Baccara Extra Band 5 (German Edition)
könnte. Eigentlich ist das ja auch völlig egal. Die Leute halten die Vorstellung von einem Pärchen, das sich heimlich treffen muss, um seine Liebe auszuleben, einfach für romantisch. Was meinst du?“
„Ich finde es romantischer, wenn ich mit dir zusammen bin und wir uns gemeinsam am Wochenende ein Footballspiel im Stadion ansehen.“
„Könntest du mir bitte erklären, was daran so romantisch ist?“
„Die Tribüne.“
„Die Tribüne?“
„Genau. Ich möchte dich genau dort küssen. Ich möchte meine Hände unter dein Sweatshirt wandern lassen und deine Haut spüren.“
„Ist das eine Art Highschool-Fantasie von dir?“
„Ich möchte einfach all die Jahre nachholen, die wir uns noch nicht gekannt haben, Jules.“
Julienne ließ ihren Kopf zurück auf das Kissen fallen. Sie schob die Finger unter das Bündchen ihrer Pyjamahose und konzentrierte sich auf diesen ganz speziellen Punkt der Lust. Sie erbebte förmlich, als sie ihn ertastet hatte.
„Jetzt erzähl mir doch mal, was wir alles machen werden, unter der Tribüne, meine ich.“
13. KAPITEL
SAMSTAGMORGEN
Julienne stieg in Nicks Sportwagen, in dem sich schon ihr ganzes Gepäck für die Fahrt nach Athens befand.
Nick hielt ihr die Tür auf. Dann stieg er selbst ein und sang: „We are the champions …“ Es würde ein heißes Match werden heute im Stadion.
MITTWOCHNACHT
Nicks Telefon läutete kurz nach Mitternacht. Er hob ab, weil er Dale oder Betty am anderen Ende der Leitung vermutete.
Es war Jules.
„Was gibt’s denn, Schönheit? Vermisst du mich schon?“
„Nick, wir haben ein Problem.“
„Wieso, was ist denn los?“
„Die Helden aus ‚Heimliche Liebe‘ sind in Wirklichkeit wir.“
Er brauchte eine Weile, ehe er ihre Aussage der Radio Rebel-Sendung zuordnen konnte. „Dieses Pärchen sollen also wir sein?“
„Ja.“
„Haben sie unsere Namen erwähnt?“
„Nein, sie präsentieren immer noch alles als mysteriöse Geschichte. Doch das erfundene Paar hat in der neuesten Folge sein Wochenende in Athens verbracht. Stell dir vor, sie haben’s unter der Tribüne getrieben!“
„Na ja, es ist nicht ungewöhnlich, sich unter den Tribünen näherzukommen.“
„Aber das klingt, als hätten sie uns im Stadion beobachtet! Die haben jedes Detail eingebaut. Außerdem beschreiben sie die Universität, wie wir zusammenarbeiten und wann wir an den Wochenenden gemeinsam die Stadt verlassen.“
„Haben sie auch ganz spezielle Einzelheiten unserer Arbeit erwähnt?“
„Das nicht, aber man muss bloß den Namen des Risqué einfügen, und sie haben uns. Bingo.“
Nick klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter und fuhr sich durchs Haar. Am liebsten hätte er Jules in den Arm genommen und getröstet.
„Log dich bitte mal auf der Webseite der Universität ein. Du kannst dir das Programm von der Rebel-Radio-Seite runterladen.“
Nick blieb am Telefon, während er seinen Rechner hochfuhr.
Jules blieb stumm in der Leitung, während er Pit und Wendy lauschte. Er hatte kaum die Hälfte der zehnminütigen Ausstrahlung angehört, als er mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit wusste, dass Jules’ Aufregung mehr als berechtigt war.
Sie war die Heldin aus „Heimliche Liebe“, und ihm kam die Rolle des Helden zu.
Er schob ungeduldig die Maus über das Pad und schloss den Mediaplayer. „Verdammt. Wir sollten unsere Kleidung auf Wanzen oder anderes Überwachungsgerät überprüfen.“
„Warum sollte uns jemand nachspionieren, Nick?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, was einer bezwecken will, wenn er unsere Beziehung publik macht. Hast du eine Idee?“
„Vielleicht will jemand einfach darauf hinweisen, dass wir gern wilden Sex haben.“
Nick hätte wahrscheinlich gelacht, wenn sich ihre Stimme weniger zittrig und ängstlich angehört hätte.
„Na und? Es gibt meines Wissens kein Gesetz, das den Genuss von leidenschaftlichem Sex einschränkt, solange man volljährig ist.“
Sie seufzte. „Wir haben uns vielleicht nicht direkt strafbar gemacht, aber was bekommen die Leute für einen Eindruck, wenn sie erfahren, dass wir vor den Augen meiner Studenten eine Affäre haben? An das Führungsgremium der Universität möchte ich jetzt lieber gar nicht denken.“
„Und wenn erst dein Onkel davon erfährt.“
„Oh, Nick.“ Jetzt schluchzte sie.
Wie gern hätte Nick sie getröstet. „Angesichts meiner Vergangenheit ist es wahrscheinlich das Vernünftigste, deinem Onkel nichts über uns zu erzählen, oder?“
„Es
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