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back to past - zurueck zu dir

back to past - zurueck zu dir

Titel: back to past - zurueck zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Lenz
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gesagt?“
    Christian hielt seinem Blick stand. „Ich sagte, du bist wie alt? Fünfundzwanzig?“
    „Sechsundzwanzig“, korrigierte ihn Gabriel ohne den Blick zu lösen. „Es ist zehn Jahre her, dass wir uns gesehen haben.“
    „Das ist lange genug“, erwiderte Christian. Seine Wimpern zitterten und Gabriels Blick fand ein neues Ziel seiner Aufmerksamkeit.
    „Lange genug wofür?“, fragte er abwesend, bemerkte am Rande seines unteren Blickfeldes die Bewegung von Christians Adamsapfel.
    „Lange genug, dass es sich nicht mehr komisch anhört, wenn ich dir verrate, dass sich im Nebenzimmer eine Couch befindet.“ Bildete Gabriel es sich ein oder klang Christians Stimme heiser?
    „Und dass ich daran denke, diese einer neuen Bestimmung zuzuführen.“
    „Du meinst doch nicht …“ Gabriels Blut rauschte in seinen Ohren. ‚Zu schnell‘, warnte es. ‚Zu gefährlich.‘
    Christian verdrehte die Augen. „Soll ich es für dich buchstabieren?“ Er seufzte, richtete dann von Neuem seinen Blick auf Gabriel. „Du stolperst in einer kühlen, zu trostlosen Nacht in mein Leben, siehst heißer aus als die personifizierte Versuchung und erwartest, dass ich nicht versuche, dich flachzulegen?“
    „Ähm.“ Gabriel hustete, verwünschte die Hitze, die sein Gesicht zum Glühen brachte. „Ich bin nicht … ich meine …“
    Christian lehnte sich zurück, legte die Arme über die Lehnen der Bank und ein Bein auf sein Knie, wirkte ruhig und selbstsicher. Nur das kleine Zucken seines Kiefers, das kurze Hervortreten des Wangenknochens, verursacht durch das Zusammenbeißen der Zähne, strafte den Eindruck Lügen. Oh ja, Gabriel war erheblich besser darin geworden, in Menschen zu lesen.
    „Was denkst du von mir?“, fuhr Christian fort. „Ich rede nur von Sex. Keine Verpflichtung, keine Fragen. Wer weiß – vielleicht sehen wir uns nie wieder.“
    Gabriel atmete ein, hielt die Luft an, sog den Anblick der auf ihn gerichteten Augen, der Hände, die locker auf der Lehne auflagen, des weichen Haares und der Schultern, die sich unter T-Shirt und Jacke abzeichneten, auf, bevor er nickte. „Ja, okay.“
    Christians Kopf hob sich nur ein wenig und er starrte Gabriel an. Sein Gesichtsausdruck vermittelte Verblüffung und schließlich Zweifel.
    Doch nur einen Moment später hatte er sich gefasst, befand sich auf den Füßen und hatte die Seite des Tischs rascher gewechselt, als Gabriel ihm folgen konnte.
    Christians Hände lagen auf Gabriels Wangen, und sein Mund presste sich auf den des Jüngeren, bevor der Atem holen oder begreifen konnte.
    Seine Lippen wanderten zu Gabriels Ohr. „Keine Verpflichtung“, flüsterte er. „Nur ein wenig Spaß.“
    Gabriel fühlte, wie sich der Mund des anderen zu einem Lächeln verzog und er erwiderte dieses, als Christian über sein Ohr leckte. Geschmeidig stand er auf und schob Christian zurück, sorgte jedoch dafür, dass der sein Gleichgewicht behielt, indem er ihn mit Leichtigkeit umfasste. Er nutzte seine Größe aus und drängte Christian weiter rückwärts. Auf den Nebenraum zu, den er durchaus wahrgenommen hatte, deutlicher noch, nachdem er nun wusste, welche Versprechungen dort warteten.
    Der letzte Rest Unsicherheit wich, als Christian die Kontrolle zurückgewann und mit wenigen, zielsicheren Schritten bewies, wie gut er die Einrichtung kannte. Während Gabriel Christians Hals über dem Saum des Shirts küsste, ließ der ihn los, tastete nach dem Griff, und die Tür öffnete sich mit leisem Quietschen.
    „Das sollte geölt werden“, murmelte Gabriel gegen Christians Haut, atmete den Duft ein. „Du riechst gut. Was ist das?“
    Christian lachte leise, bevor er Gabriel zu sich auf das Sofa zog. „Deine Gedanken springen“, sagte er, und Gabriel bemerkte, wie der Atem des anderen sich beschleunigte.
    Er stieß Christian zurück gegen die Lehne und stieg ohne Umschweife auf dessen Schoß, kniete mit einem Bein links, dem anderen rechts von dessen Körper und verschloss ihm erneut den Mund mit seinen Lippen.
    Christian rang nach Luft, als Gabriel ihn entließ. „Nicht nur deine Gedanken springen“, fuhr er fort. „Nicht, dass ich mich beschwere. Aber das ist nur mein Shampoo.“
    Gabriel ließ seine Hände durch das ungebändigte Haar gleiten. „Das wollte ich schon den ganzen Abend tun“, flüsterte er und wurde durch Christians Lächeln belohnt, das sich bis in dessen Augenwinkel fortsetzte.
    „Ich weiß, was du meinst“, erwiderte der und strich Gabriel die langen Strähnen

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