Baccara Exklusiv 56
gewusst, dass …
Er fluchte leise. „Sieh mich nicht so an. Damit bringst du mich um den Verstand. Sag lieber etwas.“
Sie nickte, schaute sich in der Küche um, sah all das, was er getan hatte, und ahnte, was er offenbar noch tun wollte. Nicht nur mit dem Haus, sondern auch mit ihr. Sobald sie wieder klar denken konnte, würde sie sich schlimme Vorwürfe machen, das wusste sie. Immerhin hatte sie ihre eigenen Regeln gebrochen.
Sie sah ihm in die Augen und schluckte. „Ich muss heute Abend arbeiten. Ich … ich kann nicht mit zum Abendessen kommen.“
Jordan sollte nicht so wütend sein, doch seit er Georgia zum ersten Mal gesehen hatte, befanden sich seine Gefühle in Aufruhr. Und bis jetzt hatte er sie noch nicht in den Griff bekommen. Wie hatte er so etwas Dummes tun können, in ihrer Küche über sie herzufallen, obwohl ihre Kinder oben waren? Er verachtete sich nicht nur für seine mangelnde Selbstbeherrschung, sondern war auch wütend auf sich, weil sie sich für all das die Schuld geben würde. So weit kannte er sie schon.
Die Anziehung zwischen ihnen war überwältigend, und keiner von ihnen kam damit bisher zurecht. Aber statt mit ihm darüber zu sprechen, hatte sie ihn lediglich darüber informiert, dass sie heute arbeiten musste.
Jordan versuchte sich seine düstere Stimmung vor den Kindern nicht anmerken zu lassen. Er fürchtete, dass es Eifersucht war. Zwar kannte er dieses Gefühl nicht, daher konnte er nicht sicher sein, aber es gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hasste es, wie sich alles in ihm zusammenzog bei der Vorstellung, dass Georgia auf dieser kleinen Bühne tanzte.
Schweigend gingen sie den langen Krankenhausflur entlang und blieben unvermittelt stehen, als sie um die Ecke kamen und nicht nur Sawyer entdeckten, sondern auch Gabe und Casey. Natürlich hatte seine ganze Familie auftauchen müssen. Und wenn Misty nicht krank wäre, wäre Morgan bestimmt auch hier.
Sie würden sich tüchtig über ihn amüsieren. Jordan war immer anders als seine Brüder gewesen. Zurückgezogener und verschlossener. Obwohl er nie an der Liebe seiner Brüder zweifelte, fühlte er sich doch oft wie ein Außenseiter; wegen seines Vaters gab es Dinge, die er nie mit ihnen würde teilen können. Wie den Stolz auf ihre Herkunft väterlicherseits.
Wenn sie erfuhren, dass es ihn schwer erwischt hatte, würden sie sich wahrscheinlich vor Schadenfreude die Hände reiben.
Lisa, mit ihrem natürlichen Charme, strahlte beim Anblick von Casey und rannte zu ihm. Casey grinste und ging in die Knie, um sie aufzufangen. Adam tat es ihr gleich, beäugte dabei jedoch Sawyer und Gabe misstrauisch.
Georgia war stehen geblieben. Offenbar war sie ebenso erschrocken wie er.
Sawyer kam mit einem freundlichen Lächeln auf sie zu. „Georgia?“
Sie nickte benommen. „Ja.“
Sawyer, der verdammte Kerl, umarmte sie, als sei sie ein Mitglied der Familie.
Jordan kochte vor Wut. Zum Glück ließ Sawyer sie wieder los, bevor er die Beherrschung verlieren konnte.
„Freut mich sehr, Sie kennenzulernen“, sagte Sawyer. „Casey hat mir schon von Ihnen erzählt.“
„Sie sind Caseys Vater?“, fragte sie erstaunt.
„Ja.“ Sawyers Brust schwoll jedes Mal vor Stolz an, wenn er von Casey sprach. „Ich hörte, dass er heute Babysitter spielen wird. Wir freuen uns schon alle darauf. Ganz besonders meine Frau. Durch unser eigenes Kind, den sechs Monate alten Shohn, und Morgans Tochter Amber hat Honey festgestellt, dass sie Kinder wirklich liebt. Sie hatte nie die Gelegenheit gehabt, viel Zeit mit älteren Kindern zu verbringen, daher freut sie sich umso mehr darauf.“
Bevor Georgia etwas sagen konnte, trat Gabe vor.
„Hallo“, begrüßte er sie und schenkte ihr sein einnehmendstes Lächeln. Georgia hob die Hand lediglich zu einem schwachen Winken.
„Wieso seid ihr alle hier?“, wollte Jordan wissen.
Sawyer zuckte die Schultern. „Ich bin hier, weil du mich darum gebeten hast. Gabe kam mit, damit du Georgia nicht hier allein lassen musst. Wir werden zusammen Georgias Wagen abholen. Casey wird mit den Kindern zu Honey fahren, die schon ganz aufgeregt ist.“
Bei der Erwähnung ihrer Kinder erwachte Georgia aus ihrer Benommenheit. „Ich bin überwältigt. Sie nehmen meinetwegen so viel Mühe auf sich …“
„Absolut nicht.“ Gabe zwinkerte ihr zu, was sie erneut verstummen ließ. Diese Wirkung hatte er auf alle Frauen. Selbst seine eigene Frau war noch nicht immun dagegen. „Das macht wirklich keine Umstände“,
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