Baedeker Reiseführer London
Hauptschiffs. Von besonderer Pracht ist der Chor aus dem 15. Jh. mit dem aus dem Holz von Windsor-Eichen geschnitzten Gestühl. Es zeigt detailreich Begebenheiten aus dem Leben des hl. Georg, Eduards III. sowie der Hosenbandritter. Hinter und über den Stühlen sieht man Wappen, Schwerter und Banner von 700 Ordensrittern. In der Mitte des Chors sind Heinrich VIII. , Jane Seymour und Karl I. beigesetzt. Unter dem Chor erstreckt sich das 1240 erbaute Royal Tomb House, in dem Georg III. , Georg IV. und Wilhelm IV. ihre letzte Ruhe fanden. Weiterhin beachtenswert: im südlichen Seitenschiffdie Bray Chapel – jetzt der Buchladen – mit dem Grabmal von Sir Reginald Bray († 1503); in der Südwestecke die Beaufort Chapel mit den Gräbern des Earl of Worcester († 1526) und des Herzogs von Kent, Vater von Königin Viktoria; in der Nordwestecke die Urswick Chapel mit dem marmornen Denkmal für Charlotte, Tochter Georgs IV., schräg gegenüber das Grabmal für Georg V. und Königin Maria; im nördlichen Chorumgang u. a. die Gräber von Georg VI. (links) und Eduard IV. (rechts); im südlichen Chorumgang von Eduard VII. und Heinrich VI. , in der Südostecke die Lincoln Chapel für den 1585 gestorbenen Earl of Lincoln und Gemahlin und wiederum an der Chorwand die Oxenbridge Chantry, an deren Außenwand das Schwert Eduards III. befestigt ist.
Windsor Castle
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Albert Memorial Chapel
An die St. George’s Chapel schließt die Albert Memorial Chapel an. Von Heinrich VII. als seine Gruftkirche erbaut, blieb sie jedoch leer, da er inWestminster Abbey begraben ist. Jakob II. nutzte sie als katholische Kapelle. Königin Viktoria ließ sie zur Gedenkstätte für ihren 1861 gestorbenen Prinzgemahl Albert umgestalten. Sie ist aufs Prächtigste mit Marmor, Mosaiken, Skulpturen und Glasmalereien geschmückt. Dargestellt sind biblische Szenen, Mitglieder des Königshauses und Verwandte Alberts, der in einem Sarkophag ruht. Rechts daneben steht der Porphyrsarkophag des Herzogs von Clarence(† 1892), des ältesten Sohns Eduards VII., an der Westtür sieht man die Marmorfigur des Herzogs von Albany († 1884) in schottischer Tracht.
Round Tower
Zwischen Lower Ward und Upper Ward erhebt sich der Round Tower. Er wurde zur Zeit Eduards III. auf einem aufgeschütteten Hügel erbaut, auf dem auch schon Wilhelm der Eroberer den Bergfried hatte errichten lassen. Der Aufstieg zur 24 m über dem Boden liegenden Plattform des Round Tower wird durch einen wunderbaren Rundblick über das Schloss und das Themsetal belohnt.
UPPER WARD
Den Upper Ward oder »Quadrangle« umgeben die State Apartments im Norden, die Visitors’ Apartments im Süden und die Private Apartments, die Wohnräume der Royals, im Osten. An der Westseite des Hofs steht eine Statue von Karl II. aus dem Jahr 1679.
State Apartments
Die Staatsgemächer können bei Abwesenheit des Hofes besichtigt werden (Öffnungszeiten wie Schlossgelände). Heute sind sie im Wesentlichen Ergebnis der Umgestaltung durch Geoffrey Wyattville in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Von der Terrasse gelangt man auch zum Schauraum mit dem Puppenhaus der Königin Mary von 1923 ( Queen Mary’s Doll House ) von Edward Lutyens.
Durch das China Museum (Porzellansammlung) kommt man in das Große Treppenhaus ( Grand Staircase ), das von Chantreys Statue Georgs IV. dominiert wird und mit Waffen und Rüstungen ausgestattet ist, darunter eine von Heinrich VIII. Das Grand Vestibule ist mit Rüstungen, Fahnen und Militaria wie einem Umhang Napoelons ausstaffiert. Fast eine Reliquie: die hier gezeigte Kugel, die Nelson in der Schlacht von Trafalgar tötete. Waterloo Chamber , 30 m lang, mit Schnitzereien von Grinling Gibbons und einem riesigen indischen Teppich ausgestattet, zeigt Porträts von Männern rund um die Ereignisse zwischen 1813 und 1815, so Wellington, Blücher, Castlereagh, Metternich, Papst Pius VII., Zar Alexander I., Friedrich Wilhelm III. von Preußen sowie die englischen Könige Georg III. und Georg IV. Links geht es in den Garter Throne Room , in dem seit Georg IV. der Hosenbandorden verliehen wird. Im sich anschließenden großen Empfangssaal in prächtigstem Rokoko fallen Wandteppiche mit der Geschichte Jasons und Medeas sowie eine große Malachitvase auf, ein Geschenk des russischen Zaren Nikolaus I.
Die im 14. Jh. erbaute St. George’s Hall , Bankettsaal der Königin, brannte 1992 aus, ist aber wieder restauriert.
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