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Ball der Traeume

Ball der Traeume

Titel: Ball der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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bin einfach nur müde."
    "Gut, dann solltest du jetzt schlafen." Eve strich ihr zärtlich über die Wange und nahm ihre Teetasse auf. "Ich bin bald wieder da", versprach sie.
     
    Es war ein Fehler gewesen, auf das Kostümfest zu gehen.
    Hinter ihrer perlenbestickten Maske warf Eve einen Blick in den reich geschmückten Raum voller kostümierter Menschen. Die Stroboskoplampen an der Decke tauchten die Menge, die zu lauter Musik tanzte, in bunte Farben, und sie wusste, sie wäre besser zu Hause geblieben.
    Was hatte sie hier verloren?
    Unschlüssig blieb sie auf der Schwelle stehen und blickte in den Saal. Einerseits hatte es ihr großen Spaß gemacht, sich zu verkleiden und sich für diesen besonderen Anlass hübsch zu machen. Andererseits fragte sie sich, was sie sich davon erhoffte.
    Wen wollte sie wohl mit ihrem Aufzug beeindrucken – etwa Damien? Niemals. Eve machte sich nichts vor, sie hatte nicht den Eindruck, dass er sie als Frau wahrgenommen hatte.
    Nein, sie würde nicht hineingehen, das machte einfach keinen Sinn. Sie war nun einmal keine Femme fatale, die den Männern zeigte, wo es langging. Und sie schloss auch nicht schnell Freundschaften. Die meisten Kollegen bei Delucatek waren ihr zwar von Anfang an mit Sympathie begegnet. Aber sie hatte instinktiv immer Abstand gehalten und hätte niemanden als Freund bezeichnen können. Daran war allerdings nur sie schuld. Es hatte mehr als genug Einladungen gegeben, doch sie hatte sie alle zurückgewiesen, stets mit der Begründung, dass sie sich zu Hause um ihre kranke Mutter kümmern müsse.
    Auch das Fiasko mit Bryce war nicht dazu angetan gewesen, Eves Misstrauen gegenüber anderen Menschen zu zerstreuen. Einerseits hatte sie zwar eingesehen, dass es ein Fehler gewesen wäre, ihn zu heiraten. Andererseits würde sie nie vergessen, wie demütigend es gewesen war, allen Gästen und dem Pfarrer zu erklären, dass die Hochzeit nicht stattfand.
    Die Außentüren hinter ihr schwangen auf, als eine neue Gruppe von Gästen eintraf, und sommerliche Nachtluft strömte herein. Um den Neuankömmlingen nicht im Weg zu sein, stellte sie sich rasch hinter eine Topfpalme.
    "Hallo, wen haben wir denn hier? Kleopatra, wenn ich mich nicht irre. Habe ich Recht?"
    Eve zuckte zusammen. Die Stimme kannte sie doch! Tatsächlich, das musste Sam Morgan sein. Aber wie sah er nur aus? Sam hatte sich als Nonne verkleidet, was gar nicht so schlecht gewesen wäre, hätte er keinen Schnurrbart gehabt und keine Zigarre in der Hand.
    "Sind Sie nicht Sylvia aus der Buchhaltung? Nun kommen Sie schon, spannen Sie uns nicht so auf die Folter!" Er nahm ihre Hand und zog Eve aus dem Schatten der Topfpalme hervor. Jetzt waren auch die anderen aus seiner Gruppe näher getreten und betrachteten sie neugierig. Ein Koalabär, Rumpelstilzchen und Alice im Wunderland starrten sie an.
    "Sylvia?" fragte Sam erneut. "Ich muss sagen, Sie sehen heute Abend ganz schön sexy aus!"
    Eve schüttelte den Kopf, denn sie dachte nicht daran, ihre Identität preiszugeben. Das Letzte, was sie brauchte, waren lästige Fragen am nächsten Montag. Dann war es besser, die Kollegen dachten, sie wäre gar nicht erst gekommen.
    "Ich – ich bin Marie", sagte sie gepresst und versuchte, ihre Stimme ein wenig tiefer klingen zu lassen. "Aus dem Büro in Sydney."
    "Herzlich willkommen, Marie", sagte die Nonne. "Kein Wunder, dass Sie so schüchtern sind. Aber wir werden uns um Sie kümmern, wenn Sie gestatten. Nicht wahr, Rumpelstilzchen?"
    Die anderen nickten und zogen sie mit hinein in den großen Ballsaal. Eve hatte keine andere Wahl, als ihnen zu folgen.
    Sie beschloss, das Spiel ein paar Minuten lang mitzuspielen. Bestimmt würde sich bald eine Gelegenheit ergeben, ungesehen zu verschwinden. Die anderen würden einfach denken, sie hätte Freunde getroffen.
    Der Koalabär drückte ihr ein Glas Wein in die Hand, dann mischten sie sich unter die übrigen Gäste. Was für ein Pech, ausgerechnet auf Sam zu stoßen. Aber wenigstens hatte er sie nicht erkannt. Verstohlen blickte sie auf die Uhr. Es war kurz nach neun.
    Noch ein paar Minuten, dann würde sie sich davonstehlen und nach Hause fahren.
     
    Sie war eine Göttin!
    Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, schnappte hin und wieder Gesprächsfetzen auf und genoss das bunte Treiben. Und dann sah er sie. Obwohl viele schöne Frauen im Raum waren, übertraf sie alle. Sie stand da wie eine Statue, vornehm und unnahbar, das Abbild einer ägyptischen Königin.
    Sie hatte genau die

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