Sechzig Meilen die Autobahn weiter nach Westen steht das nächste Highway-Hotel der Anderson-Gruppe«, erklärte ich ihm geduldig. »Dort sind innerhalb von sechs Monaten mindestens ein Dutzend Gangsterstückchen verübt worden. Ein achtundfünfzig jähriger Handelsvertreter stürzte aus dem sechsten Stock mitten auf die Fahrbahn. Einem Touristenehepaar aus Frankreich wurde das gesamte Gepäck gestohlen. Bei vier Gästen war plötzlich Zuckerwasser im Benzintank ihrer Wagen. Ein hoher Offizier wurde zusammengeschlagen. Als er wieder zu sich kam, gab es in seinem Zimmer nicht einen unbeschädigten Gegenstand mehr. Selbst sein Dienstausweis bestand nur noch aus wertlosen Schnipseln. Und so weiter.«
    »Das stand in den Zeitungen«, knurrte der Baß. »Es erklärt nicht, warum du hier bist!«
    »Ganz einfach«, fuhr ich fort: »Ich sagte mir, daß dieses Hotel hier als nächstes drankäme. So ganz unrecht kann ich ja wohl auch nicht gehabt haben.«
    »Du willst also für die Zeitungen darüber schreiben?«
    »Ja, das hatte ich vor.«
    »Über uns?«
    »Na klar«, sagte ich. »Das ist doch mein Job.«
    Er holte aus und knallte mir die flache Hand von rechts gegen den Kopf. Ich flog gegen das Fußende des Bettes und schlug hart mit dem Kopf gegen die Bettkante.
    »Du wirst hier verschwinden«, stellte er

Weitere Kostenlose Bücher