Begleiterin für eine Nacht (German Edition)
einfach schnell austrinken und verschwinden. Es gab bestimmt noch andere Kneipen in der Nähe, bei denen weniger nervende Barkeeper arbeiteten.
„Warum muss eine Frau daran Schuld sein, wenn ein Mann etwas trinken will?“ Er würde es dem Typen nicht so leicht machen.
„Es gibt immer eine Frau. Das hält uns am Laufen.“ Diese weisen Worte liefen genauso leicht über seine Zunge, wie ein Penny eine steile Straße hinunterkullern würde – und waren ebenso wertvoll, da war sich Daniel sicher.
Er war bereit mit Sarkasmus zurückzubeißen, entschied sich jedoch anders. Es gab keinen Grund, Energie zu verschwenden. „Na und?“
„Sie will Sie also nicht. Liege ich richtig?“
„Hat Ihnen noch nie jemand gesagt, wie unwillkommen Ihre Ratschläge sind?“ Daniel kippte den Rest seines Drinks hinunter und stand auf. „Hier.“ Er legte einen Geldschein auf den Tresen, und wartete nicht auf sein Wechselgeld. „Und nur damit Sie es wissen, sie will mich. Und ich werde dafür sorgen, dass sie das kapiert.“
Daniel schlenderte durch die Straßen, bis es Zeit war, sich mit Miss Snyder, der Besitzerin des Escortservices – oder besser gesagt der Madame – zu treffen. Als er das elegante, aber karge Büro betrat, wusste er, dass sie ein strenges Regiment führte. Die Empfangsdame trug einen konservativen Hosenanzug und minimales Make-up. Es gab einen Wartebereich und mehrere private Büros.
Nichts deutete darauf hin, dass dies die Büros eines Escortservices waren. Es hatte nichts Verräterisches an sich. Wer ihn im Wartebereich sehen würde, würde denken, er wäre hier, um seinen Finanzberater zu treffen.
Offen gesagt hatte er etwas anderes erwartet: ein paar Rüschen, etwas Außergewöhnliches, nicht das peinlich saubere Büro, in dem er nun ungeduldig wartete.
„Mr. Sinclair“, begrüßte ihn eine Frau mittleren Alters und schüttelte ihm die Hand. Sie hatte einen ähnlich langweiligen Hosenanzug wie ihre Empfangsdame an und trug die Haare zu einem losen Dutt gesteckt. Sie war attraktiv und lächelte ihn charmant an.
„Ms. Snyder.”
„Eva, bring Holly ins Konferenzzimmer, sobald sie eintrifft!“, instruierte sie ihre Empfangsdame, bevor sie ihn zu einer der Türen geleitete. „Bitte.“
„Holly kommt hierher?“, fragte Daniel, als sich die Tür hinter ihm schloss.
„Ja, ich halte es für angebracht, lange Buchungen mit meinen Angestellten zu besprechen. Wir wollen nicht, dass es später irgendwelche Missverständnisse gibt.“ Sie schaute ihn ernst an.
„Das ist sehr klug.“
„Besonders da Sie um Exklusivität gebeten haben, denke ich, dass Holly allen Punkten zustimmen muss. Finden Sie nicht auch?“
Daniel konnte erkennen, dass sie neugierig war, warum er Exklusivität verlangte, aber er würde nicht mehr erzählen als unbedingt notwendig war, um den Vertag abzuschließen. Er war ein erfahrener Verhandlungspartner und wusste, wie wichtig es war, sich nicht in die Karten schauen zu lassen. „Dem stimme ich zu.“
„Sie werden verstehen, dass der Tagessatz für eine solche Buchung viel höher ist als das, was Sie für ihre Abende bezahlt haben. Da wir bei dieser Buchung nicht die Möglichkeit haben, Holly während des Tages anderweitig einzuteilen, müssen wir das miteinberechnen.“
Misty war eine gerissene Geschäftsfrau, das konnte er sofort sehen. Sie positionierte sich schon so, dass sie den höchsten Preis von ihm verlangen konnte. Wenn sie nur wüsste, dass wenn es um Holly ging, Geld keine Rolle spielte.
Die Wahrheit war, dass es ihm egal war, ob sie ihm das Fünffache des Tarifs in Rechnung stellte, solang damit garantiert war, dass er mit Holly zusammen sein konnte und kein anderer Mann Hand an sie legte. Und je eher das passierte, desto besser.
„Und selbstverständlich wird es eine Stornierungsgebühr geben, sollten Sie sich entscheiden, das Ganze frühzeitig zu beenden.“ Misty suchte sein Gesicht nach irgendwelchen Einwänden gegen ihren Vorschlag ab. Es würde keine frühzeitige Beendigung geben. Am Ende der Woche würde er Holly genau da haben, wo er sie haben wollte und –
Als sich plötzlich die Tür öffnete und eine junge blonde Frau hereinkam, wurde er schlagartig aus seinen Gedanken gerissen.
„Entschuldigung, Eva sagte, ich sollte gleich hereinkommen.“
Misty winkte sie herein und deutete auf einen Stuhl. „Setz dich, Holly. Ich gehe nur die allgemeinen Geschäftsbedingungen mit Mr. Sinclair durch.“
Holly? Daniel zuckte zusammen und starrte die
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