Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
Vom Netzwerk:
spiralförmig nach außen übertragen und durch den Schliff wieder in den Kern zurückgeführt, so daß sie sich bei geringem Impulsschwund gewissermaßen ein zweites und tausendstes Mal selbst anstießen.
    Keine Erwähnung würde die undurchsichtige Rolle des alten Saravyi in den Berichten finden. Lydia und Dante waren ziemlich sicher, welche Impulse der Shil gegeben hatte; da er sich aber ebenso ausschwieg wie die ehemaligen Banyashil-Fürsten, gab es keine Beweise. Und Eftalmi Nobrega, der mehr hätte sagen können, konnte nichts mehr sagen. Saravyi mußte frühzeitig die Pläne der Mütter erraten oder erfahren haben und auch, daß sie vorübergehend der Mitwirkung der Banditen bedurften. Natürlich hatte Pasdan den »räuberischen Manntieren« nur wenig Waffen zur Verfügung gestellt. Der Plan des Matriarchats war zu weit gediehen, um noch ohne großes Blutvergießen gestoppt werden zu können. Saravyi schien daraufhin Nobrega in die Lage versetzt zu haben, sich Waffen zu beschaffen, um von Pasdan unabhängig zu sein. Ob Saravyi selbst die Kistchen und die Räder konstruiert oder nur »ausgegraben« hatte, blieb ein Geheimnis. Durch die Manipulationen des alten Shil waren die Fürsten des Nordens von einem blutigen Feldzug abgehalten worden; außerdem hatten die Mütter zur Kontrolle ihrer zeitweiligen Verbündeten eine Konkurrenzbande aufstellen, ihre Kräfte und Aufmerksamkeit zersplittern müssen und durch unübersehbare Aktionen Cadhras alarmiert. Nobrega schließlich war es durch die Waffen möglich geworden, eigene Pläne gegen Pasdan auszuhecken.
    Barakuda bewunderte die komplizierten Manöver des alten Mannes; gleichzeitig mißbilligte er sie. Das vielschichtige Spiel Saravyis hatte dafür gesorgt, daß die Aktionen der Räuber und der Mütter sich teilweise gegeneinander und nicht nur gegen Cadhras und die Shil richteten. Hätte Saravyi frühzeitig das Gouvernement informiert, so wäre viel Blut nicht geflossen, Cadhras hätte die Waffen beschlagnahmt, die Pläne vereitelt - und Pasdan hätte weiterhin existiert. Saravyi hatte offenbar das Problem definitiv lösen, nicht nur bis zum nächsten Anschlag aufschieben wollen.
    »Wir sind alle nur Bauern auf seinem Brett gewesen«, sagte Hsiang. Sie trug keine Kopfbedeckung, Regenperlen rollten durch ihr aschblondes Haar. »Aber Pasdan wäre nie zu friedlicher Koexistenz bereit gewesen.«
    Barakuda dachte an die Toten. Pinto und Fimfinella, die suldaus Henry und Skudder, die in den Höhlen am Golzain gestorben waren; den gutmütigen dicken Korporal Vanzuid und Aram Elorza und ihre Gräber in den Pasdantiri-Bergen, wo sie mit den anderen von Bondaks Bande und einigen Shil-Jägern den letzten Sturm der Räuber abgewehrt hatten. Er dachte an all die anderen, die nicht mehr mit von der Partie waren, an die Hunderttausende, die von Pasdan gefoltert, verstümmelt, ermordet worden waren, an den Plan, der den ganzen Planeten hatte entvölkern sollen, an all jene, die in den kommenden Jahrhunderten nach und nach getötet worden wären, falls Pasdan weiterexistiert hätte.
    Die Gouverneurin warf ihm einen Seitenblick zu. Barakudas Haar war grau geworden, die Narbe auf der Wange schien nur eine von vielen eingekerbten Falten zu sein. »Was wirst du jetzt machen?«
    »Schlafen, lesen, essen, vielleicht ein bißchen vergessen, analytische Meditation. Sentenzen der Noastoiker auswendig lernen. Die Übungen in präventivem Exaltismus haben wir ja in Pasdan durchgeführt.« Er lächelte flüchtig. »Und sobald das Wetter besser wird, beginnt die Arbeit der TraPaSoc.«
    Sie hatten eine Transport- und Passage-Gesellschaft gegründet - Barakuda, die sieben Überlebenden von Bondaks Bande und fünf Frauen der alten A -centuria. Mit der wunderlichen Logik von Regierungen hatte das Commonwealth beschlossen, die Garnison zu verkleinern. In Zukunft würde dort ein normales Bataillon mit drei Kompanien stationiert sein - zwei wechselnde Ausbildungseinheiten und eine centuria, die aus überlebenden jüngeren Frauen und Männern der beiden alten Einsatzkompanien gebildet war. Begründüng: Es habe sich gezeigt, daß derartige Konflikte auch von einem vierzügigen Bataillon nicht vermieden oder gelöst werden könnten. Eine Verminderung verringere also nicht die Leistungsfähigkeit der Garnison.
    »Und du?«
    Lydia Hsiang lächelte müde. »Drei Jahre bin ich nun hier; die Amtszeit der Gouverneure beträgt fünf Jahre. Danach? Ich weiß es nicht. Ich hoffe, wir werden zwei ruhige Jahre

Weitere Kostenlose Bücher