BattleTech 27: Highlander Gambit
Todeskommandos und habe geschworen, Euch ohne zu fragen bis in den Tod zu folgen. Befehlt mir, und ich werde gehorchen.«
Sun-Tzu studierte Loren, aber sein Gesicht blieb so ausdruckslos wie immer. »Die Art dieser Mission ist in vielerlei Hinsicht persönlicher Natur, Major Jaffray. Und sie ist, was unsere Regierung betrifft, in keinerlei Hinsicht ›offiziell‹. Ich kann mir die politischen Implikationen und Protokollverletzungen nicht leisten, die damit verbunden wären, sie unter diplomatischer Flagge auszusenden. Sie werden diese Mission als Privatbürger unternehmen, mit allen Risiken, die damit verbunden sind.«
Bei den Worten des Kanzlers fühlte Loren, wie sich seine Schulterund Nackenmuskulatur anspannte. Für die Todeskommandos waren Spezialeinsätze nichts Ungewöhnliches. Der Unterschied hier lag darin, daß es der Kanzler selbst war, der die Mission überbrachte, persönlich. »Ich lebe, um Euch zu dienen, Gebieter. Was soll ich tun?«
»Ich möchte, daß Sie ein Unrecht vergelten, das dem capellanischen Volk zugefügt wurde. Sie sollen uns nicht nur unser Recht verschaffen, sondern auch unsere Rache. Im Jahre 3028 hat Hanse Davion den Northwind Highlanders die Herrschaft über ihre Heimatwelt versprochen und uns ihre vier Regimenter damit abspenstig gemacht. Die Highlanders haben uns im Augenblick unserer höchsten Not im Stich gelassen. Der Abzug der Highlanders von ihren Garnisonsstandorten entblößte die Welten im terranischen Korridor der Konföderation praktisch jeder Verteidigung. Das Militär der Vereinigten Sonnen eroberte unsere Systeme innerhalb weniger Monate. Die Niederlage im Vierten Nachfolgekrieg frißt noch immer wie ein Krebs an meinem Volk, Major. Aber jetzt ist die Zeit der Vergeltung angebrochen.«
Loren sagte einen Moment gar nichts. Er ließ die Worte auf sich wirken und überdachte sie sorgfältig, bevor er seine Antwort formulierte. »Der Verlust der Highlanders ist unserem Volk teuer gekommen, Gebieter. Wie kann ich helfen, dieses Unrecht wiedergutzumachen?«
Der junge Kanzler lächelte. »Der Lauf der Geschichte bietet uns eine einmalige Gelegenheit. Obwohl es Victor Davion gelungen ist, die Rebellion des vergangenen Jahres in der Mark Skye niederzuschlagen, habe ich ernste Zweifel, daß er mit der Unzufriedenheit der Bewohner in der Mark Sarna ebenso leicht fertig werden wird. Auf einer Reihe von Welten ist bewaffneter Widerstand gegen die Davion-Herrschaft losgebrochen. Und jetzt, da der größte Teil der Northwind Highlanders die lyranische Grenze gegen die Clans verteidigt, ist die Zeit gekommen, gegen meine Feinde loszuschlagen. Dieser Schlag wird uns die Wiedergutmachung verschaffen, auf die wir so lange warten mußten.«
Lorens Gedanken überschlugen sich. Ein direkter Angriff, möglicherweise gegen Northwind? Eine Mission mit dem Ziel, die Highlanders irgendwie bloßzustellen oder zu erniedrigen? Vielleicht ein Attentat auf die Führungsspitze der Söldnereinheit? Dann wurde ihm klar, daß er die Highlanders als den Feind sah, während Sun-Tzu in Wahrheit von anderen, weit größeren Gegnern sprach. Vielleicht sogar von Prinz Victor Steiner-Davion persönlich. Einen Moment stieg Jaffray das Blut zu Kopf, als ihm das ganze Potential dessen bewußt wurde, was sein Herrscher von ihm verlangen mochte.
Sun-Tzus Grinsen wurde breiter. »Ich möchte, daß Sie nach Northwind fliegen und den Highlanders die volle Unabhängigkeit ihres Planeten von der Davion-Herrschaft anbieten, Major Jaffray. Das Ziel Ihrer Mission ist sehr einfach: Brechen Sie Northwind aus dem Vereinigten Commonwealth und neutralisieren Sie die HighlanderRegimenter.«
Einige Herzschläge lang brachte Loren keinen Ton heraus. Sein Blick fixierte den Kanzler, während dessen Worte einwirkten. »Unabhängigkeit, Sire… eine solche Mission ist…«
»Außergewöhnlich, möglicherweise unerhört? Von dem ausgehend, was ich heute gesehen habe, sollten gerade Sie verstehen, welchen Wert Wagemut in der Diplomatie ebenso wie auf dem Schlachtfeld hat. Ich möchte, daß Sie die Führer der Highlanders davon überzeugen, daß die Davions den Vertrag mit ihnen nicht eingehalten haben. Statt Northwind wirklich frei zu regieren, wie meine Vorfahren es ihnen versprochen haben, sind sie nicht mehr als Vasallen des Vereinigten Commonwealth. Vor Jahrhunderten bereits haben wir Liaos den Highlanders zugesagt, daß sie eines Tages Northwind wieder als ihren alleinigen Besitz betrachten dürfen. Dasselbe Versprechen
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