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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01
Autoren: Beverly Barton
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der Karibik und eine in Italien, er besitzt eine Jacht und einen Jet, und die Frauen liegen ihm zu Füßen.“
    „Klingt nach einem tollen Kerl“, sagte Mercy sarkastisch. „Und du bist mit ihm verwandt. Ihr scheint euch ziemlich ähnlich zu sein.“
    „Wie ein Ei dem anderen.“ Judah konnte ein Grinsen nicht verbergen.
    Mercy fragte sich, warum Judah ihr so offen Auskunft gab. Entweder waren sie, wie er gesagt hatte, keine Bedrohung – oder er verriet gerade genug, um sich nicht unglaubwürdig zu machen.
    Immer wenn Judah ihr so nahe war wie jetzt, wenn ihre Körper sich fast berührten, fiel es Mercy schwer, sich zu konzentrieren, und das wusste er ganz genau.
    „Könnten wir unsere Zeit nicht besser nutzen?“ Judah beugte sich gerade genug zu ihr vor, dass sie Nase an Nase, Mund an Mund standen. „Wenn ich mich richtig erinnere, braucht keiner von uns Worte, um zu bekommen, was er will.“
    Innerlich bebte sie so heftig, dass es ihr kaum gelang, nicht zu zittern. Ihr Atem ging schneller. Eine tiefe Sehnsucht stieg in ihr auf. „Warum hasst dein Bruder dich so sehr, dass er dich umbringen will?“
    Ihre Frage hatte den gewünschten Effekt. Judah war abgelenkt, hob den Kopf und zog sich zurück – wenigstens so weit, dass sie wieder frei atmen konnte. „Ich habe dir schon gesagt, dass Caels Mutter meine umgebracht hat. Zwischen uns hat es immer nur böses Blut gegeben.“
    „Dann solltest du derjenige sein, der ihn umbringen will. Warum ist es andersrum?“
    „Ein wahnsinniger Geist braucht wenig Ausreden, um sich irrational zu verhalten.“
    Mercy redete sich ein, dass sie Judah mit gutem Grund ausfragte, mehr steckte nicht dahinter. Oder war sie neugierig? Vielleicht. Sie verspürte das Bedürfnis, diesen Mann, den Vater ihres Kindes, kennenzulernen. „Wie alt warst du, als deine Mutter gestorben ist?“
    Judah biss die Zähne zusammen. „Meine Mutter ist ermordet worden.“
    Instinktiv streckte sie die Hand aus und legte sie auf seine Brust, über das Herz. Für eine Millisekunde konnte Mercy seine geheimsten Gedanken in sich spüren. Er war noch ein Kind gewesen, als seine Mutter gestorben war, zu jung, um sich an ihr Gesicht oder den Klang ihrer Stimme zu erinnern. Die Traurigkeit dieses kleinen Jungen war immer noch tief in ihm, genau wie der Hunger nach Liebe. Und er leugnete vor sich, je von jemandem geliebt werden zu müssen.
    „Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid. Kein Kind sollte ohne eine Mutter aufwachsen, die es bedingungslos liebt.“
    Judah packte ihre Hand und nahm sie grob von seiner Brust. „Ich will und brauche dein Mitleid nicht.“
    Ein Schwall aus Wut und Abneigung raubte Mercy den Atem. Seine Wut hüllte sie ein, begrub sie fast unter sich. Es war ihre Schuld, nicht seine. Sie hätte es besser wissen sollen, als ihm Freundlichkeit und Mitgefühl entgegenzubringen, da er doch von beidem nichts verstand. Mercy strengte sich an, um sich aus dem Chaos zu befreien, das Judahs Wut in ihr anrichtete. Doch sosehr sie es auch versuchte, sie konnte die Verbindung nicht trennen. Ein Gewicht lastete auf ihrer Brust.
    Judah packte ihre Schultern. „Was ist los mit dir?“
    Ihr gelang nur ein leises Stöhnen.
    „Mercy!“ Er schüttelte sie.
    Sie spürte, wie sie schwächer wurde. Der Sauerstoff war ihr abgeschnitten, als würde jemand sie würgen. Hilf mir. Bitte, Ju dah, hilf mir. Sie war kaum noch bei Bewusstsein. Sei nicht wü tend auf mich. Hasse mich nicht.
    Habe ich dir das angetan?
    Er fing sie auf und zog sie in seine Arme. „Süße Mercy.“ Judah presste die Wange gegen ihre. Und so schnell die negative Energie in ihren Körper eingedrungen war, so schnell verflog sie auch wieder. Kurz spürte sie ein Aufblitzen von Sorge und echter Reue, bevor er eine Barriere zwischen sie stellte. Mercy war sehr geschwächt. Sie öffnete die Augen und begegnete Judahs besorgtem Blick.
    „Ich wollte nicht, dass das geschieht“, sagte er.
    „Es war meine Schuld. Ich habe nicht aufgepasst.“
    „Das ist gefährlich, besonders wenn ich in der Nähe bin.“
    „Würdest du mich bitte loslassen? Es geht mir bald wieder gut.“
    „Bist du sicher? Ich könnte …“ Er ließ sie vorsichtig los, aber zum Verrücktwerden langsam. Ihre Körper berührten sich. Als sie schwankte, fasste er sie an den Oberarmen, damit sie nicht fiel.
    „Soll ich Sidonia holen?“
    „Nein, ist schon in Ordnung. Bitte … Ich muss eine Weile allein sein.“ Sie wandte ihm den Rücken zu. Sie hatte Angst, ihrer
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