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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mvg verlag
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eines Schwimmbads oder Cafés waren mir plötzlich unmöglich geworden.
    Es war nur eine Frage der Zeit und er wurde mir gegenüber auch gewalttätig. In Mahmuds Familie war es normal, dass die Frauen schon für kleinste Verstöße gegen die für sie geltenden Regeln misshandelt und geschlagen wurden. Da bildete ich dann keine Ausnahme.
    Für mich war das ganz klar das Ende der Beziehung. Trotzdem sollte es noch mehr als drei lange und sehr qualvolle Jahre dauern, bis ich es schaffen würde, meinem Peiniger zu entkommen.
    Bei einem früheren Fluchtversuch hatte es keinen Tag gedauert, bis er mich gefunden und zurück nach Hause gebracht hatte.
    Seine Warnung damals lautete: »Solltest du noch einmal flüchten, werde ich dich wieder finden und dann werde ich dich töten«, sie klang mir noch lange in den Ohren.
    Keine Sekunde zweifelte ich daran, dass er seine Androhung auch in die Tat umsetzen würde. Gestern endlich war mir der Zufall zu Hilfe gekommen und ich hatte all meinen Mut zusammengenommen und war zu meiner Mutter geflüchtet.
    Dem vorausgegangen war ein furchtbarer Streit mit Mahmuds Schwägerin, der in einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen uns beiden endete. Anschließend war das Familiengericht zusammengekommen, vor dem ich mich zu rechtfertigen hatte. Das erste Mal in all den Jahren hatte ich die Kraft, gegen Mahmud aufzubegehren. Damit er sein Gesicht vor der Familie nicht verlor, hatte er mich kurzerhand aus der Wohnung geworfen. Ich ergriff meine Chance, setzte mich in mein Auto und schaffte es trotz meines völlig aufgelösten Zustands, zu meiner Mutter zu fahren.
    Ein paar Stunden später rief er mich dort an und forderte mich auf, umgehend wieder nach Hause zu kommen. Für den Fall, dass ich seinen Anordnungen nicht Folge leisten würde, drohte er mir furchtbare Konsequenzen an. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie diese Konsequenzen letztlich für mich aussehen würden, aber eines war klar: Leere Drohungen sprach Mahmud nicht aus!
    Als mir meine Situation wieder bewusst wurde, räkelte ich mich ein letztes Mal, bevor ich entschlossen die Bettdecke zurückschlug und mit einem Satz aus dem Bett sprang.
    Ich wusste, es würde nicht lange dauern und Mahmud würde bei meiner Mutter vor der Tür stehen. Ich hatte keine Zeit zu verlieren und musste nun unbedingt gemeinsam mit meiner Mutter einen Fluchtplan entwerfen.
    Hastig schlüpfte ich in meine Kleidung und eilte die Treppe hinunter.
    Kaffee stand schon in der Küche bereit, und nachdem ich mir eine Tasse genommen hatte, suchte ich nach meiner Mutter. Ich entdeckte sie schließlich im Garten, wo sie gerade dabei war, ihre geliebten Blumen zu gießen.
    Wir setzten uns auf die Terrasse. An den Schatten um ihre Augen herum konnte ich unschwer erkennen, dass sie eine schlaflose Nacht gehabt haben musste. Darüber hinaus zierte eine tiefe Sorgenfalte ihre Stirn.
    »Du wirst hier erst einmal nicht bleiben können«, eröffnete sie den unangenehmen Teil unseres Gesprächs, nachdem sie mich gefragt hatte, ob ich mich ein wenig ausgeruht hätte.
    »Ich weiß, Mama. Spätestens heute Nachmittag wird Mahmud hier vor der Tür stehen und nach mir suchen.«
    Alleine vor dieser Vorstellung graute es mir so sehr, dass meine Hand gewaltig zu zittern begann, als ich gerade meine Kaffeetasse zum Mund führen wollte. Auch meiner Mutter blieb das nicht verborgen.
    Liebevoll strich sie mir durchs Haar. »Wir werden eine Lösung finden«, versprach sie mir mit fester Stimme.
    Einige Stunden später befand ich mich mit meinem Auto bereits auf der Autobahn in Richtung Süden. Nach ein paar Telefonaten stand fest, dass ich zunächst für ein paar Tage bei einer Bekannten meiner Eltern unterkommen konnte.
    Mir war das zwar sehr unangenehm, weil ich diese Frau kaum kannte, aber letztlich war mir alles lieber, als von Mahmud gefunden zu werden und zurück in diesen Albtraum zu müssen.
    Sigrid, so hieß die Bekannte, hatte ich bislang nur wenige Male bei meinen Eltern gesehen. Ihr Empfang war jedoch äußerst herzlich und ich fühlte mich gar nicht als Fremde, sondern auf Anhieb wohl bei ihr.
    Fast vier Wochen verbrachte ich dort. In dieser Zeit telefonierte ich täglich mit meiner Mutter und ab und zu auch mit meinem Bruder Ralf. Ihm war es in der Zwischenzeit sogar gelungen, mit ein paar Freunden zu Mahmud zu fahren und einige meiner Kleidungsstücke aus der Wohnung zu holen. Er wollte mir damit eine Freude machen und war sich offensichtlich gar nicht der Gefahr bewusst,

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