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BattleTech 37: Loyal zu Liao

BattleTech 37: Loyal zu Liao

Titel: BattleTech 37: Loyal zu Liao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Lorix-Gesetze, die lehrten, daß das höchste und wichtigste Ideal im Leben eines jeden MechKriegers die Loyalität sei... zum obersten Kommandanten des Staates, dem Oberbefehlshaber der MechKrieger. Und die Lehren von K'ung-fu-tzu betonten, daß die kindliche Ergebenheit, der Gehorsam gegenüber den Eltern, eine der wichtigsten Tugenden sei. Aris wollte nicht an die Möglichkeit glauben, daß ein Krieger des Hauses den Kopf der Familie abgeschlagen hatte.
Dennoch glaubte er es. Es erschütterte sein Vertrauen mehr als alles andere, daß er es nicht nur für möglich, sondern für wahrscheinlich hielt. Er dachte an seine ersten Stunden im Kaifeng-System zurück, an seine Gedanken an Bord des Sprungschiffes Liu, als er Ty Wu Non schlagen wollte. War das etwas wesentlich anderes als es tatsächlich zu tun? Und davon ausgehend, wie weit wäre es dann noch zum vollständigen Verrat?
Ein langer Weg, beantwortete Aris sich die Frage selbst. Aber die Saat von Versagen und Verrat war in jedem vorhanden. Wenn sie von genügend Haß und Eifersucht genährt würden...
»Aris? Sind Sie das? Mann, siehst du geschafft aus.«
Li Wynn blickte aus einem Wagenfenster, öffnete dann die Tür und stieg aus. »Wir haben überall nach Ihnen gesucht.«
Aris entspannte sich. Neben Li sah er noch die drei anderen jungen Diebe, die er vorher getroffen hatte. »Ich bin wohl zu gierig geworden«, log er. »Ich kam zu früh hoch und stand dann mitten im Tanz.«
Li beäugte den zerstörten Vulkan. »Das war unser Kontakt. Verdammt. Kein Wunder, daß wir kaum Beute gemacht haben. Und Kyles Auto ist weg. Einer von den Metallköpfen hat ihn vermutlich aufgehoben und nach etwas geworfen. Wir mußten uns ein anderes leihen.«
»Ihr habt also nichts gefunden?« fragte Aris, während er aufstand.
»Nichts, worüber sich zu sprechen lohnte. Vielleicht gerade genug, um Kyles Auto zu bezahlen und die Bestechungsgelder bei den Söldnern.«
Aris humpelte zum Wagen hinüber. »Vielleicht kann ich dagegen etwas unternehmen. Was wäre, wenn ich eure Verluste heute nacht wettmachen könnte?«
Damit hatte er Lis ungeteilte Aufmerksamkeit. »Wie?«
»Wir müssen den Tag abwarten, bis sich die Dinge etwas beruhigt haben. In der Nacht können wir zwei dann einen kleinen Ausflug zu dem Club machen, den du erwähnt hast. Wo die MechKrieger rumhängen.«
Und dort würde Aris, wenn das Schicksal gnädig wäre, einen Hinweis auf den Verräter in Haus Hiritsu finden.
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    Jinxiang Flußhafen-Terminal 5 Süd
Distrikt Tarrahause, Kaifeng
Souveränität Sarna, Chaos-Marschen
24. Juli 3058
    Umringt von seinem Kommandostab, saß Bataillonskommandant Ty Wu Non am Kopfende des Cafeteriatisches. Stumm ließ er den Blick über die Gesichter seiner Kompanieführer und Lanzenführer schweifen, studierte sie, während sie darauf warteten, daß er als erster sprach. Raven Clearwater, fast am anderen Ende des Tisches, sah auf die cremefarbene Oberfläche und schien den eigenen Gedanken nachzuhängen. Terry Chan, unmittelbar links neben Non, machte auch den Eindruck, als quälten ihre Gedanken sie, konnte es aber beinahe verbergen. Jeder andere begegnete seinem Blick mit einer Mischung aus Unsicherheit und Erwartung, unsicher darüber, was der nächste Schritt sein würde, aber ganz auf die Führung ihres Kommandanten vertrauend. Jeder, außer Thom Lindell, der mit steinernem Gesichtsausdruck am anderen Ende des Tisches saß. Ty setzte sich kerzengerade, als wolle er das Gewicht abwerfen, das auf ihnen zu lasten schien. Mit geradem Rücken und emotionslosem Ausdruck versuchte er, seinen Leuten Stärke zu vermitteln, während in seinem Innern ein Orkan tobte.
    Aris Sung lebte. Das hätte ihn nicht überraschen sollen. Der junge Krieger hatte in den vergangenen elf Jahren, in denen Ty sein Ausbilder war, schon oft seine Fähigkeiten zum Überleben unter Beweis gestellt. Und das Glück schien geradezu an ihm zu kleben. Mit der Möglichkeit von Aris' Tod hatte sich Tys Abneigung gegen ihn im Laufe der letzten Tage abgemildert. Er hielt Aris nicht länger für eine Bedrohung seiner Position oder auch nur eine Herausforderung an seine eigenen Fähigkeiten. Aris war ein Aktivposten, ein Sohn Haus Hiritsus, und Ty würde seiner Familie keinen guten Dienst erweisen, wenn er das nicht akzeptierte. Der Junge war intelligent und gewitzt und immer da, wo etwas los war. Das Jahr des Pferdes, dachte Ty. Er war niemals den alten chinesischen Gebräuchen gefolgt, Haus Hiritsu orientierte sich mehr an

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