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Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan

Titel: Sternenfaust - 024 - Die letzte Schlacht der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Satren-Nor, der Prediger, dessen Name »Friedensbringer« bedeutete, saß in einem unterirdischen, gut versteckten Raum an einem Konferenztisch und blickte in die Runde. Er versuchte, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen angesichts der in mehr als einer Hinsicht gefährlichen Situation, in der er und seine Anhänger sich befanden.
    Doch ungewöhnliche Situationen erforderten ungewöhnliche Maßnahmen. Kridania und mit ihm das ganze kridanische Imperium stand an einem Abgrund von unvorhergesehenem Ausmaß.
    Dabei habe ich doch nur Frieden und ein besseres Leben für uns alle gewollt , dachte Satren-Nor nicht ohne einen Anflug von Verzweiflung und streichelte gedankenverloren Milgors Fell. Das kleine, lemurenartige Tier leistete ihm seit einiger Zeit ständige Gesellschaft und war ihm sehr ans Herz gewachsen.
    Ja, Frieden , führte er seine Überlegung weiter. Doch was ist daraus geworden? Statt dass die Tanjaj die Feinde des Imperiums bekämpfen – die angeblichen Feinde! – wenden sie sich jetzt auch gegen ihre eigenen Leute. Kridan gegen Kridan. Das habe ich nicht gewollt. Gott, vergib mir, wenn ich gefehlt habe! Und vergib mir, dass durch mich Leid über mein Volk gekommen ist.
    Er betrachtete betont ausdruckslos die übrigen Kridan, die sich auf seine Initiative hier versammelten. Sie alle waren Gleichgesinnte, Führungspersönlichkeiten, die überall im Reich nach Satren-Nors Vorbild das gegründet hatten, was die Regierung als Ketzerzellen bezeichnete. Sie alle auf einmal an einem einzigen Ort zu versammeln, barg ein großes Risiko. Sollten der Bolpor etwas von diesem geheimen Treffen erfahren haben, würden sie alle nicht mehr lange leben.
    Schon lange trachteten die kridanischen Machthaber und ihre Handlanger danach, die Friedensbewegung zu zerschlagen. Und es würde nie wieder eine günstigere Gelegenheit dafür geben als dieses Treffen, um alle führenden Köpfe auf einen Streich zu erwischen und zu eliminieren. Trotz der größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen mochte etwas darüber durchgesickert sein. Trotzdem war es notwendig, und Satren-Nor hatte keinen anderen Ausweg gesehen, als es einzuberufen.
    Die Kridan lebten für den Krieg. Sie waren stets der Überzeugung gewesen, ein auserwähltes Volk zu sein, das als einziges den wahren Glauben besaß und daher die Pflicht hatte, diesen unter allen anderen Völkern der Galaxis zu verbreiten – notfalls mit Gewalt. Deshalb trugen die Mitglieder der Armee die Bezeichnung »Tanjaj« – Gottes Krieger. Und sie waren diesem göttlichen Auftrag mit Feuereifer nachgekommen.
    Bis vor etwa zwölf Jahren, als der Raisa, das spirituell-militärische Oberhaupt des kridanischen Volkes, überraschend gestorben war. Das hatte die Kridan nicht nur in Aufruhr und Verwirrung gestürzt, sondern auch die Eroberungskämpfe zum Stillstand gebracht. Denn ohne geistiges Oberhaupt konnten und durften sie keinen heiligen Krieg führen. Deshalb hatten sie fast zwölf Jahre in einer Art Warteposition verbracht, bis der neue Raisa gefunden war.
    Nun saß ein gerade geschlüpftes Küken, das noch nicht einmal sprechen konnte, an der Spitze des kridanischen Imperiums – eine Marionette der Priesterschaft und der Führer der Tanjaj.
    Für das Volk war der Raisa heilig, ganz gleich was in seinem Namen angeordnet wurde.
    Allerdings hatte die lange Zeit der Suche nach ihm nicht nur Satren-Nor, sondern vielen anderen Kridan die Gelegenheit gegeben, ein anderes Leben kennen zu lernen als den ständigen Krieg. Elf Jahre Frieden hatten so manchen auf den Geschmack gebracht, dieses ruhige Leben fortzuführen, statt es in einem Krieg zu riskieren, dessen Sinn für viele mit der Zeit immer fragwürdiger wurde.
    So hatte Satren-Nor schließlich seine Friedensbewegung ins Leben gerufen und unerwartet viel Zulauf bekommen. Doch natürlich hatte das die Machthaber auf den Plan gerufen, denen seine Lehre ein Dorn im Auge war. Schließlich würden sie ihre Macht verlieren, wenn die Kridan sich dem Prediger anschlossen und ihren Glauben mit friedlichen Mitteln verbreiteten, statt ihn mit Gewalt jedem aufzuzwingen, der ihn gar nicht haben wollte.
    Satren-Nor war mehreren Mordanschlägen entgangen – manchen nur mit knapper Not –, was ihm den Ruf eingebracht hatte, unsterblich zu sein. Zwischenzeitlich hatte er sogar ins Exil fliehen müssen und sich auf einer geheimen Welt seiner Sharaan-Verbündeten versteckt. Doch auch dorthin hatte der Arm des Bolpor gereicht. Sie hatten einen seiner

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