Baccara Exklusiv 56
versicherte er Georgia. „Außerdem freut meine Frau sich auch schon auf die Kinder. Wir haben noch keine eigenen. Nicht, dass wir es nicht versuchen, falls Sie verstehen …“
Jordan mischte sich ein. „Da Sawyer ohnehin hier ist, könnte er doch auch einen Blick auf deine Mutter werfen“, schlug er Georgia vor. „Er ist ein sehr guter Arzt, und wenn sie seine Patientin ist, brauchst du ihn nur anzurufen, sobald sie einmal ein anderes Problem hat.“
Sawyer nickte bestätigend. „Ich mache Hausbesuche.“
Georgia schien noch immer völlig perplex. „Das ist alles unglaublich.“
„Woher kommen Sie?“, fragte Gabe.
„Milwaukee“, antwortete sie abwesend.
„Ach, das erklärt einiges. Wir gehen die Dinge hier anders an.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Gibt es noch mehr Brüder, die ich noch nicht kennengelernt habe?“
„Nein“, antworteten alle gemeinsam.
Sie atmete erleichtert auf. „Na schön. Ich möchte meine Mutter sehen. Vorher habe ich doch keine Ruhe. Sie liegt im zweiten Stock.“
„Ich mache mich auf den Weg“, erklärte Casey. „Die Kleinen können es kaum erwarten, an den See zu kommen. Einverstanden?“
Georgia schien mit sich zu ringen, nickte aber. „Ja, einverstanden.“ Sie zog ihre Kinder an sich. „Ihr werdet euch Casey zuliebe ganz besonders gut benehmen, ja?“
„Ja, das werden wir!“
„Wir benehmen uns immer gut.“
Georgia lächelte. „Ich weiß. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, euch zu haben.“
Die Kinder umarmten sie fest, und sie gab beiden einen Kuss. „Jordan und ich kommen bald nach. Und seid vorsichtig am Wasser!“
Casey legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie. „Ich werde auf sie aufpassen. Machen Sie sich keine Sorgen. Bei uns gibt es die Regel, dass kein Kind ohne Begleitung an den See darf. Ihnen wird nichts passieren, das verspreche ich.“
Trotzdem schaute Georgia ihnen ängstlich nach, als Casey die beiden an die Hand nahm und mit ihnen davonging.
Jordan bugsierte sie sanft in den Aufzug und drückte den Knopf für den zweiten Stock. In der überfüllten Enge des Fahrstuhls war sie ihm so nah wie den ganzen Morgen über nicht. Er vermutete, dass sie sich von seinen imposanten Brüdern ein wenig eingeschüchtert fühlte.
Sie trug eine gut sitzende gelbe Bluse, die sie bis zum Hals zugeknöpft hatte, dazu einen langen, adretten Rock. Ihre Kleidung war keineswegs sexy, eher schlicht. Dennoch konnte sie ihre Reize nicht verbergen. Jordan vermutete, dass das selbst ein Sack nicht schaffen würde.
Er gab sich gerade erotischen Fantasien hin, die eher in die intime Atmosphäre seines Schlafzimmers gehörten statt in einen überfüllten Fahrstuhl, als Georgia seine Hand nahm. Am liebsten hätte er vor Glück laut gejubelt. Sie fing an, ihm zu vertrauen und ihn zu akzeptieren – wenn auch widerstrebend.
Dann bemerkte er, dass Sawyer es mitbekommen hatte, und leise pfiff. Er stieß sogar Gabe an, der die Brauen hob.
Bevor Jordan sich über seine Brüder aufregen konnte, öffneten sich die Fahrstuhltüren.
Georgia eilte zum Zimmer ihrer Mutter. Ehe sie eintrat, drehte sie sich zu den Brüdern um, als wüsste sie nicht genau, was sie jetzt mit ihnen anfangen sollte. „Es kann eine Weile dauern.“
Jordan nickte. „Lass dir Zeit. Ich habe es nicht eilig.“
„Ich auch nicht“, meinte Gabe.
„Gabe und ich werden uns gleich auf den Weg machen“, versprach Sawyer. „Allerdings würde ich vorher gern Ihre Mutter untersuchen, falls Sie nichts dagegen haben. Ich zweifle nicht daran, dass sie hier eine gute Behandlung erfährt, aber bei einem Emphysem können alle möglichen kleinen Beschwerden auftreten. Wenn Sie sich mit dem Gedanken anfreunden können – auf jeden Fall bin ich nicht so weit entfernt wie das Krankenhaus.“
Georgia wirkte erleichtert, dass Sawyer sein Angebot noch einmal bekräftigt hatte. „Ehrlich gesagt, das wäre wundervoll“, gestand sie. „Ich mache mir solche Sorgen um sie. Sie behauptet, sie würde sich nicht überanstrengen, aber dann geschieht so etwas wie jetzt. Sie ist so entschlossen, sich nicht zu beklagen und mich zu bemuttern, obwohl ich es nun wirklich nicht brauche und schon dreiundzwanzig bin …“
Jordan verschluckte sich fast, als sie ihr Alter nannte. Dreiundzwanzig? Das bedeutete, dass sie mit sechzehn schwanger geworden war. Das war eine große Verantwortung für jemanden, der selbst noch ein Kind war. Hatte sie die Highschool beendet? War sie aufs College
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