Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beherrscher der Zeit

Beherrscher der Zeit

Titel: Beherrscher der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
Menschen aus der Zukunft über Sie uns die Warnung zukommen ließen. Infolgedessen müssen wir – gesiegt haben!«
    Im Augenblick war keine Zeit dazu, jetzt weiter über diese Erklärung nachzudenken. Deshalb stellte Garson sofort seine nächste Frage:
    »Angenommen, diese Menschen, die die Warnung schickten, stammen gar nicht aus der Zukunft, wie Sie glauben, und nicht aus diesem siebzehnten – oder ist es das achtzehnte? – Sonnensystem! Was geschieht dann mit mir, wenn dieses Sonnensystem zu existieren aufhört?«
    Die Antwort war kühl. »Ihre Position ist so ungewöhnlich wie die von Miß Matheson. Sie fielen aus der Vergangenheit in die Zukunft. Sie verpaßten die Manipulation. Deshalb existieren Sie nicht in zwei Sonnensystemen, sondern lediglich dort, wo Sie sich befinden, uns im großen ganzen angeschlossen. Miß Matheson existiert nur im Hauptsystem. Nach unserem Wissen gibt es keinen Weg, der Sie beide jemals wieder zusammenführen könnte. Finden Sie sich damit ab.«
    Das war alles. Seine nächste Gedankenfrage blieb bereits unbeantwortet.
     
    Die Zeit verging. Garsons bisher so ruheloser Geist stumpfte ab. Das Leben verlor an Bedeutung für ihn. Ohne sich noch viel mit seinen Gedanken zu beschäftigen, lag er in der unendlichen schwarzen Tiefe. Eine endlose, unberechenbare Zeit verging. Er wartete, doch keine Stimmen störten die Ruhe seines kosmischen Grabes.
    Zweimal zerrten unbestimmbare Kräfte an ihm. Beim erstenmal dachte er: Die Ruhmvollen haben ihre Zeitenergiebarriere vollendet, und alles, was ich von der schrecklichen Katastrophe im ganzen Universum wahrnehme, ist ein kaum spürbarer Zug.
    Wenn das wirklich stimmte, wenn alles durch die Zeitbarriere zerstört worden war, würde niemand ihn mehr retten können!
    Dieses erste kurze Zerren und die Gedanken, die er sich darüber machte, verloren sich in der Endlosigkeit, erlagen dem Gewicht der Jahrhunderte, schwanden in der grenzenlosen Öde der vergehenden Äonen und schließlich, als sie völlig vergessen waren, als alle Überlegungen sich unzählige Male wiederholt hatten, als jeder mögliche Plan, jede Theorie, jeder Hoffnungsschimmer und die tiefste Verzweiflung bis zum x-ten Grad durchgekaut waren – spürte er das zweitemal den Zug einer ungeheuren Kraft.
    Ein seltsames Gefühl war es, als taste etwas sorgfältig seinen Geist ab. Und plötzlich dröhnte ein übermächtiger, flammender Gedanke von überall her auf ihn ein.
    »Ich halte es für etwas, das aus einem früheren Universum ausgestoßen wurde. Es handelt sich dabei um eine sehr niedrige Lebensform, Intelligenzwert .007, also unserer Aufmerksamkeit unwürdig. Wir müssen es jedoch – seiner infinitesimalen Beeinflussung des Energiestroms wegen und seiner Interferenz damit – registrieren und danach wegschaffen.«
     

 
13.
     
    Das Bewußtsein kehrte allmählich zurück. Norma fühlte das Seufzen, das über ihre Lippen drang. Verschwommen noch dachte sie, daß sie so schnell wie möglich von hier verschwinden mußte. Aber in ihren Nerven regte sich noch nicht genügend Leben, noch keine Beschleunigung der Koordinierung und Konzentration war zu spüren, die doch so notwendig zur Ausübung dieser fremdartigen Macht war, die man ihr übertragen hatte.
    Trübsinnig dachte sie: Wenn ich mich nur an ein Fenster gestellt hätte, statt mich gegen eine undurchdringliche Wand zu projizieren! Und dann dachte sie: Ich muß durch das Dachfenster hinausschauen!
    Sofort stand sie an diesem Fenster, erschöpft vor Anstrengung und Schmerz und völlig verwirrt über die schnelle Ausführung ihres Gedankens, zu der sie bewußt nicht beigetragen hatte.
    Da erfüllte sie plötzlich neue Hoffnung. Konzentriert dachte sie: Ich kenne keinen Schmerz mehr ...
    Hinter ihr polterten Schritte auf der Treppe und andere – sehr merkwürdige Geräusche waren zu hören. Sie blickte über die Schulter zurück.
    Gierige Flammen fraßen an der Wohnungstür – und vor ihr war die dunkle, einsame Nacht. Verängstigt kletterte sie zu dem Fenster hoch. In ihren Ohren war der Tumult der Wesen, die sich in ihr Apartment drängten.
    Und dann war sie am Rand des Daches und sah die tierischen Menschen unten auf dem Bürgersteig. Ihr Blick fiel auf die etwa hundert Meter entfernte Straßenecke.
    Sofort stand sie dort, ohne jegliches Gefühl der Erschöpfung oder des Schmerzes. Aber hier gab es zu viele Autos, als daß sie es wagen konnte, sich durch »Energiefortbewegung« weiterzuwünschen. Die Wagen würden einen

Weitere Kostenlose Bücher