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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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den Fluß und summte vor sich hin.
    »Weiter!« sagte er schließlich.
    Gerames runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Auch der junge Shil stellte keine Fragen. Offensichtlich war Ang’har damit zufrieden, in Begleitung zweier Fremder durch die Steppe zu reiten und nicht länger untergeordnete Arbeiten auf unheimlichen Schiffen zu tun.
    Am nächsten Tag verließen sie die Karawanenstraße und bogen nach Norden, fort vom Fluß. Drei Tage später begann sich mittags der Horizont vor ihnen zu wölben. Barakuda stellte sich in den Steigbügeln auf und hielt die Hand über die Augen. »Drei-Bleiche-Schwestern«, sagte er auf Banyashilgu. Ang’har warf ihm einen schnellen Blick zu.
    »Was für Frauen?« sagte Gerames.
    Barakuda lachte. »Eine kleine Hügelformation aus hellem Stein, vermutlich von der letzten Eiszeit hier deponiert.«
    Ang’har nickte. »Kennst du die Gegend?«
    »Kennen ist übertrieben. Ich bin vor Jahren mit Gortahork hier vorbeigeritten.«
    Nördlich der Hügel schlängelte sich ein Rinnsal durch die Steppe, das weiter im Westen in einen Nebenlauf des Golzain mündete. Eine Gruppe verkrüppelter Bäume war der mit McVitie ausgemachte Treffpunkt für den Mittag des folgenden Tages. Gerames wußte weder den genauen Ort noch die genaue Zeit, und aus ihm selbst nicht bewußten Gründen hatte Barakuda Ang’har gegenüber nichts gesagt.
    Abends erreichten sie die Hügel und kampierten auf der Südseite. In der Nacht erwachte Barakuda; Gerames hatte ihn an der Schulter berührt. »Ich habe die zweite Wache«, sagte der Konstrukteur leise, »aber Ang’har hat mich nicht geweckt. Er ist fort.«
    Barakuda wickelte sich geräuschlos aus den Decken. Er blickte zu den Pferden hinüber, die neben einem hellen Block standen. Alle vier waren da. »Sie sind wach und wittern«, flüsterte er. Der leichte Nachtwind kam von Norden; die Pferde hatten die Köpfe den Hügeln zugewandt. Barakuda schnüffelte; eine Ahnung von Rauch war in der Luft.
    Er nahm die Pistole in die Hand. »Kriech zu den Pferden«, sagte er leise. »Und bleib hinter den Steinen.«
    Gerames gehorchte ohne Widerspruch.
    Dante schlich zu den Hügeln; vorsichtig suchte er einen Weg zum Gipfel, wenn man die vielleicht 50 Meter aufragende Spitze der Formation so nennen mochte. Oben kroch er auf dem Bauch zum Nordrand der Kuppe.
    Knapp unter ihm flackerte ein winziges Feuer. Daneben hockte Ang’har. Der junge Shil starrte nach Norden. In diesem Moment machte Barakuda in der klaren Nacht eine undeutliche Masse aus, die sich zu nähern schien; er hörte das Trappeln der Hufe vieler Pferde.
    Gerames wartete ungeduldig. »Was ist los?«
    Barakuda sattelte sein Pferd. »Los. Wir sind in Eile. Ang’har hat sich offenbar mit Freunden verabredet. Frag mich nicht, wie oder seit wann, ich weiß es nicht. Wir müssen weg.«
    »Gott erhalte meinen Magen. Ich bin wach geworden, weil ich Hunger hatte.« Gerames schwang sich in den Sattel und nahm den Zügel des Packpferds.
    Sie ritten langsam und leise nach Süden; bald trieb Barakuda sein Pferd an. In einem großen Halbkreis galoppierten sie zunächst nach Osten, dann nach Norden. Als die Pferde müde wurden, ließ Dante sie in Schritt fallen. Lange vor Sonnenaufgang überquerten sie den kleinen Bach und erreichten die von Buschwerk umgebene Baumgruppe.
    Sie ließen die Pferde saufen und rauchten einige Zigaretten. Gerames spekulierte über Ang’har, seine Motive und seine Freunde. Die Steppe in der Nähe des Gebüschs war leer.
    Im Morgengrauen ging Barakuda zu einer Stelle, von der er Drei-Bleiche-Schwestern sehen konnte; Gerames beobachtete die Steppe nördlich des Bachs.
    Bei den Hügeln stieg Rauch auf - Zeichen für ein Lager. Gerames pfiff leise. »Da vorn ist was«, sagte er, als Dante zu ihm trat.
    »Wo?«
    »Da drüben. Jetzt nicht mehr, aber eben hab ich eine Bewegung gesehen.«
    Plötzlich hörten sie von den Hügeln her Schüsse. Barakuda fluchte. »Banditen. Oder Matriarchinnen. Oder der Satan persönlich.« Er schaute in den naßblauen Morgenhimmel und schrie: »Warum wollt ihr diese verdammte Welt mit aller Gewalt zerstören? Reicht es nicht aus, daß man wie ein Wurm von allein krepiert, sobald es an der Zeit ist? Ich möchte einfach wieder durch die Steppe reiten können und sicher sein, daß, wenn mich etwas trifft und tötet, es nur ein Pfeil ist. Ich bin wählerisch geworden; ich hasse diese zischenden Bleikugeln. Die elf Götter von Sa’orq und der Große Fisch sollen euch alle in

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