Baccara Exklusiv Band 99
wie keine zuvor, aber zugleich gab sie ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Zum ersten Mal hatte die Vorstellung, jeden Abend zu derselben Frau nach Hause zu kommen, etwas sehr Verlockendes für ihn … und der Gedanke an das baldige Ende ihrer Beziehung etwas Entsetzliches. „Ich möchte nicht mit dir Schluss machen“, gestand er leise.
„Die Trennung wird mir auch schwerfallen.“ Sie streichelte seinen Schenkel. „Nick, ich weiß natürlich, dass du nicht der Mann bist, für den deine Hörer dich halten. Ein bisschen natürlich schon. Dein Humor, deine Respektlosigkeit und deine zweideutigen Kommentare, das alles ist sehr typisch für dich.“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Aber ich kenne auch deine Liebenswürdigkeit, dein Mitgefühl und deine Zärtlichkeit.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter. „Ich wünschte mir, dass deine Hörer dich so kennenlernen könnten, wie du privat bist.“
Er spürte, in welcher Klemme er steckte. Die Bosse von Mercury Media, seine Produzenten und seine Agentin, alle wollten, dass er sein Image, das Sara verabscheute, noch mehr kultivierte.
Sara hatte recht, er vereinigte zwei verschiedene Persönlichkeiten in sich. Früher einmal hatte er dem Mann, den er im Radio darstellte, privat weit mehr geglichen, als ihm lieb war. Aber das war längst vorbei. Heute spielte er vor dem Mikrofon eine Rolle. Wenn er zu Veranstaltungen wie bei Charlie ging, verhielt er sich, wie man es von ihm erwartete, aber er war nicht mit dem Herzen dabei. Das war er nur bei Sara.
„Ich wünschte, wir hätten das Thema nicht angeschnitten“, sagte Nick. „Wir sollten die verbleibende Zeit nicht mit Diskussionen verbringen.“
Sara legte ihm eine Hand an die Wange und küsste ihn. „Keine Sorge. Das hier ist der Mann, den ich nie vergessen werde.“
Nick zog sie zu einem langen tiefen Kuss in seine Arme. Er versuchte, sich seine Gefühle einzuprägen, um nach ihrer Trennung von der Erinnerung zehren zu können. Kurz danach gingen sie ins Schlafzimmer, und Nick sah die Uhr von 10.42 auf 10.43 Uhr umspringen. Wieder war eine Minute vergangen.
Sie liebten sich leidenschaftlich und in der bitteren Gewissheit, dass morgen bereits Silvester war und ihre gemeinsame Zeit sich rasant ihrem Ende näherte.
Obwohl sie den nächsten Tag wie alle bisherigen verbrachten, hatte Sara das Gefühl, in ihrem Kopf ticke eine Uhr. Beim Dinner wurde es besonders schlimm, da Nick immer wieder verstohlen auf seine Uhr schaute.
„Ich glaube, du hast es lange genug aufgeschoben“, sagte Sara nach dem Dinner. „Es ist bereits nach sieben.“
Nick seufzte. „Ja, ich weiß. Ich muss mich umziehen. Wenn ich nicht bald auf der Party erscheine, trifft meine Agentin der Schlag.“
„Dann mach dich fertig, und ich räume auf.“
„Ich habe einen besseren Vorschlag. Ich muss noch duschen.“ Er küsste sie flüchtig. „Und ich dusche nicht gern allein.“
In Erinnerung an frühere Duscheskapaden hatte Sara es eilig, mit ihm zu gehen.
Nachdem sie sich abgetrocknet und die Herrschaft über ihren Körper wiedergewonnen hatte, ging sie in die Küche, um aufzuräumen. Sie schaltete gerade den Geschirrspüler ein, als sie Nick aus dem Schlafzimmer kommen hörte, und ging ins Wohnzimmer.
Nick im Smoking, das war eine unwiderstehliche Mischung aus lässiger Eleganz und jungenhaftem Charme. Die Frauen auf der Party würden ihm reihenweise verfallen.
Nick bemerkte ihre Verblüffung. „Was ist?“
„Was soll sein? Du siehst unglaublich gut aus.“
Er zupfte seinen Hemdkragen zurecht und erwiderte: „Ja, klar. Gib mir einen Martini. Gerührt, nicht geschüttelt.“
Sara ging zu ihm und legte die Arme um seinen Hals. „Glaub mir, kein James Bond hat je halb so gut ausgesehen wie du.“
„Vorsicht, Sara, Schmeicheleien steigern mein Ego, und dann werde ich egoistisch.“
„Entgegen meiner früheren Anschuldigung bist du erstaunlich und liebenswert unegoistisch.“
Er umarmte sie. „Erzähl mir mehr darüber.“
„Keine Zeit. Bitte mich noch mal, wenn du mindestens eine Stunde zuhören kannst.“
„Ich bedaure wirklich, dass ich zu dieser Party muss. Ich möchte dich heute Abend nicht allein lassen.“ Nick strich ihr die Haare aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss. „Zum ersten Mal könnte ich um Mitternacht eine Frau küssen, die mir etwas bedeutet, und sie wird am anderen Ende der Stadt sein.“
„Wenigstens hast du schon mal einen Neujahrskuss bekommen. Ich noch nie.“
„Wie
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