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Begleiterin für eine Nacht (German Edition)

Begleiterin für eine Nacht (German Edition)

Titel: Begleiterin für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Hannigan blockierte ihn.
    „Es ist sowieso viel gemütlicher hier. Meinen Sie nicht auch, Sabrina?“
    Er ging einen Schritt auf sie zu, und sie schreckte zurück.
    „Mr. Hannigan, ich werde die Dokumente in Ihr Büro bringen.“ Sie versuchte, so formell wie möglich zu bleiben, um ihm klarzumachen, dass er nicht willkommen war.
    „Komm schon, Sabrina, ich bin mir sicher, unter diesem kalten Äußeren liegt sehr viel Leidenschaft begraben.“ Er hatte schon recht, aber die Leidenschaft in ihr war nicht für ihn bestimmt, nicht einmal, wenn er der letzte Mann auf Erden wäre und die Zukunft der Welt davon abhinge, dass sie sich fortpflanzten.
    „Mr. Hannigan, ich muss Sie bitten, mich durchzulassen. Ich muss arbeiten.“ Sie versuchte das Zittern ihrer Stimme unter Kontrolle zu bringen. Sie durfte ihm nicht zeigen, wie viel Angst sie hatte.
    „Ich sage dir, wo deine Arbeit ist. Sie ist genau hier.“ Er fasste sich in den Schritt.
    „Mr. Hannigan, ich muss Sie bitten, damit aufzuhören, oder ich werde –“
    „Oder du wirst was? Es den Partnern erzählen?“ Er lachte. „Die werden mich nicht anrühren, glaub mir!“
    Er ging noch einen Schritt auf sie zu. Sabrina wich zurück und prallte gegen einen Stapel Papier. Zu ihrer Linken war der Kopierer, der zu sperrig war, um daran vorbeizukommen, und zu ihrer Rechten waren mehrere Schachteln mit Papier, die nur etwa einen halben Meter hoch aufgestapelt waren. Es wäre einfach, darüber zu steigen.
    „Sabrina, ich kann dir die Arbeit hier leicht oder schwer machen. Es ist deine Entscheidung.“
    Sie hatte das Gefühl, dass er nicht hier war, ihre eine Wahl zu geben. Er war hier, um ihr seine Entscheidung aufzuzwingen. Das war aus ihrer Position ziemlich klar zu erkennen. Entweder gab sie seinen Forderungen nach, oder er würde sich ihr aufzwingen. Nein, sie konnte das nicht zulassen! Sie musste hier raus, bevor er auch nur einen Finger auf sie legte.
    Sabrina schätzte die Situation schnell ein. Um hinter ihn zu kommen und die Tür aufzuschließen, musste sie ihn näher an sich heranlassen. Es war riskant und nicht nur das: Der Gedanke, sich ihm zu nähern, war ekelerregend und schürte den Wunsch in ihr, sich zu übergeben.
    Aber sie musste es machen. Die Tür hinter ihm im Auge behaltend, zwang sie ein Lächeln auf ihre Lippen. Hoffentlich hatte sie genug von Holly gelernt, um ihm vormachen zu können, dass er das von ihr bekommen würde, was er wollte. Sie sah, wie er sich entspannte, als er ihr Lächeln bemerkte. Langsam machte Hannigan einen Schritt auf sie zu.
    Jetzt war es Zeit zu handeln.

12

    Daniel starrte aus dem Fenster des Konferenzraumes der Anwaltskanzlei von Brand, Freeman & Merriweather. Hinter ihm diskutierten die Anwälte die besten Möglichkeiten, wie sie mit der Kontingenz-Klausel umgehen sollten, die das Geschäft verzögerte. Er hatte das Interesse an der Diskussion schon eine halbe Stunde zuvor verloren, denn seine Gedanken waren wieder zu Holly zurück geschweift. Bevor er ihr begegnet war, hatte er nie Schwierigkeiten gehabt, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Dieses Mal war es anders.
    Er hatte plötzlich kein Interesse mehr an dem Geschäft, an dem er schon mehr als ein Jahr lang arbeitete. Die Vorstellung, in den nächsten Tagen noch unzählige dieser Meetings durchstehen zu müssen, machte ihn plötzlich müde.
    „Mr. Sinclair, wie wäre es, wenn wir von der anderen Partei eine Ein-Million-Dollar Bürgschaft verlangen, die nur wieder zurückerstattet wird, wenn die Kontingenz bis zu unserem erweiterten Stichtag erfüllt wird?“, schlug Mr. Merriweather vor.
    Daniel drehte sich um, um den Vorschlag zu überdenken, und erstarrte, als seine Augen in Richtung des Empfangsbereichs schweiften. Holly – seine Holly! – betrat von einer der Bürotüren das Foyer und durchquerte es hastig. Sie sah anders aus. Sie trug einen Hosenanzug, aber ihre Haare waren zerzaust, und der Kragen ihrer Bluse war verrutscht. Als sie durch eine andere Tür verschwand, wurde sein Blick plötzlich wieder auf die Tür gezogen, durch die sie gekommen war. Als sich diese Tür noch einmal öffnete, kam ein Mann Mitte Vierzig heraus. Er schaute sich in alle Richtungen um, als ob er sichergehen wollte, dass er nicht beobachtet wurde, während er seine Krawatte wieder zurücksteckte und sein Jackett gerade richtete. Sein Gesicht sah gerötet aus.
    Verdammt! Oh, Gott, nein! Das durfte nicht wahr sein! Holly war hier, um einen anderen Kunden zu

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