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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
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selbst ihr Leben zu geben. Der Kanzler repräsentierte mehr als nur Befehlsgewalt für sie, er war der Sinn ihres Lebens.
    Innerhalb eines einzigen Herzschlags war Loren Jaffray auf dem kalten Bunkerboden auf die Knie gesunken und hatte den Kopf gesenkt. »Euer Hoheit.« Er hatte immer gehofft, dem Kanzler eines Tages zu begegnen, aber er hatte nicht erwartet, diese Gelegenheit in Schweiß gebadet und nur mit den kurzen Shorts bekleidet zu erleben, die MechKrieger im Einsatz bevorzugten. Einen flüchtigen Augenblick lang fragte er sich, wo er seine Ausgehuniform verstaut hatte.
    »Stehen Sie auf, Major Jaffray«, sagte der junge Kanzler. Loren stand hastig auf und nahm Haltung an, hielt die Augen aber respektvoll gesenkt. »Ich habe die Übung verfolgt und bin tief beeindruckt. Sie sind bei diesem kleinem Szenario extreme Risiken eingegangen.«
    »Ich kannte meinen Gegner, das habe ich ausgenutzt.« Trotz seiner Nervosität über diese unerwartete Audienz war Lorens Stimme sicher. »Also war es nicht Glück, sondern Verschlagenheit, die Ihnen den
Sieg eintrug.« Die Miene des Kanzlers war nicht zu lesen. Loren setzte ein Lächeln auf und hoffte, damit etwas von der Spannung zu brechen, die er fühlte. »Glück hat auch eine Rolle gespielt, Sire. Das ist in jedem Kampf so. Aber ich finde, der Schlüssel zum Sieg liegt darin, wie man das Glück handhabt, wie man es dreht und wendet, bis es einem hilft.«
    Hertzog trat hastig auf ihn zu. »Achten Sie auf Ihre Worte, Major Jaffray. Sie reden hier mit dem Kanzler, und er ist nicht gekommen, um sich von Ihnen eine Lektion in Kriegsführung erteilen zu lassen.«
    Sun-Tzu drehte sich zu dem Oberst um, nahm aber erst im letzten Moment den Blick von Loren. »Sie dürfen uns jetzt allein lassen, Oberst. Ich habe mit Major Jaffray wichtige Angelegenheiten zu besprechen.« Er wandte sich wieder Loren zu und verzog den Mund zu einem kurzen Lächeln.
    Hertzog war offensichtlich schockiert darüber, von dem Gespräch zwischen seinem Vorgesetzten und einem niedrigeren Offizier ausgeschlossen zu werden. »Sire?«
    »Danke«, fertigte Sun-Tzu ihn mit einer wedelnden Handbewegung in Richtung Tür ab. Hertzog neigte leicht den Kopf und verließ rückwärts die Kammer. Er drehte sich erst an der Tür um, die er nur zögernd hinter sich schloß. Der Knall, mit dem sie ins Schloß fiel, hallte durch den Bunker.
    Der Kanzler kehrte zurück in den Hauptraum und trat an einen der Stühle neben dem ausgeschalteten Holotisch. Er hob vorsichtig den Saum seiner Seidenrobe vom Boden, als er sich setzte. Mit einer Handbewegung bedeutete er Jaffray, am anderen Ende des Tisches Platz zu nehmen. Der MechKrieger legte sich das Handtuch um den Nacken und tat, wie ihm geheißen. Wieder lief ein Schaudern durch seinen Körper, und er fragte sich, ob das an der kühlen Luft des Bunkers oder dem Blick lag, mit dem der junge Herrscher der Konföderation Capella ihn fixierte.
    »Das ist eine enorme Ehre, Kanzler«, stellte Loren nervös fest. Er hatte allen Grund, sich zu fürchten. In den letzten Jahrzehnten hatten die Mitglieder des Herrscherhauses Liao sich einen wohlverdienten Ruf als Menschenschlächter erworben. Sun-Tzus Mutter Romano hatte Tausende ihrer Untertanen hinrichten lassen – alles in Namen der nationalen Sicherheit. Und es waren die labyrinthischen Intrigen ihres Vaters gewesen, die Hanse Davion soweit gebracht hatten, im Vierten Nachfolgekrieg gegen die Konföderation Capella loszuschlagen, einem Krieg, der die Capellaner ihr halbes Staatsgebiet und Abermillionen Leben gekostet hatte.
    Dann war da noch die andere Möglichkeit. Die Todeskommandos waren die Elite-Einsatztruppe der Konföderation Capella. Lorens letzter Auftrag, ein Überfall auf ein ComStar-Datenlager, war sehr erfolgreich verlaufen. Mit seinen Leuten hatte er seiner Nation eine Vielzahl wertvoller Informationen verschaffen und die Schuld für den Zwischenfall dem quasireligiösen Orden von Blakes Wort anlasten können. Vielleicht war Sun-Tzu gekommen, um Loren zu seiner Leistung zu gratulieren oder ihm eine weitere Mission zu übertragen.
    »Ich bin hier«, stellte der Kanzler fest, und legte die Fingerkuppen aufeinander, »um Sie zu bitten, im Namen der Konföderation Capella eine Mission in Angriff zu nehmen.« Loren bemerkte die komplexe Blattgold-Einlegearbeit auf Sun-Tzus krallengleichen Fingernägeln. Die filigranen Muster glitzerten im Licht der Bunkerbeleuchtung.
    »Um mich zu bitten, Sire? Ich bin ein Mitglied der

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