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back to past - zurueck zu dir

back to past - zurueck zu dir

Titel: back to past - zurueck zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Lenz
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Nachkomme meines Onkels, der überhaupt Aussicht hatte, das Studium zu schaffen. Aber seine Mutter war Omega und Geliebte. Auch wenn ihm das nicht im Wege stehen sollte, empfand er es immer als Makel. Er traut sich nicht zu, die Autorität aufzubringen, um alleine die Firma zu leiten.“
    „Das verstehe ich nicht.“ Leon fühlte sich verwirrt. Patrick lachte. Sein Körper vibrierte gegen Leons und sein Atem wärmte dessen Nacken, bevor er weitersprach. „Die Firma war vor Jahren sein Traum. Aber nun ist er verheiratet und sein erstes Kind ist unterwegs. Nebenbei lässt seine Seelenverwandte nichts aus, um ihn auf Trab zu halten.“
    „Er hat seine Seelenverwandte geheiratet?“ Die Frage war unnötig und doch schloss Leon die Augen und lauschte auf die geflüsterte Antwort.
    „Hat er“, antwortete Patrick. „Bisher ist er der Einzige, dem das gelungen ist. Und ich verstehe ihn jetzt viel besser. Ich verstehe, warum Arbeit, Firma, seine Unsicherheiten und Zweifel an zweiter Stelle für ihn stehen. Oder warum er alles aufgeben würde, um bei seiner Partnerin zu bleiben, ihr jeden Wunsch zu erfüllen und sicher zu stellen, dass es ihr gut geht.“
    Leon lächelte. „Und sie?“
    „Georgina ist weitaus schlimmer. Bevor sie geheiratet haben, stürmte sie meine Studentenwohnung, um sich zu vergewissern, dass ich nicht vorhabe, ihn zu übervorteilen, auszubooten oder ihm unter die Nase zu reiben, dass ich Alpha bin.“
    Leon konnte nicht anders. Er kicherte fast. Sein Körper zuckte. Es war gleichzeitig albern und befreiend.
    Patrick hielt ihn fester, lachte erstickt in Leons Nacken. „Mir war nicht klar, wie verrückt sich das anhört“, brachte er schließlich hervor. Gleichzeitig mit den Worten glitt sein Glied aus Leons Innerem. Doch als Patrick ihn in seinen Armen drehte und nun frontal an sich zog, sein Bein um Leons Beine schlang, da fühlte der sich alles andere als leer. Denn er wusste deutlicher, spürte tiefer als jede körperliche Erfahrung gehen konnte, dass Patrick von nun an ein Teil seines Lebens war. Wenn nicht gar der eine Teil, der alles entschied.
    Als habe Patrick seine Gedanken gehört, bedeckte er Leons Lippen mit seinen, und Leon versank in einem langen Kuss, der ihm all das versprach, was er sich erträumen konnte.

*

    Ein Jahr später standen sie vor dem Spiegel im Eingangsraum des elegantesten Restaurants der Stadt. Patrick strich Leons Kragen glatt und richtete die Krawatte, bevor er dessen Wange küsste. Leon schloss die Augen, atmete tief durch, versuchte sein Herz dazu zu zwingen, langsamer zu schlagen. Es gehorchte ihm ebenso wenig wie zu jeder anderen Zeit. Mit dem Unterschied, dass zu jeder anderen Zeit nur Patrick das Pulsieren seines Blutes spürte, die Hitze in seinem Inneren. Und dass Patrick wusste, was dies bedeutete und was sie beide tun wollten.
    Doch das hier war anders. Leons Hände waren feucht und sein Herz schlug nicht vor Erregung, sondern in vertrauter Panik.
    Braune Augen fanden seine. Patrick lächelte, verströmte Zuversicht, neigte sich erneut zu ihm und presste seine Lippen auf Leons Stirn. Er richtete sich wieder auf, nahm Leons Gesicht in seine großen Hände und verrieb die Feuchtigkeit des Kusses mit seinem Daumen.
    „Sie werden dich lieben“, sagte er. „Weil ich dich liebe.“
    Leon blinzelte, bemühte sich vergeblich seine Nervosität einzudämmen.
    Patrick zwinkerte ihm zu. „Deine Mutter mochte mich auch.“
    „Meine Mutter liebt jeden Alpha.“ Leon biss sich auf die Zunge. Das klang verletzend und bösartig, anders als beabsichtigt. Er hatte geglaubt, über seine Vergangenheit hinweg zu sein. Über seine Vorurteile, die Ängste und die Scham.
    Patrick hob Leons Kinn, als der seinen Blick senkte. Ihre Augen fanden sich erneut, und Patrick lächelte. „Gib dir Zeit“, sagte er leise. „Mein Vater hat nur ein Jahr gebraucht. Vielleicht benötigst du länger.“
    Patrick küsste ihn, und Leons Herz sprang auf. Seine Brust füllte sich mit der Liebe, die er für Patrick empfand, und die sein Herz umhüllte und schützte.
    „Irgendwann“, flüsterte Patrick. „Irgendwann wirst auch du begreifen, dass wir alle gleich sind. Dass es keine Rolle spielt, als was oder wer wir geboren wurden.“
    Patricks Stirn berührte seine, und Leon lächelte, strich über Patricks Wange, ließ seine Hand auf dessen Schulter sinken. „Deine Illusionen darfst du nie verlieren“, sagte er leise.
    Patrick erwiderte das Lächeln. „Warum sollte ich?“, fragte er

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