BACCARA EXKLUSIV Band 52
Miene verfinsterte sich. „Ich will wenigstens an fünf oder sechs Tagen in der Woche gemeinsam zu Abend essen. Ich will, dass wir das Haus zusammen aussuchen. Auch wenn wir nicht mal annähernd so etwas wie eine Phase des Werbens hatten, möchte ich mal wie bei einem richtigen Date ausgehen. Ich will, dass du mit mir sprichst. Ich will, dass du …“ Sie verstummte und schüttelte den Kopf, als wüsste sie, dass das unmöglich ist. „Ich will, dass du dich mir öffnest, damit ich dich wirklich kennenlernen kann.“
Bis zu ihrer letzten Forderung hatte Michael nichts einzuwenden gehabt. Aber er würde lieber sein Unternehmen hergeben, als sich einem anderen Menschen total zu öffnen. Eins nach dem anderen. „Heute Abend gehen wir aus. Du wählst das Restaurant.“
„Nein“, sagte sie.
Verblüfft kniff er die Augen zusammen. „Warum nicht?“
„Die Wahl des Restaurants verrät etwas über dich. Es ist eine weitere Möglichkeit, dich kennenzulernen.“
Ein Restaurant auszuwählen war nicht so schmerzlich wie forcierte Offenheit. Michael akzeptierte ihre Bedingungen. „Gut, ich hole dich um halb sieben bei mir zu Hause ab.“
„Ich weiß nicht, ob ich bereit bin, wieder in dein Apartment zurückzukehren“, erklärte sie.
„Doch, das bist du“, versicherte er ihr und drängte sie gegen einen Eckpfeiler der Veranda. „Ich mag zwar deiner Vorstellung von einem idealen Ehemann nicht entsprechen, aber es gibt etwas sehr Wichtiges, was ich nicht tue. Ich langweile dich nicht, und ich wette, das kannst du von den anderen, mit denen du zusammen warst, nicht behaupten.“
Kate musterte ihn schweigend. Sie hatte eine Rühr-mich-nicht-an-Miene aufgesetzt, und ihre schwarze Kleidung verbarg die ersten Anzeichen der Schwangerschaft. Er atmete ihren Duft ein. Es erstaunte ihn, wie sexy er sie selbst in dieser angespannten Situation fand.
„Na schön“, gab sie schließlich nach. „Ich werde heute Abend in deinem Apartment sein.“
Er entspannte sich wieder etwas, und erneut erwachte sein Verlangen, mit ihr zu schlafen. Doch er verdrängte es, indem er ihre linke Hand nahm und den Finger streichelte, an dem sie noch immer den Verlobungsring trug. Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste sie. „Bis heute Abend.“
An diesem Abend kämpfte Kate mit ihren Nerven und ihren Haaren. Finster schaute sie in den Spiegel. Wieso hatte sie zugestimmt? Sie hätte im Hotel bleiben oder wenigstens wieder in ihre Doppelhaushälfte ziehen sollen. Michael mochte faszinierend sein, aber er war auch schwierig, was bedeutete, dass ihr Leben wahrscheinlich auch schwierig werden würde.
Und faszinierend, meldete sich eine leise Stimme in ihr.
„Ach, halt den Mund“, murmelte sie. „Weil ich auf dich gehört habe, bin ich jetzt schwanger und verheiratet.“ Sie zupfte ihr schwarzes Schlauchkleid zurecht und betrachtete sich von der Seite. Bis jetzt sah sie noch nicht sehr schwanger aus, nur ein wenig pummelig. Sie hörte, wie die Küchentür geöffnet wurde, und ließ vor Schreck den Lippenstift fallen. Es gibt überhaupt keinen Grund für diese Nervosität, sagte sie sich. Dies mochte zwar ein erstes Date sein, aber schließlich war sie mit dem Mann schon verheiratet. Rasch trug sie Lippenstift auf und verließ das Badezimmer.
Michael stand neben dem Küchentresen und sah die Post durch. Er trug ein dunkles Sportsakko, ein weißes Hemd und eine Seidenkrawatte. Als er seine Aufmerksamkeit von der Post auf Kate richtete, war sein Blick beinah raubtierhaft. „Du siehst gut aus. Bist du so weit?“
„Ja, danke.“ Sie kämpfte gegen ihre Verlegenheit. „Wohin fahren wir?“
„Das ist eine Überraschung“, erklärte er lächelnd und drängte sie sanft zur Tür hinaus.
Während der Fahrt schwiegen sie beide. Als er auf einen Parkplatz bog und Kate das Restaurant sah, das er ausgewählt hatte, lächelte sie erfreut. Obwohl sie nie dort gewesen war, hatte sie es schon immer besuchen wollen. „Das Vineyard“, bemerkte sie. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass es eins von deinen Lieblingsrestaurants ist.“
„Das war es bis jetzt auch nicht. Ich bin zum ersten Mal hier.“
„Wie bist du darauf gekommen?“
Er zögerte. „Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt.“
Kates Neugierde erwachte. „Wieso ahne ich eine Geschichte dahinter?“
Michael seufzte. „Muss ich meine Quelle wirklich offenbaren?“
„Ja.“
„Ich habe fünf Angestellten und einem Freund eine E-Mail geschickt und sie nach ihren drei
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