BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Cockpit des Centurion war erstickend heiß, und Sturms nur in Stiefel, Shorts und eine Kühlweste gekleideter Körper triefend naß von Schweiß. Seine Hände waren so glitschig, daß er Probleme hatte, die Steuerknüppel zu fassen. Er legte die Stirn auf die Innenseite des Neurohelms und ging hastig seine Optionen durch.
Das Problem ist, dachte er, wenn ich diesem Burschen den Rücken kehre, kann ich mich einsargen lassen. Der Centurion gehörte zu den wenigen Mechs mit Bewaffnung im Rücken, aber Sturm hatte arge Zweifel, daß ein einzelner mittelschwerer Laser einen Mad Cat beeindrucken würde. Die Waffen des ClanMechs hingegen würden seine dünne Rückenpanzerung schon mit der ersten Breitseite durchschlagen und die internen Systeme des Centurion pulverisieren, so wie Sturm es kurz zuvor an dem Uller vorexerziert hatte. Aber er konnte sich auch nicht rückwärts zurückziehen, nicht auf so trügerischem Untergrund und gegen einen so schnellen Gegner. Seine einzige Chance bestand darin, den größeren Mech auszumanövrieren, in seinen Rücken zu kommen und dann zu rennen wie der Teufel, bevor der Mad Cat sich wieder fing und ihn abschoß.
Sturm duckte den Mech nach links, als der nächste Raketenhagel anflog und ihn nur knapp verfehlte. Er biß die Zähne zusammen und rammte den Steuerknüppel nach vorne, trieb den Centurion auf Höchstgeschwindigkeit, als er in einem Zickzackkurs, von dem er sich die größte Chance erhoffte, den gegnerischen Waffen zu entgehen, beinahe direkt auf den Clanner zustürmte. Der Pilot des Mad Cat ließ sich vom Anblick des auf ihn zu rennenden Fünfzig-Tonnen-Mechs keine Sekunde beeindrucken und bewegte seinen Kampfkoloß beinahe schlendernd weiter vor.
Sturm feuerte die Autokanone des Centurion ab und zog eine Kraterlinie am linken Bein des Mad Cat hoch über den Torso, während er vorpreschte, und schaffte es, den anfliegenden Raketen und dem größten Teil der Laserschüsse auszuweichen. Ein einzelner mittelschwerer Laser erwischte ihn links am Mechtorso, und das Schadensdiagramm meldete interne Schäden.
»Komm, Baby, halt durch«, murmelte Sturm, als der Mad Cat auf dem Sichtschirm immer größer wurde und die Zahlen auf der Distanzanzeige der Sichtprojektion immer kleiner. Verdammt, ist der groß. Nur noch ein paar Meter ...
Als der Centurion dicht genug an die titanische Clan-Kampfmaschine heran war, zog Sturm den Steuerknüppel hart nach links und änderte die Richtung. Fast wie ein Matador, der sein Cape schwang, drehte der Mad Cat den Torso und schwenkte einen der immensen Me-charme wie eine Keule. Sturm sah den Schlag kommen, aber er konnte nicht schnell genug reagieren, um ihm auszuweichen. Der riesige Metallarm schoß auf seinen Mech zu und füllte fast den gesamten Sichtschirm aus.
Ein ohrenbetäubendes Krachen hallte durch das Cockpit, als der Schlag den Centurion außer Kontrolle nach hinten warf. Sturm kämpfte mit der Steuerung, um die Maschine aufrecht zu halten, aber Kores Schwerkraft hatte die fünfzig Tonnen humanoides Metall fest im Griff, und der Mech kippte wie ein k. o. geschlagener Preisboxer aus den Pantinen. Das ganze Cockpit erzitterte, als die Schockabsorber bis zum Äußersten belastet wurden, und Sturm wurde hart in die Gurte geschleudert.
Aber er dachte nicht daran, aufzugeben. Beinahe reflexartig warf er den Centurion in eine seitliche Rolle, um dem nächsten Angiff zu entkommen. Aber statt wie erwartet mit dem anderen Arm zuzuschlagen, trat der Mad Cat mit einem seiner breiten Krallenfüße aus. Der Aufprall brachte das ganze Cockpit wie eine Glocke zum Hauen, Panzerung und interne Systeme zerbarsten, und auf der Schadensanzeige flammten rote Warnlichter auf. Als Sturm versuchte, die Autokanone auf seinen Gegner zu richten, blickte er zum Sichtschirm hoch und sah den Mad Cat einen seiner riesigen Arme senken. Sturm griff nach den Kontrollen. Dann füllte ein höllisch rotes Licht den Sichtschirm, die Temperatur im Innern der Kanzel schoß nach oben, und plötzlich wurde es dunkel.
2
Trainingszentrum der Kore-Lanciers, Niffelheims, Kore Peripherie
11. April 3060
Die Tür der Kapsel öffnete sich mit einem Zischen, und kühle Luft strömte ins Innere, während Sturm die Sitzgurte löste und die Arme hob, um den Neurohelm abzunehmen, damit der Luftzug den Schweiß trocknen konnte, der von seinem Gesicht tropfte und seine Haut wie ein Film bedeckte. Er stellte den Helm beiseite, wobei er sorgfältig darauf achtete, sich nicht in den Kabeln
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