Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
überraschen, denn diesmal erwiderte sie gar nichts. Also nutzte er seinen Vorteil.
„Ich meine, Autumn, wir gehen doch miteinander, oder etwa nicht?“
Aus irgendeinem Grund begann sie nun nervös zu werden. Sie senkte den Blick und fingerte am obersten Knopf ihres Kleides herum. „Nur eine Mondphase lang“, erinnerte sie ihn unnötigerweise.
Weder dass er diese Erinnerung brauchte, noch dass er an die Mondphasenregelung glaubte. Zumindest nicht, was ihn betraf. Er hatte noch zu viele Pläne für sie beide, als dass die Sache schon in wenigen Wochen vorbei sein könnte.
„Im Moment gehen wir also miteinander“, stellte er noch einmal klar. „Und das jetzt ist eine Besorgungsverabredung.“
„Eine Besorgungsverabredung?“, fragte sie nach.
Er nickte. „Das machen schon viele. Es ist der Trend der Zukunft in unserer geschäftigen Zeit.“
„Oh.“ Sie sah nicht gerade überzeugt aus.
„Nun komm schon“, drängte er sie. „Wohin zuerst?“
So ganz schien sie noch immer nicht bereit zu sein zur Kapitulation. Sie betrachtete ihn nur neugierig, als versuchte sie, aus ihm schlau zu werden.
Viel Glück, dachte Sean. Er wurde in letzter Zeit selbst nicht aus sich schlau.
„Na gut, wenn du wirklich mitkommen willst …“
„Oh, sicher.“ Nachdem es ihn so harte Überzeugungsarbeit gekostet hatte, würde nichts ihn davon abhalten.
Autumn zuckte mit den Schultern. „Okay, als Erstes gehe ich Lebensmittel einkaufen, bevor es zu voll wird. Dann muss ich kurz zur Post, dann zur Bank, dann in den Copyshop, dann zum Großhändler …“ Sie listete die weiteren Ziele auf, wobei eins langweiliger als das andere klang.
„Hört sich gut an“, erwiderte Sean und konnte es tatsächlich kaum erwarten, sie zu begleiten.
Während der folgenden zwei Wochen verabredeten Sean und Autumn sich regelmäßig und besuchten dabei die örtlichen Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen, die man in einer Kleinstadt wie Marigold im Sommer so besuchen konnte. Das Kiwanis-Picknick, der Tanz am Unabhängigkeitstag, die Eröffnung eines neuen Restaurants und eine weitere Doppelvorstellung im Autokino, von der Sean irrtümlicherweise ausgegangen war, dass es sich dabei um „Der heiße Bikini-Marathon“ und nicht um zwei Filme mit Julie Andrews handelte.
Bei jedem Date verhielt Sean sich wie ein perfekter Gentleman, wenn er Autumn nach Hause brachte. Okay, vielleicht gab es Gelegenheiten, bei denen er sich wie ein heißblütiger, perfekter Gentleman verhielt, denn einige ihrer Gutenachtküsse dehnten sich ziemlich aus.
Doch entscheidend war, dass Sean sich als ein ausgesprochen erfolgreicher Verehrer von Autumn ansah. Bei aller Bescheidenheit – von der er ohnehin nicht viel besaß – war er sich ziemlich sicher, dass er der erfolgreichste Verehrer von Autumn war, seit sie in Marigold lebte. So, wie die Sache im Moment lief, war er sehr zuversichtlich, sie davon überzeugen zu können, die eine Mondphase mit ihm auf mindestens zwei, wenn nicht auf drei auszudehnen.
Denn ihre Reaktion auf sein sehr enthusiastisches Werben war ebenfalls sehr enthusiastisch. Sie hatten zusammen eine Reihe von Abenden damit verbracht, auf Autumns Veranda zu sitzen und Kaffee zu trinken oder sich auf ihrer Hollywoodschaukel zu entspannen und dabei eine Flasche Wein zu leeren, oder sie hatten eng umschlungen vor ihrer Haustür gestanden und sich verabschiedet. Wenn es regnete, gingen sie hinein, und aus den anfänglich eher keuschen Gutenachtküssen wurden zunehmend leidenschaftlichere Küsse, die bestimmte Erwartungen aufs nächste Mal weckten. Aber kein einziges Mal überschritten er oder Autumn die Grenzen dessen, was man allgemein unter Anstand verstand. Leider.
So fand sich Sean an einem schwülen Sommerabend drei Wochen und zwei Tage nach Beginn ihrer Beziehung in einer Umarmung mit Autumn wieder und war frustriert. Er hatte inzwischen keine Angst mehr, das Wort „Beziehung“ zu benutzen. Denn er wusste jetzt, dass man eine zeitlich begrenzte Beziehung zu einer Frau haben konnte.
Das, was er für Autumn empfand, ging weit über das hinaus, was er je für eine andere Frau empfunden hatte. Doch er war überzeugt, dass es noch nichts war, worüber er sich Sorgen machen müsste. Es machte ihm nichts aus, es eine Beziehung zu nennen, denn genau das war es. Es war halt nur keine längerfristige Beziehung.
Was auch okay war. Vorausgesetzt natürlich, dass sie zwei Mondphasen lang hielt. Oder drei. Er hatte die Möglichkeit noch nicht
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