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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Autoren: Beverly Barton
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rechten Arm zurück, hob ihn über ihren Kopf und schleuderte den Kugelblitz in Richtung des Baumes. Sie und Judah sahen zu, wie ihr Blitz den Baum vollkommen verfehlte und erst explodierte, als er in eine Gruppe von sechs Meter hohen Pinien geriet. Wenigstens ein halbes Dutzend der immergrünen Bäume splitterte in winzig kleine Stücke und regnete in dicken Ascheflocken auf den Grund des Waldes nieder.
    Du liebe Zeit! Sein kleines Mädchen hatte gerade einen der gewaltigsten Kugelblitze geschossen, die Judah je gesehen hatte – und sie hatte damit nicht nur ein Ziel vernichtet, sondern gleich sechs.
    „Ich habe meinen Baum nicht getroffen, Daddy.“ Eves Unterlippe zitterte.
    Er kniete sich vor sie und hob ihr kleines Gesicht an. „Du hast vielleicht die Ulme verfehlt, aber sieh doch, was dein Blitz angerichtet hat. Alles, was du brauchst, ist Übung. Und dann triffst du dein Ziel jedes Mal.“
    Tränen hingen an Eves langen Wimpern, aber sie lächelte und schlang die Arme um Judahs Hals. „Ich liebe dich, Daddy.“
    Judah musste schlucken. Ich liebe dich auch.
    Sie umarmte ihn noch fester. „Mom kommt.“
    „Okay.“ Judah löste sich aus Eves Umarmung und stand auf. „Lass mich das machen, okay? Wenn deine Mutter uns findet, wird sie nicht sehr glücklich sein, also sagen wir ihr, dass ich den Kugelblitz geschossen habe.“
    „Aber das ist gelogen, Daddy, und lügen ist falsch.“
    Judah stöhnte. Raintree-Logik. „Im Grunde genommen ist es eine Notlüge.“
    „Mom wird wissen, dass ich es war. Sie weiß alles.“
    Judah konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Dann wollen wir sie mal auf die Probe stellen.“ Als Eve zu ihm aufsah, zwinkerte er ihr zu.
    Sie zwinkerte zurück. „Okay.“
    Fünf Minuten später spürte Judah, wie Mercy hinter ihm näher kam. Er saß mit Eve am Rande des Baches und hielt die Füße ins Wasser.
    „Mom ist ziemlich aufgebracht.“
    „Denk dran, lass mich reden.“
    „Ich glaube, Mom ist die Einzige, die reden wird.“
    Mercy kam auf sie zu, und Judah und Eve drehten sich gleichzeitig zu ihr um.
    „Hi, Mommy. Daddy und ich kühlen uns ein bisschen ab. Es ist heute so heiß.“
    Mercy starrte Judah wütend an. „Was habt ihr getan?“
    Judah zuckte mit den Schultern. „Eve hat nichts getan. Ich war es. Ich habe vor meiner Tochter ein bisschen angegeben.“
    „Stimmt das?“ Mercy sah Eve streng an.
    Eves Wangen wurden knallrot. „Hmm.“
    Als Mercys Blick auf die leere Stelle im Wald fiel, atmete sie scharf ein. „Ich will die Wahrheit wissen, junge Dame. Hast du das getan?“ Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung des Waldes.
    „Was getan?“, fragte Eve.
    Mercy warf Judah einen wütenden Blick zu. „Du hast nicht nur zugelassen, dass sie etwas extrem Gefährliches tut, du hast ihr auch beigebracht zu lügen.“
    „Nein, Mom, bitte. Sei nicht böse auf Daddy.“ Eve sprang auf. „Ich war es. Ich hatte nur auf einen gezielt, aber … mein Kugelblitz ist irgendwie durchgedreht, und die ganzen Bäume haben einfach so Peng gemacht.“
    „O Gott, o Gott“, murmelte Mercy leise und wandte sich dann an Judah. „Hast du ihr dabei geholfen, einen Kugelblitz zu erschaffen?“
    Judah richtete sich auf. „Unsere Tochter brauchte keine Hilfe. Und falls du es noch nicht gemerkt hast, sie hat mit diesem Blitz sechs Bäume gefällt.“
    „Sie hat … Natürlich hat sie.“ Mercy ging auf ihn zu. „Und du bist wohl auch noch stolz auf sie?“
    „Verdammt, ja. Und du solltest es auch sein.“
    „Ich bin stolz auf Eve, aber … Sie hätte sich verletzen können. Oder jemand anderen.“
    „Das hätte ich nicht zugelassen.“
    Sie standen nur eine Haaresbreite voneinander entfernt und starrten sich an. Die Spannung zwischen ihnen war körperlich spürbar. Sie kochte vor Wut. Er liebte das an ihr, ihre Leidenschaft, ihre grimmige, beschützende Art. Und er wollte nichts mehr, als sie hier und jetzt zu nehmen. Wäre Eve nicht bei ihnen – die Versuchung wäre schmerzhaft groß.
    Mercy wusste, was er dachte. Er sah es in ihren Augen. Und er spürte ihr Verlangen. Sie konnten weder den Blickkontakt noch die psychische Verbindung, die sie in ihrem Bann hielt, brechen. Bann! So weit kam es noch! Er war kein liebeskranker, junger Dummkopf. Und er war ganz sicher nicht verliebt. Wenn er sie noch einmal ins Bett bekam, würde sich das Fieber in seinem Blut schon abkühlen.
    „Mercy!“, rief Sidonia, die, gefolgt von drei weiteren Raintree, über das offene Feld gelaufen
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