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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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berichtete zunächst von der Tagespolitik.

    Dann hielt die zweite Moderatorin das Bild von Olivia in die Kamera, das Glynnis gestern Dan gegeben hatte. Sie berichtete kurz, was passiert war, und schloss mit den Worten: „Im Fall von sachdienlichen Hinweisen, die zum Auffinden des Mädchens beitragen, hat Olivias Familie eine Belohnung von zehntausend Dollar ausgesetzt.“
    Dann wurde, zusammen mit einem vergrößerten Foto von Olivia, die Hotline eingeblendet, unter der Anrufer Hinweise abgeben konnten, bevor die beiden Moderatoren wieder ins Bild kamen.
    „Ich habe selbst eine vier Jahre alte Tochter“, erklärte die Moderatorin. „Und Sie, Bill, haben zweijährige Zwillingstöchter, nicht wahr?“ Nachdem ihr Kollege das bestätigt hatte, fuhr sie fort: „Ich kann mir gut vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn meine Tochter verschwinden würde.
    Ich bitte alle Zuschauer da draußen: Wenn Ihnen irgendetwas einfällt, was zum Auffinden von Olivia beitragen könnte, dann rufen Sie die eingeblendete Nummer oder die Polizei in Ivy an. Lassen Sie uns alle mithelfen, damit Olivia wieder zurück zu ihrer Familie kommt und sie ein glückliches Weihnachtsfest erleben können.“
    Als weitere Nachrichten verlesen wurden, warf Dan einen Blick auf Glynnis. Sie weinte.
    Intuitiv stand er auf, ging zu ihrem Sessel und nahm ihre Hand. Dann tat er etwas, wovon er wusste, dass er es besser nicht tun sollte. Er legte die Arme um Glynnis und hielt sie fest, während sie weinte. Zuerst war sie völlig angespannt, doch nach und nach entspannte sie sich und ließ zu, dass er sie tröstete.
    Während er die zitternde Glynnis in den Armen hielt, wiederholte Dan im Stillen sein Versprechen. Er würde die Tochter dieser Frau finden und sie wohlbehalten nach Hause bringen. Es war seine Pflicht.

4. KAPITEL
    Dan hatte in den letzten achtundvierzig Stunden wenig geschlafen, nur Kaffee und Cola hatten ihn wach gehalten. Mehrmals hätte er sich fast eine Packung Zigaretten gekauft, aber irgendwie hatte er dem Impuls jedes Mal widerstanden.
    Ein Glück, dachte er, sonst hätte ich jetzt vermutlich noch schlimmere Kopfschmerzen. Nicht zu erwähnen die Tatsache, dass er Wochen gebraucht hatte, um sich das Rauchen überhaupt abzugewöhnen. Er hatte keine Lust, die ganze Prozedur noch einmal zu wiederholen.
    Er nahm einen großen Schluck Kaffee und drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl zum Fenster. Sein Blick ging auf den Parkplatz. Heute war die Aussicht durch den Schnee getrübt, der seit Stunden ohne Unterlass fiel. Es versprach weiße Weihnachten zu geben. Obwohl es der erste Schnee im Jahr war und Dan sich normalerweise darüber freute, konnte er ihn diesmal nicht genießen. Das Einzige, woran er zurzeit denken konnte, war Olivia March.
    Die Chancen, das Mädchen zu finden, sanken von Stunde zu Stunde. Die Statistik zeigte, dass ein Kind, das nicht in den ersten vierundzwanzig Stunden nach dem Verschwinden wieder auftauchte, oft nicht mehr am Leben war. Andererseits sprach die Tatsache, dass Olivia von einer Frau entführt worden war, statistisch gegen ein Gewaltverbrechen, so dass die Chance, sie lebend und unversehrt wiederzubekommen, relativ gut stand.
    Aber das wäre für Glynnis und ihre Familie nur ein kleiner Trost. Dan konnte sich nicht ausmalen, was sie an Weihnachten tun würden, wenn das Kind bis dahin nicht wieder da war.
    Was könnte ich denn noch tun, um sie zu finden? fragte er sich. Wir haben doch schon alles unternommen und jeden Stein umgedreht. Welche Spur könnten wir übersehen haben?
    Überall hingen inzwischen Plakate mit dem Konterfei des Mädchens: an Lichtmasten, Schaufenstern, sogar in den benachbarten Ortschaften, auch in der Zeitung war das Bild erschienen. Der landesweite Notruf war in Kraft gesetzt worden, mit einer Beschreibung des Kindes und der Entführerin, und die Belohnung war überall bekannt gemacht worden. Sie hatten jede Spur verfolgt.
    Einige waren viel versprechend gewesen, doch letzten Endes hatten sie alle zu nichts geführt.
    Anfangs hatte Dan mit einem schnellen Abschluss des Falles gerechnet. Jetzt hoffte er nur noch auf den positiven Ausgang der Sache, egal, wie lange es noch dauerte.
    Er dachte an Glynnis und daran, wie sie gestern ausgesehen hatte. Sie war so hager im Gesicht gewesen, ihre Augen glanzlos. Sie sah aus, als hätte sie nicht geschlafen, und er bezweifelte, ob sie überhaupt etwas gegessen hatte.
    Als er am Vormittag noch einmal bei ihr angerufen hatte, war sie zu

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