Bandscheiben-Aktiv-Programm
Für die Messungen der Muskelkraft (Kennmuskeln) und der Nervendehnungszeichen brauchen Sie eventuell die Hilfe eines Therapeuten. Bitten Sie ihn, die Werte hier einzutragen.
Subjektiv sollten Sie eine Behinderung anhand von Einschränkungen in Handlungen des täglichen Lebens einschätzen. Dabei ist in erster Linie interessant, welchen Aktivitäten Sie nachgehen können, und erst in zweiter Linie, ob Sie dabei Schmerzen entwickeln.
Die Geschichte Ihrer Erkrankung
Lebensalter. Bandscheibenvorfälle treten am häufigsten im mittleren Lebensalter, d.h. um 40 Jahre auf. Die meisten Patienten können sich an wiederholte Episoden von Rückenschmerzen seit dem jungen Erwachsenenalter erinnern. Im Alter verlieren die Bandscheiben an Wasser und Beweglichkeit, sodass alte Menschen seltener einen Bandscheibenvorfall entwickeln. Bandscheibenschädigungen und damit verbundene Leiden finden sich demnach am häufigsten zwischen dem 20. und 65. Lebensjahr.
Plötzliches Auftreten. Bandscheibenleiden treten oft plötzlich auf. Leichte Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule werden durch eine kleine Bewegung, wie z.B. Schuhe binden, schlagartig zu starken Schmerzen verstärkt. Man fühlt sich wie von der „Hexe angeschossen”.
Auslöser. Manchmal bestehen auch im Vorfeld keine Beschwerden. Dann sind langes Autofahren, schweres Heben, Gartenarbeiten, langes Sitzen und morgendliches Aufstehen mit gebeugter Wirbelsäule typische auslösende Faktoren für den plötzlichen starken Schmerz.
Eingeschränkte Beweglichkeit. Als Betroffener fühlt man sich in eine gebeugte Körperhaltung gezwungen. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist eingeschränkt. Die Beschwerden ändern sich bei Bewegung. Beugung, Sitzen und längere Ruhe verschlimmern das Leiden. Die Schmerzen sind nachts und morgens meist deutlicher ausgeprägt als tagsüber. Beim Husten, Niesen und Pressen nehmen die Schmerzen zu.
Charakteristische Schmerzen. Die Schmerzen werden charakteristisch im Bereich der Wirbelsäule mit oder ohne streifenförmige ausstrahlende Schmerzen in einen Arm, ein Bein oder eine Seite des Brustkorbs empfunden. Bei Bandscheibenvorfällen kann der Rückenschmerz fehlen, und es werden nur streifenförmige ausstrahlende Schmerzen wahrgenommen.
Gefühlsstörungen. Diese verlaufen ebenfalls streifenförmig in einem Arm, einem Bein oder einer Seite des Brustkorbs. Die Gefühlsstörungen werden typischerweise in den Körperzonen am stärksten wahrgenommen, die von der Wirbelsäule am weitesten entfernt sind. Schwächen können bei einzelnen Muskelaktivitäten auftreten, z.B. beim Kämmen oder Treppensteigen.
Sichtbefund
Abweichungen der Körperhaltung und bewegung vom Gewohnten sind von außen sichtbar. Stehen oder laufen Sie anders als sonst? Eventuell sollten Sie einen Betrachter oder einen Spiegel zu Hilfe nehmen, um diese Gesichtspunkte zu beurteilen.
Gebeugte Haltung. Eine meist plötzlich einsetzende Veränderung der Körperhaltung, aus der man sich nur mit Mühe oder gar nicht befreien kann, ist ein typisches Zeichen eines Bandscheibenleidens. Dabei ist der Oberkörper oft nach vorne gebeugt bzw. der Kopf nach vorne verschoben.
Seitliche Verschiebung. Auch eine seitliche Verschiebung einzelner Körperabschnitte kann beobachtet werden. Bei Störungen im Bereich der Halswirbelsäule kann der Kopf gegenüber dem Schultergürtel, bei Beschwerden der Lendenwirbelsäule der Schultergürtel in Bezug zum Beckengürtel seitlich verschoben sein.
Hinken. Bandscheibenleiden der Lendenwirbelsäule können zum Hinken führen. Dabei wird entweder ein Bein nur sehr kurze Zeit belastet, das Bein der nicht betroffenen Seite wird schnell zum nächsten Schritt nach vorne geführt, oder der Schritt mit dem Bein der betroffenen Seite ist in seiner Schrittlänge verkürzt. Auch kann beim Gehen eine Beckenseite absinken bzw. das Gesäß zur Standbeinseite hin abweichen (Model-Gang).
Schonung eines Armes. Bandscheibenleiden der Halswirbelsäule können zu einer Schonhaltung eines Armes führen. Wegen einer Schmerzzunahme bei hängendem Arm wird der Unterarm gebeugt und mit der Hand des anderen Armes unterstützt. Dies reduziert vermutlich den Zug durch die Schwerkraft an den Nervenstrukturen.
Körperliche Untersuchung
Eine körperliche Untersuchung kann man nur begrenzt selbst durchführen. Wenn Sie die Hilfe eines Arztes oder eines Physiotherapeuten in Anspruch nehmen, wird dieser eine sorgfältige Untersuchung vornehmen. Im Folgenden werden die wichtigsten
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