BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Feueralarm losgegangen. Ende der Szene, Anfang von noch mehr Merkwürdigkeiten.“
    „Und du hast dich im Auto genauso gefühlt?“
    „Ganz genau so. Bis auf den Sex. Je weiter wir uns vom Haus entfernten, desto beklemmter habe ich mich gefühlt, als ob ich entblößt und verwundbar wäre. Dann wurde mir richtig kalt.“
    „Du hast auf jeden Fall fremde negative Energien aufgenommen, wahrscheinlich von dem Verkehr um uns herum. Man weiß nie, wer im Auto hinter einem ist. Was mich verwirrt, ist, warum du dich in meinem Büro genauso gefühlt hast.“ Er schüttelte den Kopf. „Es sei denn, du hast das Feuer gespürt, bevor es ausgebrochen ist. Das wäre möglich, wenn du auch eine präkognitive Gabe hast und Dinge spürst, bevor sie geschehen.“
    „Die könnte ich haben, aber nur, was Zahlen angeht.“ Sie erzählte ihm von den Flugnummern vom 11. September, die immer wieder durch ihr Unterbewusstsein gezogen waren. „Was ich vor dem Feuer gefühlt habe, war anders . Vielleicht weil ich …“
    „Weil du … was?“
    „Ich habe ein kleines Problem mit Feuer.“ Er wartete, bis sie schließlich entnervt sagte: „Ich habe Angst davor, okay?“
    „Jeder halbwegs intelligente Mensch ist vorsichtig mit Feuer. Ich bin vorsichtig mit Feuer.“
    „Das ist keine Vorsicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Albträume darüber, in einem brennenden Gebäude eingesperrt zu sein.“ Er mochte vorsichtig sein, dachte sie sich, aber es machte ihn auch an. Er würde einen astreinen Feuerteufel abgeben. In dem brennenden Kasino hatte sie seine Faszination gespürt, seine Aufregung, weil er sie sehr körperlich ausgedrückt hatte. „Wie dem auch sei, vielleicht habe ich mich deshalb so gefürchtet. Aber warum sollte ich mich heute so fühlen – es sei denn, du hast vor, mich in ein weiteres brennendes Gebäude zu schleppen. In diesem Fall sag es mir lieber gleich, damit ich dich umbringen kann.“
    Er lachte, während sie aus der Sitznische glitt und voranging, als sie das Restaurant verließen. „Wohin jetzt?“
    „Ins Hotel.“
    In einer Minute waren sie wieder auf dem Highway. Dante warf ihr einen Seitenblick zu. „Geht es dir gut?“
    „Alles in Ordnung. Ich weiß nicht, was los war.“
    Sie fühlte sich wirklich gut. Sie fuhr in einem Jaguar neben dem ungewöhnlichsten Mann, den sie je getroffen hatte, und sie zog es in Betracht, mit ihm ins Bett zu steigen. Sie dachte daran, wie er nur in seinen Boxershorts aussah, und spürte die angenehme Wärme der Vorfreude.
    Es gefiel ihr, ihm beim Fahren zuzusehen. Das Spiel der Muskeln seiner Unterarme war unglaublich sexy. Er musste irgendwo trainieren, und das regelmäßig, um so in Form zu sein.
    Sie fuhren auf der Mittelspur. „Idioten“, murmelte er bei einem Blick in den Rückspiegel und beschleunigte in die linke Spur. Lorna drehte sich um, um zu sehen, wovon er sprach. Ein verbeulter weißer Dodge kam schnell auf sie zu. Sie konnte mehrere Leute im Inneren des Fahrzeugs erkennen. Was Dante dazu bewegt hatte, zur Seite zu fahren, war der blaue Nissan, der sich an die Stoßstange des Dodge gehängt hatte.
    „Das ist ein Unfall, der nur darauf wartet, zu passieren“, sagte sie, gerade als der blaue Nissan auf die Mittelspur schwang und vorwärtspreschte, bis er neben dem weißen Dodge fuhr. Der Nissan lenkte auf den Dodge zu, und der Fahrer des Dodge trat auf die Bremse. Damit löste er eine Kettenreaktion aus quietschenden Bremsen und rauchenden Reifen hinter ihnen aus. Der Motor des Nissan kreischte, als das Auto mit Dante und Lorna gleichzog. Im Inneren konnten sie vier oder fünf Latinos sehen, die lachten und auf den Dodge hinter ihnen zeigten.
    Der Verkehr auf dem Highway war wie immer ziemlich dicht, aber nicht dicht genug, als dass der Fahrer des weißen Dodge nicht rapide aufholen konnte.
    „Gangs“, sagte Dante kurz und bremste, um das rollende Desaster, das sich neben ihnen anbahnte, vorbeizulassen. Niemand im Nissan schien ihnen Beachtung zu schenken, alle hatten ihre Augen auf den Dodge gerichtet.
    „Mist!“ Dante fuhr, so weit er konnte, nach links, als der Dodge den Nissan einholte. Lorna sah nur verschwommen, wie ein Insasse des Dodge sein Fenster hinunterkurbelte und eine Waffe hinausstreckte, dann schloss sich Dantes rechte Hand um ihre Schulter. Er stieß sie hart nach unten, als das Fenster neben ihr in tausend Stücke zersprang. Es gab einige tiefe Geräusche, gefolgt von hellerem Krachen, dann einen Aufprall, der sie bis ins Mark