Baccara Exklusiv Band 98
Ehefrau, als Mutter seines Kindes. Und er wünschte sich nichts mehr, als dass sie diese Gefühle erwidern könnte.
Nick wusste, dass er diese Nacht nur wenig Schlaf finden würde.
„Ein Verlobungsring für mich?“, fragte Lilly erstaunt. Mit beiden Händen hielt sie ihren Kaffeebecher fest.
„Was ist daran so seltsam?“, fragte Nick zurück. „Hast du noch nie davon gehört, dass eine Frau von ihrem künftigen Ehemann einen Verlobungsring bekommt?“
„Aber …“ Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Nick saß ihr frisch geduscht und rasiert gegenüber. Sein dunkles Haar war noch feucht. Eine Strähne hing ihm über die Stirn, was ihm ein etwas verwegenes Aussehen gab. Obendrein hatte er zwei Knöpfe von seinem Hemd offen gelassen, sodass sie die dichten Locken auf seiner Brust sehen konnte. Sie musste daran denken, wie sie mit den Fingerspitzen durch diesen Pelz gefahren und der Spur der Behaarung bis weit nach unten gefolgt war.
Sie trank einen Schluck von ihrem entkoffeinierten Kaffee und versuchte sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren.
„Willst du meinen Ring nicht tragen?“
„Nein – doch!“ Sie hatte absolut nichts dagegen, in die Stadt zu fahren, allein um etwas Abstand von Nick zu bekommen. Sie wollte auch gern wieder arbeiten. Hier, in seiner Nähe, konnte sie kaum einen klaren Gedanken fassen. Selbst wenn sie in ihrem Zimmer allein war, kam es ihr vor, als erdrücke sie seine Anwesenheit. Ganz zu schweigen davon, dass er sie bis in ihre Träume verfolgte.
„Was denn nun? Ja oder nein?“, wollte Nick wissen, der niemals auf eine Antwort verzichtete.
„Ein kleiner schlichter Goldreif genügt doch.“
„Nein, ich möchte dir einen richtig schönen Verlobungsring anstecken. Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch. Tu mir doch den Gefallen.“
Es wird mir wohl kaum etwas anderes übrig bleiben, dachte Lilly.
„Wir können auch gleich mit Matt Sheffield einen Termin für die Trauung vereinbaren, wenn wir schon mal in der Stadt sind“, fuhr Nick fort.
Sie schloss die Augen. Ihr ging das alles viel zu schnell.
„Oder hast du etwas gegen eine kirchliche Trauung?“
Sie sah ihn erstaunt an. „Du fragst mich nach meiner Meinung?“
„Natürlich. Ich habe dir ja schon einmal gesagt: Ich bin kein Monster.“
„Ich fände eine standesamtliche Trauung ehrlicher“, erklärte Lilly.
„Was wäre denn unehrlich an einer kirchlichen Trauung?“
„Gelobt man da nicht, sich zu lieben und zu ehren, bis der Tod einen scheidet?“
„Das stimmt. Aber wenn es dir nur darauf ankommt, können wir mit dem Priester auch vereinbaren, diesen Teil des Schwurs wegzulassen.“
Fünf Jahre waren es jetzt her, dass Lilly vor einem Priester in einer mit Freunden und Verwandten voll besetzten Kirche Aaron ewige Liebe und Treue geschworen hatte. Dasselbe hatte er getan. Aber schon als er ihr den Ring an den Finger steckte, musste ihm klar gewesen sein, dass er kein Wort von seinem Ehegelöbnis zu halten gedachte.
„Zu schwören, dich für alle Zeiten zu ehren, für dich zu sorgen und dich zu beschützen“, fügte Nick hinzu, „damit habe ich keine Schwierigkeiten. Das kann ich guten Gewissens versprechen.“
Seine Offenheit rührte Lilly. Einem Nick, der seine Gefühle zeigte und auf sie zuging, war viel schwerer zu widerstehen als dem Nick, der sich unnachgiebig und gebieterisch gab. „Und wie steht’s mit ‚vertrauen‘?“, fragte sie.
Er zog es vor, auf diese Frage nicht zu antworten. Sie musste das akzeptieren. Mehr als das, was er ihr angeboten hatte, konnte sie nicht erwarten. Wer weiß, ob er überhaupt in der Lage war, mehr zu geben. Aber wenigstens täuschte er es nicht vor wie Aaron.
„Also schön, ich bin mit einem Ring einverstanden. Aber es darf nur ein kleiner sein.“
„Geht in Ordnung.“
Eine Stunde später waren Lilly und Nick in der Stadt. Zuerst fuhren sie zu Lillys Wohnung, damit sie die Sachen einpacken konnte, die sie brauchte. Der nächste Weg führte sie direkt zum teuersten Juwelier von Columbine Crossing, um sich Ringe zeigen zu lassen.
„Einen kleinen, Nick. Denk daran, was du versprochen hast“, erinnerte Lilly ihn.
„Klein ist relativ.“
„Ja, wenn man Elizabeth Taylor heißt vielleicht.“
Nick grinste. Dann zeigte er genau auf den Ring, der Lilly auch schon ins Auge gefallen war.
Lilly fasste ihn am Arm. „Bist du verrückt. Das ist einer der größten Diamanten, die sie hier haben.“
„Sieht für mich aus wie mittlere
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