Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte
schaltete die Scheinwerfer ein und konzentrierte mich auf die Straße, die in ständig wechselnden Kurven verlief. Mir schoss gerade durch den Kopf, dass ich hier im Winter ungern langfahren wollte, als mir im Rückspiegel ein Auto auffiel, das mich offensichtlich verfolgte.
Erst beim zweiten Hinsehen erkannte ich, dass es sich bei meinem Verfolger um Mahmud handelte. Dies war unschwer an dem ortsfremden Autokennzeichen zu erkennen.
Schlagartig brach mir der kalte Schweiß aus allen Poren und ich hatte Mühe, mein Auto weiterhin sicher auf der Straße zu halten. Die Landstraße verschwamm vor meinen Augen, und erst als ich mir mit der Hand fahrig durchs Gesicht wischte, spürte ich die Tränen, die mir herunterliefen und meine Sicht behinderten.
Es waren jedoch Tränen des Zorns! Ich empfand eine unbändige Wut auf Mahmud, dass er die Frechheit besaß, mir hinterherzuspionieren, dass er mich einfach nicht freiließ. Er wusste doch genau, dass ich geradezu panische Angst vor ihm hatte. Wahrscheinlich wollte er diese Macht über mich keinesfalls verlieren, sondern auskosten.
Ohne zu überlegen, trat ich das Gaspedal durch. Ich wusste, dass dies auf der kurvenreichen Strecke riskant war, aber mir blieb keine andere Wahl. Die Angst, dass er mich jeden Moment überholen und auf der schmalen Straße zum Anhalten nötigen könnte, um mich dann zu zwingen, zu ihm ins Auto zu steigen, war zu mächtig. Lieber würde ich mich totfahren. Dass ich mit meinem Verhalten auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr brachte, daran dachte ich in dieser Situation gar nicht.
Die Bäume schienen nur so an mir vorbeizufliegen. Ich betete zu Gott, dass nicht plötzlich ein Reh oder ein Wildschwein vor mein Auto laufen würde. In dieser Gegend war das nach Anbruch der Dämmerung gar nicht so selten.
Ich hatte nur eine einzige Chance: Mahmud kannte sich hier absolut nicht aus. Wenn es mir gelingen würde, einen ordentlichen Vorsprung herauszufahren, um dann von ihm unbemerkt in einer Abzweigung zu verschwinden, könnte das meine Rettung sein. Sollte es ihm gelingen, mich zu stoppen, würde er mich auf jeden Fall in seine Gewalt bringen. So viel war sicher!
Ein erneuter Blick in den Rückspiegel verriet mir, dass meine Taktik aufgehen könnte. Der Abstand zwischen uns hatte sich auf ungefähr 200 Meter vergrößert.
Ich wusste, dass nach circa zwei Kilometern eine Anhöhe kommen würde, auf die dann kurz darauf eine Abzweigung folgte. Es musste mir gelingen, diese Anhöhe ein gutes Stück vor Mahmud zu passieren, da ihm dann der Blick auf mein Auto für einen Moment verwehrt sein würde. Beflügelt von dieser Vorstellung, beschleunigte ich nochmals um 20 km/h.
Kurze Zeit später konnte ich befreit aufatmen. So wie es aussah, hatte ich es tatsächlich geschafft, Mahmud abzuhängen.
Ich war gleich nach der Abzweigung in einen Waldweg hineingefahren, obwohl dies natürlich auch nicht ohne Risiko war, da ich für den Fall, dass Mahmud mich doch gesehen hätte und mir hinterhergefahren wäre, dort mit dem Auto nicht mehr hinausgekommen wäre, ich hätte dann zu Fuß fliehen müssen. Allein bei dieser Vorstellung lief mir eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Eine Flucht durch ein mir unbekanntes Waldgebiet in mittlerweile fast vollständiger Dunkelheit schien mir absolut nicht erstrebenswert.
Ich blieb noch eine gute Viertelstunde in meinem Versteck, bevor ich mein Auto vorsichtig rückwärts aus dem Waldstück herausmanövrierte. Ich wollte ganz sicher sein, dass Mahmud auch wirklich fort war. Ich atmete dabei so hektisch und stoßweise, dass sämtliche Autofenster in Windeseile beschlagen waren.
Als ich nach einer weiteren Viertelstunde bei meinem ehemaligen Schulfreund Thorsten eintraf, war ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Die ganze Anspannung fiel auf einmal von mir ab und Thorsten hatte alle Hände voll zu tun, mich wieder zu beruhigen. Nachdem mir seine Mutter eine Tasse Kaffee gebracht hatte und wir uns im Esszimmer niedergelassen hatten, erzählte ich ihnen den Grund für meinen aufgelösten Zustand. Natürlich machten sich beide große Sorgen und Thorstens Mutter bot mir an, mich später nach Hause zu bringen. Dies wollte ich ihr aber auf keinen Fall zumuten und lehnte dankend ab. Thorsten konnte mich leider nicht nach Hause begleiten, da er in der Nacht noch zu einer weit entfernten Baustelle aufbrechen musste. Seine Eltern besaßen eine Baufirma mit guter Auftragslage und waren deutschlandweit tätig. Von ihm hätte ich
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