Bach-Blueten Praxisbuch
und Aspen.
Die Inneren Blüten sind wiederum in zwölf Gruppen (Schienen) unterteilt, die mit den Meridianen der chinesischen Akupunktur korrespondieren und bei denen jeweils drei Blüten in einer bestimmten Abfolge zueinander gehören. In diesem Modell werden die Beziehungen der Blüten zueinander - und gleichzeitig die ihr zugeordneten Gefühlszustände - berücksichtigt. Negative Gefühlszustände können die Folge von nicht behandelten anderen vorausgegangenen negativen Zuständen sein.
Krämer erkannte, dass bestimmte Blüten die oberflächliche Seite von viel tiefer gehenden Problemen behandeln, und dass es bestimmte Gesetzmäßigkeiten in der Entwicklung von Negativzuständen gibt. So entdeckte er, dass sich negative Gemütszustände auseinander entwickeln und es oberflächliche und tiefer liegende Gemütszustände gibt. Wenn man nämlich eine Blüte einnimmt, die einem tiefer liegenden Zustand entspricht, zum Beispiel Centaury, kommt es zur Verstärkung des darüber liegenden Zustandes, in diesem Fall Pine, und zwar um so stärker, je länger die Blüte eingenommen wird.
Das Schienenmodell
Mit dem Krämerschen „Schienenmodell“ ist es möglich, negative Gemütszustände bis an ihre Wurzeln zurückzuverfolgen und Schritt für Schritt aufzulösen.
Eine Gruppe oder „Schiene“ besteht aus drei aufeinander folgenden Blüten: der Kommunikationsblüte, der Kompensationsblüte und der Dekompensationsblüte. Sie stellen unterschiedliche Stadien eines negativen Prozesses unserer Gemütszustände dar.
Die Kommunikationsblüte verkörpert die Art und Weise, wie wir mit unserer Umgebung kommunizieren. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Mensch, dessen Zustand dem der Blüte Centaury entspricht, verhält sich entsprechend seinem übergroßen Bedürfnis, anerkannt und geliebt zu werden. Er ist freundlich, hilfsbereit, höflich und stellt seine eigenen Ansprüche zugunsten anderer zurück. Treten in diesem Stadium Probleme auf, etwa dadurch, dass andere ihn leicht ausnutzen können, wird das Problem kompensiert.
Nun verhält sich die Person aggressiv und gereizt. Sie reagiert ständig überschießend und aus einer Abwehrhaltung heraus. Dies ist jetzt ihre einzige Möglichkeit, sich abzugrenzen: Aus einem chronischen Ja-Sager wird ein notorischer Nein-Sager. In diesem Fall ist die zutreffende Kompensationsblüte Holly.
Auf Dauer aber lässt sich das Problem nicht kompensieren, und es folgt das Stadium der Dekompensation . Da die betroffene Person aus unserem Beispiel wegen ihres aggressiven und abwehrenden Verhaltens die ursprünglich gesuchte Zuneigung nicht mehr erhält, wachsen in ihr Zweifel und Schuldgefühle. In dieser Phase, in der die Blüte Pine indiziert ist, herrscht der größte Leidensdruck.
In der Dekompensationsphase haben wir einen psychopathologischen Endzustand erreicht, der durch Grundbefindlichkeiten gekennzeichnet ist wie zum Beispiel Verzweiflung, Verunsicherung und Ziellosigkeit, physische und psychische Verkrampfung, Schuldgefühle, Realitätsflucht, zwanghaftes Denken und Handeln u.a.
Therapie bei chronischen Fällen
Wegen der oben beschriebenen Abfolge negativen Gemütszustände kann es bei der Behandlung chronischer Fälle, bei denen die Bach-Blüten über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, allmählich zu einer Verstärkung bestimmter Zustände kommen, die anderen Blüten zugeordnet sind. Die Behandlung mit Schienen erfordert daher eine gründliche Befragung durch den Therapeuten, damit keine Blüte übersehen wird. Das therapeutische Erstgespräch dauert in der Regel zwei Stunden.
Verlauf der Behandlung anhand der Schienen
Für die Arbeit mit Schienen gilt ein Verlauf von „oben“ nach „unten“. Das heißt, die einzelnen negativen Gemütszustände werden in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Entstehung behandelt. Dabei müssen aber auch noch durch äußere Einflüsse bedingte Störungen aufgelöst werden, um mögliche, hierdurch entstandene Therapieblockaden zu beseitigen. Daher benötigen wir in der allerersten Blütenmischung sämtliche in Frage kommenden Äußeren Blüten , insbesondere Star of Bethlehem. Des Weiteren gehören in diese Mischung alle ermittelten Dekompensationsblüten.
Im Laufe der Behandlung - meist nach drei bis vier Wochen - zeigt sich, dass einige der Dekompensationsblüten nicht mehr erforderlich sind. Nun werden sie gegen tiefer liegende Blüten, also die Blüten der Kompensations- und zuletzt der Kommunikationsphase ausgetauscht. Mit
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