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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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der nicht hinaus musste, wagte sich bei solchem Wetter vor die Tür. Heaven indes genoss den peitschen Regen in ihrem Gesicht, der ihre Haut prickeln ließ, der sie selbst sich lebendig fühlen ließ. Was nach alldem, was die jüngste Vergangenheit ihr angetan hatte, längst nicht selbstverständlich war...
    Die schwarzhaarige Halbvampirin hielt Ausschau nach Straßenschildern und Hausnummern – und wusste plötzlich, dass sie am Ziel war, ohne einen sichtbaren Hinweis entdeckt zu haben.
    Sie spürte, dass hinter diesem schmiedeeisernen Gittertor und der übermannshohen Bruchsteinmauer lag, was sie suchte.
    Sie drückte ihr Gesicht zwischen zwei der rostigen Stäbe und sah den unkrautüberwucherten Weg hinauf, der sich in weitem Bogen durch einen völlig verwilderten Garten wand und an dessen Ende ein Haus lag, das sich wie das unfertige Werk eines furchtbar untalentierten Bildhauers ausnahm. Unförmig, asymmetrisch, mit unmöglichen Kanten versehen...
    'House of Awakening' hatte jemand diese Einrichtung genannt.
    Doch Heaven wusste, weil sie die Gewissheit fast greifen konnte, dass hier nichts und niemand erwachen würde.
    Nicht mehr.
    Dies hier war nur noch ein Ort des Todes.
     
     
    »Verdammt!«
    In dem Moment, da Reuven Lamarr die Lippen zum Fluch geöffnet hatte, bereute er es auch schon. Denn der prasselnde Regen drang ihm, vom Wind gepeitscht, sogar in den Mund, nachdem er ihn bereits bis auf die Haut durchnässt hatte.
    Er hatte gehofft, die
Church of St. Margret
noch zu erreichen, bevor die tiefhängenden Wolken über Brooklyn ihre schwarzfetten Bäuche platzen ließen. Doch das Gewitter hatte angefangen, kurz nachdem er die U-Bahn-Station an der John Street im Schatten der Manhattan Bridge verlassen hatte. Und bevor der junge Schwarze sich irgendwo unterstellen konnte, hatten die niederstürzenden Wassermassen schon ihr Bestes getan, um ihn regelrecht durchzuweichen.
    So marschierte er nun, ein ganzes Stück schlechter gelaunt, mit der Werkzeugkiste unter dem Arm weiter in Richtung Navy Yard Bassin, in dessen Nähe die Margret-Kirche lag. Father Cyrill würde ihn schon wieder aufmuntern. Nachdem er ihm erst einmal ein Handtuch gegeben hatte.
    Bis vor kurzem hätte Reuven jeden ausgelacht, der ihm vorausgesagt hätte, dass er einmal fast regelmäßig zur Kirche gehen würde. Und nun tat er genau das.
    Und er glaubte sogar an Gott! Weil ihm Father Cyrill das Bild von dem alten Mann mit dem weißen Rauschebart, dessen Hauptaufgabe darin bestand, Heerscharen harfezupfender Engelein zu behüten, gründlich ausgeredet hatte. Der Geistliche hatte Reuven, als er Trost und Hilfe suchte, jene allmächtige Kraft gewiesen, aus der jeder schöpfen durfte, wenn er nur bereit und willens war.
    Reuven war es. Seit er Father Cyrill kannte.
    Und weil der Junge unter dem Motto aufgewachsen war, das besagte, dass einem im Leben nichts geschenkt wurde, revanchierte er sich mit seinen Mitteln bei Father Cyrill. Aber nicht nur deshalb. Sondern auch, weil der Priester ein feiner Kerl war.
    Heute wollte Reuven die losen Fenster der Kirche befestigen, ehe die wunderschönen und sehr alten Glasbilder noch aus den Rahmen brachen. Eine Spritze und Kittmasse hatte er auf dem Herweg gekauft. Von dem Geld, das er gestern Abend drunten am Hafen verdient hatte.
    Die
Church of St. Margret
war dem Jungen schon immer winzig erschienen. So klein fast, dass nur der sie fand, der wusste, wo er sie zu suchen hatte. Heute schien ihm das im Gothic-Revival-Stil erbaute Gotteshaus noch geduckter dazustehen, als würde es erdrückt von den schwarzen Wolkenbergen, die beinahe noch die Spitze des kleinen Turms zu berührten.
    Die letzten Schritte zu der doppelflügeligen Eingangstür rannte er, die wenigen Stufen davor nahm er im Sprung, und dann schlüpfte er rasch hinein –
    – um wie von einem Hammerschlag getroffen stehenzubleiben!
    Er hatte ja schon einige merkwürdige Gestalten in Father Cyrills Gesellschaft angetroffen, aber das hier übertraf alle vorherigen Erfahrungen noch.
    Der Geistliche saß seelenruhig neben einem –
    – Nackten!
    Der blinden Augen des Priesters, die Reuven jedes Mal wieder an weißes Gelee denken ließen, ruhten auf einem Mann mit fast milchbleicher Haut und dunklem, schulterlangem Haar, der keinen Faden am Leib trug. Und Father Cyrill schenkte ihm das gleiche gütige Lächeln, mit dem er sich jedem Besucher seiner Kirche widmete.
    Die Überraschung steckte dem jungen Farbigen wie Blei in den Gliedern. Lahm näherte

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