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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Shil.
    »Jetzt holen wir Barakuda«, sagte McVitie.
     
    Die meisten Banditen saßen stumm auf dem Boden; es hatte kaum Verluste gegeben, alles war zu klar und schnell gegangen. Saravyi und Dante begrüßten einander herzlich.
    »Man übertreibt wie immer«, sagte der Alte. »Ich hörte, wichtige Cadhrassi seien in Gefahr. Aber du warst es ja nur.«
    Saravyis Truppe bestand aus fast sechshundert Jägerinnen und Jägern; etwa die Hälfte verfügte über Karabiner. Saravyi zwinkerte. »Wir haben sie gefunden.«
    Sarela kicherte, Gerames schüttete sich aus vor Lachen, und Barakuda steckte dem alten Shil einen Finger in den Bauch. »Wenn alles vorbei ist…«
    »Ich weiß. Die Überlebenden geben die Waffen ab.«
    Ang’har saß zwischen den anderen Banditen am Boden. Er blickte auf, als Barakuda näher kam; eine Wolke zog über sein mürrisches Gesicht.
    »Du«, sagte Barakuda, »wirst sofort aufstehen.«
    Ang’har erhob sich wortlos. In diesem Augenblick hörte Barakuda ein leises Summen. Er wandte sich um. Ein nicht weit entfernt sitzender Bandit sah betont gleichgültig drein. Dante winkte einigen Shil.
    In der Innentasche der Jacke fand Barakuda das Funkgerät. Es summte wieder. Er nahm es in die Hand und aktivierte den Empfänger. »Ja?« sagte er auf Banyashilgu.
    »Bist du das, Mirekhi?« Die Stimme war rauh und schien aus weiter Ferne zu kommen.
    Barakuda erkannte sie. Er räusperte sich und sagte auf Galaktein: »Nicht direkt, Nobrega. Mirekhi steht neben mir, ich hab ihm das Gerät abgenommen. Barakuda.«
    Nach einer winzigen Pause kam ein dröhnendes Lachen aus dem Gerät. »Ah, Barakuda. Hast du wieder Spaziergänger überfallen?«
    Barakuda sagte nichts.
    Nobrega schwieg; er schien zu überlegen. Dann sagte er: »Nun ja, früher oder später war das unvermeidlich. Zu deiner Information: Du sprichst mit dem künftigen Generalgouverneur. Ich werde dich entlassen, wenn es soweit ist. Hoffentlich verschlingt dich vorher die Hölle. Wenn nicht, werde ich mir für dich eine besonders raffinierte Methode ausdenken, um dich an diesen warmen Ort zu befördern.«
    Barakuda klickte mit der Zunge. »Ich zittere, Großer-Töter. Wieviel Lebenszeit verbleibt mir noch, daß ich die Kunst lerne, dich anzubeten? Oder bist du nicht Gott?«
    »Welcher Gott?«
    »Gott Lubangi.«
    »Wer ist Lubangi?«
    »Im Süden«, sagte Barakuda laut und auf Banyashilgu, so daß die umstehenden und umsitzenden Shil einschließlich der Banditen es hören konnten, »gibt es einen Ort namens Langlava. Zu den lokalen Göttern gehört Lubangi; er ist aufdringlich und größenwahnsinnig und gilt als Inbegriff der Lächerlichkeit. Man pflegt ihn als Schmeißfliege und Kotfresser darzustellen.«
    Nobrega schaltete ab.
    Sarela, Dante und Saravyi gingen zu einer Gruppe kleiner Felsbrocken, für eine Art Kriegsrat. Ein Blick in McVities Gesicht genügte Dante; die Gouverneurin mußte sich zu dem gleichen Vorgehen durchgerungen haben, das er seit Tagen abwechselnd auskalkulierte und dann wieder für irrsinnig hielt. Und das Gesicht der jungen Frau zeigte, daß sie eingeweiht war.
    Saravyi lehnte sich mit geschlossenen Augen an einen Felsen. »Wie geht es der Hüterin von Cadhras?«
    In diesem Moment erst erinnerte Barakuda sich daran, daß der alte Mann bereits vor vielen Zehntagen die Gouverneurin immer Hüterin genannt hatte. Als habe er testen wollen, ob Barakuda im Besitz bestimmter Informationen sei. »Deshalb also.«
    Saravyi hob die Achseln. »Natürlich. Aber damals hast du nicht reagiert. Wieso jetzt?«
    Barakuda berichtete von dem zufällig gefundenen Buch. McVitie schwieg. Saravyi warf einen Blick zu den anderen hinüber. »Der lange Mann dort?« Er deutete mit dem Kinn auf Gerames.
    »Ja. Was hättest du gemacht, wenn dieser Zufall nicht eingetreten wäre?«
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten.« Der alte Mann blinzelte in die menschenleere, graugrüne Steppe. »Ich hätte dir, spätestens bei diesem Treffen hier oder sonst bei nächster Gelegenheit mit Hilfe der Funkgeräte deiner Kundschafter, die nötigen Dinge erzählt.«
    »Und wenn ich nichts davon hätte wissen wollen?«
    Saravyi verschränkte die Arme. Seine Augen bohrten sich in die Barakudas, und der Blick war eisig und sehr weit weg. Unter der Maske des verschmitzten alten Mannes sah Dante für Sekundenbruchteile erstmals jenen Saravyi, den Fürsten und Heiler der Shil respektierten. »Es gibt gewisse Erzeugnisse meiner Vorfahren«, sagte Saravyi tonlos. »Erinnerst du dich an die

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