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Bädersterben: Kriminalroman

Bädersterben: Kriminalroman

Titel: Bädersterben: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Geisler
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dass Jenny sein aktives Fußballerleben jemals prickelnd finden würde. Aber sie schien ihm zumindest nicht böse zu sein, dass er sich heute früh aus dem Staub gemacht hatte, denn sie hatte ihm eine liebevolle SMS gesendet und ihm noch einmal für seinen gestrigen heldenhaften Einsatz im Bett gedankt. Diese Zweideutigkeit schätzte er durchaus an ihr.
    Mit seinem dunklen Weizenbier prostete er Torge zu, der so kurz vor Spielbeginn alle Hände voll zu tun hatte, seine Kundschaft zufrieden zu stellen.
    Stuhrs Telefon klingelte. Genervt wollte er es ausschalten, um sich sein Fußballvergnügen nicht trüben zu lassen, aber im letzten Moment sah er, dass es Kommissar Hansen war. Neugierig nahm er das Gespräch an.
    Hansen platzte mit seiner Neuigkeit sofort heraus. »Die Fälle sind gelöst, Stuhr. Alle vier auf einen Streich. Den Täter kennst du übrigens.«
    Stuhr wollte eigentlich Fußball schauen und kein Ratespiel absolvieren. Ungeduldig versuchte er, den Kommissar schnell zur Auflösung zu bewegen. »Komm schon, Hansen. War es der Gärtner?«
    Hansen lachte kurz. »Lass uns ein Bier trinken gehen, oder steckst du etwa noch in Sankt Peter bei deiner Dame fest?«
    Was mit Jenny war, ging Hansen nichts an. Aber ihn treffen wollte Stuhr schon. »Richtig, Hansen, ich halte ein wunderbares, eiskaltes Glas Weizenbier in meinen Händen. Wenn du auch so etwas haben möchtest, dann musst du wohl oder übel zu meinem Tennisheim am Wasserturm kommen und dir mit mir die Bundesligaspiele ansehen. Ist allerdings eine reine Männerrunde hier.«
    Das schien Hansen zu gefallen. »Du kannst schon einmal ein kleines Frischgezapftes ordern, ich bin in zehn Minuten da.«
    Stuhr bestellte das Bier für den Kommissar, und kaum stand das Pilsglas mit der prächtigen Schaumhaube auf dem Tresen, da betrat Kommissar Hansen schon schwungvoll die Bildfläche und gesellte sich zu ihm. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Stuhr prostete ihm zu und genoss einen tiefen Schluck. »Geht auf meine Kappe, Hansen, aber nur, wenn du mich nicht zu lange zappeln lässt.«
    Hansen nickte dankend. »Ach was, Stuhr. Kurze Rede, langer Sinn. Fiete Rasmussen war es. Er war das schwarze Schaf in der Familie. Fast ein Klassiker, wenngleich dieses Mal ungewöhnlich brutal für hiesige Verhältnisse.«
    Wie sollte Stuhr diese Aussagen einordnen? »Und nun? Bekommt Fiete Rasmussen lebenslänglich?«
    Hansen schüttelte resolut den Kopf. »Die Option fällt weg, denn Rasmussen hat sich heute Nacht erhängt. Zum Glück hat er gestern aber im Verhör ausgepackt, nachdem wir ihm die Beweisstücke präsentiert haben, die sein Bruder Rasmus uns übergeben hatte. Fiete Rasmussen war scharf auf die Anna Maria, und er wollte den lästigen Duckstein mit aller Gewalt ins Gefängnis bekommen. Letztendlich hat Rasmussen deswegen auch gestanden, denn Duckstein spricht nur über seinen Anwalt mit uns. Rasmussen hat sein Ziel auch posthum erreicht, denn die Beweislast gegen Duckstein ist nun erdrückend.«

     
    Die Bundesligaspiele wurden jetzt angepfiffen, aber Stuhr interessierten die Ausführungen des Kommissars weitaus mehr. »Warum hat er eigentlich Richard Heidenreich umgelegt?«
    Hansen leerte mit einem mächtigen zweiten Schluck sein Glas und orderte zwei neue Biere. »Da muss ich etwas länger ausholen. Also, du weißt ja, dass Rasmussen und Duckstein früher krumme Geschäfte miteinander betrieben haben. Das Geld dafür hatte Duckstein stets von Heidenreich geliehen. Dann musste Fiete Rasmussen in den Knast, und sein Bruder Rasmus hat ihn vor acht Jahren auf die Insel geholt, damit er auf andere Gedanken kommt und ein ordentliches Leben führt. Das ging auch bis vor vier Jahren gut, als Rasmus Rasmussen in seinem Hotel seine neue Frau kennenlernte, die Anna Maria, die eigentlich an der Seite von Dieter Duckstein auf Helgoland weilte. Sie klagte ihm das Elend an der Seite des Lebemanns Duckstein, und Rasmus hat ihr daraufhin angeboten, einfach auf der Insel zu bleiben.«
    Stuhr pfiff durch die Zähne.
    Hansen setzte seine Schilderung fort. »So weit ist alles noch gut, denn zunächst sind beide glücklich und zufrieden. Sie heiraten schließlich. Rasmus Rasmussen hat nun eine attraktive Frau, und Anna Maria fühlt sich als Hotelbesitzerin aufgewertet. Doch dann verliebt sich ausgerechnet Rasmus’ Bruder Fiete in Anna Maria. Unsterblich, wie er in der Vernehmung mehrfach betont hat. Anna Maria fühlt sich zwar durch die Avancen geschmeichelt, die Fiete immer

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