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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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war genug.
    Jetzt, da sie nicht mehr in seinem Haus war, fühlte sie sich ausgeliefert und verwundbar. Sie war dort von der Welt abgeschottet gewesen, hatte darüber nachdenken können, was es bedeutete, ein Mensch mit besonderen Gaben zu sein – auch wenn sie nur ein „Streuner“ war statt eines Raintree oder Ansara, was für sie ungefähr bedeutete, ein Volkswagen zu sein statt eines Jaguars. Aber sie hatte sich nicht beschützen müssen. Mit jeder Minute kamen sie Reno näher, und mit jeder Minute wurde sie nervöser. Als er den Jaguar auf den Highway hinaufjagte und sie sich dem dichten Verkehr anschlossen, war sie fast in Panik.
    Ein ganzes Leben aus Geheimhaltung und Vorsicht ließ sich nicht so einfach auf den Kopf stellen. Was sie sich leicht vorgestellt hatte, als sie allein gewesen war, schien in der wirklichen Welt vollkommen anders. Lornas Mutter war nicht die einzige Person in ihrem Leben gewesen, die so negativ auf ihre Fähigkeiten reagiert hatte. Dante konnte es so lange eine Gabe nennen, wie er wollte, in ihrem Leben war es immer mehr ein Fluch gewesen.
    Sie fühlte sich auf einmal schwindelig, und ihr wurde schlecht bei dem Gedanken daran, in diese neue Welt noch tiefer einzudringen, als sie es sowieso schon getan hatte. Nichts würde sich ändern. Wenn sie es irgendjemandem verriet, dann würde sie eine Angriffsfläche bieten, im besten Fall würde sie ausgenutzt werden, im schlimmsten lächerlich gemacht oder verfolgt.
    „Was ist los?“, fragte Dante scharf. „Du hyperventilierst fast.“
    „Ich will das nicht tun.“ Ihre Zähne klapperten von der plötzlichen Kälte. „Ich will kein Teil hiervon sein. Ich will nicht lernen, wie man mehr macht.“
    Er murmelte einen Fluch. An der nächsten Ausfahrt verließ er den Highway. „Atme tief ein, und halt die Luft an“, sagte er, als er auf den Parkplatz von McDonald’s fuhr. „Verdammt noch mal, ich hätte daran denken sollen. Genau deshalb musst du geschult werden. Du bist hypersensitiv, nimmst alle Energie um dich herum auf, und das überlädt dich vollkommen. Wie in aller Welt hast du überhaupt jemals funktioniert ?“
    Sie folgte seinem Vorschlag und atmete so tief ein, wie sie konnte. Ihr war kalt, so kalt, wie ihr in Dantes Büro gewesen war, ehe das Feuer ausgebrochen war.
    Er legte eine beruhigende Hand auf ihren nackten Arm und runzelte leicht die Stirn, als er merkte, wie eiskalt ihre Haut war. „Konzentrier dich. Stell dir dein Einfühlungsvermögen als leuchtenden Kristall vor, der die Sonne einfängt und als Regenbogen in alle Richtungen zurückwirft. Stell es dir genau vor. Kannst du es sehen?“
    Sie formte vor ihrem inneren Auge das Bild eines Kristalls, allerdings reflektierte er keine Regenbögen, sondern Spiegelbilder. Das sagte sie ihm allerdings nicht. Sich zu konzentrieren half ihr dabei, die lähmende Kälte zu vertreiben, also dachte sie gern den ganzen Tag an Kristalle. „Hab es.“
    „Okay. Ein Hagelsturm kommt auf. Der Kristall wird zerstört, es sei denn, du baust einen Schutz für ihn. Sieh dich um. Was kannst du sehen, das du benutzen kannst, um den Kristall zu schützen?“
    In ihrem Geist sah sie sich um, aber da war nicht viel. Es gab einige Büsche, aber die waren nicht haltbar. Vielleicht konnte sie Steine finden und mit ihnen eine Barriere bauen.
    „Beeil dich.“
    „Es gibt ein paar Steine, aber es sind nicht genug.“
    „Dann überleg dir etwas anderes.“
    Wütend auf ihn, fiel sie auf die Knie und begann, ein Loch in den Boden zu graben. Sie konnte hören, wie der Sturm sich mit einem grollenden Donnern des Hagels, der alles in seinem Weg zerstörte, näherte. Sie musste sich selbst schützen. War das Loch tief genug? Sie legte den Kristall in die Grube und begann eilig, den lockeren Sandboden darüberzuschichten. Nein, der Kristall lag nicht ganz unter der Erde. Sie begann, Dreck auf den Kristall zu häufen. Das erste Hagelkorn traf ihre Schulter, ein Schlag wie mit einer Faust. Da wusste sie, dass die Erde nicht ausreichen würde. Ihr blieb keine Zeit mehr, also warf sie ihren Körper über den Kristall und schützte ihn mit ihrem eigenen Leben.
    Sie schüttelte sich, um das Bild loszuwerden, und starrte ihn wütend an. „Na, das hat nicht funktioniert.“
    Er lehnte sich sehr nah zu ihr, seine grünen Augen auf ihr Gesicht fixiert, seine Hand immer noch auf ihrem Arm. „Was hast du gemacht?“
    „Ich habe mich auf die Handgranate geworfen, sozusagen.“
    „Was?“
    „Ich habe versucht,

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