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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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tausend Lichtjahren Durchmesser. Das Hologramm hatte nur die halbe mögliche Maximalgröße, aber sie reichte aus, um die Grenzen der Großen Häuser zu zeigen, die über die meisten Sonnensysteme herrschten, in denen sich die Menschheit niedergelassen hatte, seit sie sich vor Jahrhunderten aus den sicheren Gefilden Terras hinaus ins All gewagt hatte. In diesem Maßstab erschien Sun-Tzus Konföderation Capella als schmaler, jäh abgeschnittener Keil. Sie wirkte winzig neben dem gigantischen Vereinigten Commonwealth auf der einen Seite oder Thomas Mariks Liga Freier Welten auf der anderen. Selbst der von den Clans besetzte Raumabschnitt, den die Invasoren aus den Herrschaftsgebieten der Lyranischen Allianz und des Draconis-Kombinats geschnitten hatten, war größer.
Und die Clans waren auch der Grund für den reduzierten Maßstab der Karte und die Abwesenheit des gefährlichsten Feindes, den Sun-Tzu besaß: Victor Steiner-Davion. »Und wo ist er?«
Sascha Wanli wußte, wer damit gemeint war. Sie trat nervös einen Schritt vor und strich mit der Hand über die lange Sternenspur des ›Wegs zu den Heimatwelten‹. »Wir nehmen an, daß Victor Davions Einsatzgruppe sich innerhalb dieses Gebiets aufhält. Noch nicht in den Clan-Heimatwelten, aber in ihrer Nähe.« Der Weg zu den Heimatwelten stellte eine verkrümmte Kette von Sonnensystemen dar, die sich spinkernwärts von der Grenze des Draconis-Kombinats aus in unerforschte Regionen der Galaxis erstreckte. Sie war der Weg, auf dem Aleksandr Kerensky drei Jahrhunderte zuvor die Sternenbund-Verteidigungsstreitkräfte in eine neue Heimat geführt hatte, und auf dem deren Nachkommen vor nur zehn Jahren als die Invasoren der Clans zurückgekehrt waren.
Sun-Tzu schätzte ab, welche Entfernung Victor noch vor sich hatte. »Morgan Hasek-Davion sollte mit seiner Einsatzgruppe Schlange für diese Reise neun bis zwölf Monate benötigen. Wie kann Victor es in sieben schaffen?«
Oberst Talon Zahn, der Strategische Direktor der Konföderationsstreitkräfte, beantwortete die Frage mit ruhiger Gelassenheit. Das Eis in den dunklen Augen dieses Offiziers strafte seine Jugend Lügen und sprach von einer Schläue, wie sie andere erst weit später entwickelten. »Schlange folgte einem Kurs, der etwa parallel zu dem kürzeren Weg zu den Heimatwelten verlief, den die Clans benutzen, um unbemerkt zur Heimatwelt der Nebelparder vorstoßen zu können.« Mit einem Laserzeiger zog er eine schnelle Spur über die Karte. »Aber niemand hat damit gerechnet, daß die Besatzungskräfte der Nebelparder so leicht zu besiegen wären.« Zahn sah seinen Herrn mit ruhigem Blick an, in dem Respekt lag, aber keine Furcht. »Victor kommt schneller voran, weil er die Überreste dieser Besatzungstruppen auf kürzestem Weg zu ihrer Heimatwelt verfolgt.«
»Was bedeutet, daß er ebenso schnell zurückkehren kann«, stellte Sun-Tzu fest, und seine Stimme klang hart. Er rechnete in Gedanken nach, wieviel Zeit er durch das Versagen seines Geheimdienstes verloren hatte. Sascha Wanli wurde bleich. Verglichen mit Zahn ist ihre Unfähigkeit ebenso deutlich wie ihr Alter. »Victor befehligt Sternenbund-Einheiten. Als Erster Lord hätte ich über deren Abflug zu den ClanHeimatwelten informiert werden müssen, statt mit den Lügen über Säuberungsaktionen in der nahen Peripherie abgespeist zu werden, die man der Öffentlichkeit vorsetzt. Kann er das rechtfertigen?«
»Mit ziemlicher Sicherheit«, antwortete Zahn. »Nach allem, was ich aus den Maskirovka-Berichten entnehmen konnte, geht man allgemein davon aus, daß es sich beim Amt des Ersten Lords um eine reine Repräsentationsaufgabe handelt.« Eine kurze Pause, die Sun-Tzu nicht als Zeichen von Nervosität auslegte, sondern als bewußt eingesetztes Stilmittel. Er tolerierte Zahns offene, geradlinige Art, begrüßte sie zuweilen sogar. Eben dieses Auftreten hatte ihn auf den Mann aufmerksam werden lassen. Viel wichtiger war, daß der Senioroberst seine Aufgaben kompetent und effizient erledigte. »Ihr habt zwar allen beteiligten Einheiten die SBVS-Insignien verliehen, aber anschließend erhielt Victor die operative Befehlsgewalt über sie, und offenbar hat er die Entscheidung für diese Verfolgungsjagd aus operativen Sicherheitserwägungen getroffen.« Zahn sah zu Sascha Wanli hinüber, die zögernd nickte.
Sun-Tzu gefiel ganz und gar nicht, was er da hörte, aber er brauchte vollständige Informationen. Er warf Wanli einen grimmigen Blick zu, damit sie sich nicht in

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