Heldin wider Willen
Ins Deutsche übertragen von Thomas Schichtel
BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH
Band 24 297
1. Auflage: Februar 2002
Vollständige Taschenbuchausgabe
Bastei Lübbe Taschenbücher ist ein Imprint der Verlagsgruppe Lübbe
Deutsche Erstveröffentlichung Titel der amerikanischen Originalausgabe: Once A Hero © 1997 by Elizabeth Moon
© für die deutschsprachige Ausgabe 2002 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach Scan by Brrazo 02/2005
k-Lesen by werwibear
Lektorat: Martina Sahler / Stefan Bauer Titelillustration: Fred Gambino / Agentur Schluck, Garbsen Umschlaggestaltung: QuadroGrafik, Bensberg Satz: KCS GmbH, Buchholz/Hamburg Druck und Verarbeitung: Brodard & Taupin, La Fleche, Frankreich Printed in France ISBN 3-404-24297-1
Sie finden uns im Internet unter http://www.luebbe.de
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Widmung
Für James, den neuesten Marine in der Familie.
Semper Fi.
Danksagung
Wie üblich haben viele Menschen bei den Einzelheiten geholfen. Tim Bashor, Major des U.S. Marine Corps im Ruhestand und gegenwärtig ein beispielhafter Buchhändler, hatte zahllose gute Vorschläge dafür, wie man an Bord eines großen Schiffes Unruhe stiftet. Falls der Leser findet, dass der entsprechende Teil des Buches Sinn ergibt, ist das in hohem Maße Tim Bashor zu verdanken. Richard Moon, Malcolm McLean und Michael Byrd halfen ebenfalls, was bestimmte Details anbelangt. Judy Glaister bewahrte mich davor, schlimmen Pfusch anzurichten, was die Rolle von Krankenschwestern bei der Krankenbehand-lung angeht. Wenn es Fehler gibt, bin nur ich dafür verantwortlich (ich brauche keine Hilfe, um Fehler zu machen …). R.
S. M. lieferte die medizinischen Texte; der Dienstag-Mittagessen-und-Schlittschuhclub billigte die Konstruktionsweise der Schiffe (obwohl »billigen« vielleicht nicht das richtige Wort dafür ist, »hemmungslos kichern zu müssen«). Zu den diversen Ratgebern, die es vorziehen, nicht namentlich genannt zu werden, gehören die allgegenwärtigen M. M., E. M. und T. B.
Kapitel eins
RSS Harrier in der Nähe von Xavier
Esmay Suiza hatte ihr Bestes getan, um sich in Form zu bringen, ehe sie sich befehlsgemäß an Bord des Flaggschiffs beim
Admiral meldete, aber nach der Meuterei und der sich
anschließenden Schlacht war ihr nur wenig Zeit geblieben. Sie hatte geduscht und ihre Uniform in den Frischmacher gesteckt, aber es war nicht ihre Galauniform – beim Kampf an Bord der Despite waren zahllose Löcher durch Innenschotten gejagt worden und zahllose kleine Brände ausgebrochen, auch im
Schranklager der Subalternoffiziere. Und obwohl jetzt sauber, hatte Esmay seit… wie vielen Tagen auch immer nicht mehr gut geschlafen. Sie wusste, dass ihre Augen blutunterlaufen waren und klebrig vor Erschöpfung; ihre Hände zitterten. Sie hatte das angespannte Gefühl im Bauch, dass ihr Bestes nicht gut genug war.
Admiral Serrano sah aus wie eine ältere Ausgabe von
Kommandantin Serrano – die gleiche kompakte gepflegte
Gestalt, die gleiche bronzefarbene Haut. In ihrem Fall war das dunkle Haar von silbernen Strähnen durchzogen, und ein paar Falten zeichneten die breite Stirn, aber sie vermittelte trotzdem den Eindruck knisternder Energie, die nur mühsam gebändigt wurde.
»Lieutenant Junior Grade Suiza zur Stelle, Sir.« Wenigstens bebte Esmays Stimme nicht. Die wenigen Tage der Be-7
fehlsgewalt hatten ihr das unbehagliche Zittern ausgetrieben, gegen das sie früher angekämpft hatte.
»Setzen Sie sich, Lieutenant.« Das Gesicht des Admirals
verriet nichts, was Esmay hätte deuten können. Sie setzte sich auf den angewiesenen Stuhl und war froh, dass ihre Knie
durchhielten und sie sich beherrscht setzen konnte. Der Admiral fuhr fort: »Ich habe Ihren Abriss der Ereignisse auf der Despite gelesen. Wie es scheint, war das eine sehr … schwierige …
Zeit.«
»Ja, Sir.« Damit war sie auf der sicheren Seite. In einer Welt voller Gefahren war diese Antwort immer die sichere Lösung, hatte man ihr auf der Akademie und ihren ersten Dienstposten an Bord beigebracht. Das Gedächtnis führte ihr jedoch mahnend vor Augen, dass das nicht immer zutraf, dass ein »ja, Sir« zu Captain Hearne Verrat gewesen war und ein »ja, Sir« zu Major Dovir Meuterei.
»Ist Ihnen auch klar, Lieutenant, dass es obligatorisch ist, Offiziere, die an einer Meuterei beteiligt waren, vor Gericht zu stellen, damit sie dort ihr Vorgehen
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