Baccara Exklusiv Band 99
gewandelt. Sie genoss es offenbar, mit ihm zusammen zu sein, neckte ihn und lachte mit ihm, bis sie sich liebten wie zwei frisch verliebte Teenager.
Und offenbar konnte sie nicht genug bekommen.
Sara war viel aufregender, als er erwartet hatte. Sie war wie ein Paket, dessen Inhalt noch zehn Mal besser war, als die tolle Verpackung vermuten ließ.
Behalte einen klaren Kopf, mein Lieber, ermahnte er sich. Am Neujahrstag ist alles vorbei.
Nick seufzte und nahm Sara in die Arme, während er überlegte, womit er sie amüsieren und antörnen konnte, als jemand an die Tür klopfte.
Sara sprang erschrocken auf, eilte zur Tür und blickte durch den Spion. Als sie zu Nick zurückkam, flüsterte sie: „Es ist Heather!“
„Deine Assistentin? Was will die denn hier?“
„Keine Ahnung, aber ich muss öffnen. Ich ziehe mir schnell einen Morgenmantel über. Räum bitte unsere Sachen aus dem Wohnzimmer.“
Sara lief ins Schlafzimmer, während Nick ihre Kleidung und die Decke aufhob. Als Sara aus dem Schlafzimmer kam, ging er hinein, und sie gab ihm einen flüchtigen Kuss. „Ich muss nur hören, was sie will. Ich bin gleich zurück.“
Sie warf sich den Morgenmantel über, schaltete das Licht ein und lief zur Tür. Als sie öffnete, stand ihr eine verheulte Heather gegenüber.
„Heather, was ist denn los?“
„Tut mir leid, Sara. Ich sollte Sie nicht zu Hause belästigen, aber nach allem, was passiert ist …“
Als sie jedoch wieder zu weinen anfing, führte Sara sie ins Wohnzimmer und setzte sich mit ihr aufs Sofa.
„Erzählen Sie mir, was passiert ist, Heather.“
Heather atmete tief seufzend durch. „Sie wissen ja, dass ich mit Richard Schluss gemacht habe.“
„Ja?“
„Und ich war so stolz darauf. Es hat wehgetan, aber ich war stolz, dass ich es geschafft hatte. Und dann … dann hat er mich heute Nachmittag angerufen.“
Sara ahnte, was jetzt kam. „Und was wollte er?“
„Er sagte, er vermisse mich sehr. Er wüsste, dass er mich schlecht behandelt hat, und er wollte es wieder gutmachen. Er wollte am Abend zu mir kommen. Er klang so aufrichtig, also habe ich ihm gesagt, dass ich ihn auch vermisse, und er könnte kommen.“
An diesem Punkt erwischte Sara trotz ihres Berufes stets der unbändige Drang, die Frauen wachzurütteln, damit sie zur Vernunft kamen. Begriffen sie denn nicht, dass sie solchen Männern immer wieder auf den Leim gingen?
„Aber es wurde Abend, und er kam nicht. Ich habe zwei Stunden gewartet, dann habe ich versucht, ihn anzurufen, aber er meldete sich nicht. Auch nicht auf dem Handy. Da habe ich mir Sorgen gemacht. Ich dachte, ihm könnte etwas passiert sein.“ Sie seufzte. „Ich war ja so dumm.“
„Und was war los?“
„Ich bin zu ihm gefahren, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Aber …“ Ihre Stimme brach, und Heather musste sich räuspern, ehe sie fortfuhr: „Eine Frau öffnete mir die Tür.“
„Oh Heather“, sagte Sara mitfühlend.
„Und dann tauchte Richard hinter ihr auf und schaute mich an, als wäre ich eine Fremde, die ihm nichts bedeutet. Ich konnte sehen, dass er und die Frau miteinander …“ Sie legte, eine Hand vor den Mund und unterdrückte ein Schluchzen. „Ich habe mich umgedreht und bin weggerannt. Und bin zu Ihnen gekommen. Tut mir leid.“ Sie wischte sich schluchzend über die Augen. „Ich habe mich so schrecklich gefühlt, und ich wusste nicht, was ich tun sollte.“
„Ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Das war richtig.“
Sara nahm Heathers Hand und begann mit ihr zu reden. Sie wünschte sich, Frauen durch Zauberkraft mehr Selbstachtung einflößen zu können, damit so etwas nicht mehr vorkam. Aber sie wusste, auf Richard folgte vermutlich der nächste Mann, der sie schlecht behandelte, und das Ganze ging von vorn los.
Manchmal erschien ihr ihre Arbeit sinnlos. Trotz ihrer Ratschläge wurden Frauen wie Heather selten klüger, und Sara fragte sich manchmal, ob sie überhaupt etwas bewirkte.
Seit einer Stunde lag Nick auf Saras Bett und hörte genug von der Unterhaltung, um zu verstehen, was sich zugetragen hatte. Nachdem Heather wieder weg war, ging er zu Sara in das Wohnzimmer.
„Ich habe alles mitgehört. Ich hoffe, das stört dich nicht.“
„Nein, das ist schon in Ordnung.“
„Wie geht es ihr?“
„Etwas besser. Aber mir nicht.“
„Was ist los?“
„Um ehrlich zu sein, Nick, meine Arbeit treibt mich manchmal in den Wahnsinn.“
Er legte einen Arm um sie und setzte sich mit ihr aufs Sofa. „Okay, Doc,
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