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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Kay
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Männer in den hinteren Teil des Wagens zum Schlafbereich. Dort, auf einem Doppelbett, lag ein Kind, zugedeckt und einen Teddybär im Arm, und schlief fest.
    Tammy lächelte. „Hier ist sie“, flüsterte sie. Liebevoll strich sie dem Mädchen eine Locke aus der Stirn.
    „Es tut mir wirklich sehr Leid, Mrs. Wilkerson“, begann Dan. „Aber Sie müssen sie wecken, denn ich möchte ihr einige Fragen stellen.“ Die Frau schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen ein Nein.
    Dan konnte nicht anders, die Frau tat ihm Leid. Sie schien keinen blassen Schimmer zu haben, warum er gekommen war.
    „Entschuldigen Sie, junge Frau“, schaltete sich Russo hinter ihm ein. „Aber wir müssen unbedingt mit dem Kind sprechen.“
    Resigniert wandte sich die Frau dem Kind zu und fasste es sanft an der Schulter.
    „Wach auf, Tiffany, Sweetheart, wach auf“, sagte sie zärtlich.
    Langsam erwachte das Kind und öffnete die Augen. Haselnussbraun. Die Augen waren haselnussbraun.
    Dan klopfte das Herz bis zum Hals. Wenn das hier nicht Olivia March war, dann musste es ihr Zwilling sein. Sie sah genauso aus wie auf den Bildern in Glynnis’
    Zuhause. Das kleine Mädchen streckte sich und sah sich unsicher um. Als sie Dan und Sheriff Russo bemerkte, wurden ihre Augen groß, und sie zog sich ein wenig zurück.
    „Hi“, sagte Dan freundlich. „Hab keine Angst. Ich bin ein Polizist, siehst du?“ Er hielt seinen Ausweis hoch. „Ich wollte dir nur hallo sagen und dich ein paar Sachen fragen, okay?“
    Der Blick des Kindes schoss zu Tammy. Die Frau lächelte aufmunternd. „Alles in Ordnung, Sweetheart. Sprich mit dem Polizisten. Du brauchst keine Angst zu haben.“
    Für Dan wurde die ganze Sache immer bizarrer. Diese Frau schien tatsächlich keine Ahnung zu haben, was hier ablief. Dan hätte schwören können, dass sie wirklich glaubte, das Kind gehöre ihr. Eine Sekunde lang fühlte er sich unsicher, als wäre er derjenige, der sich irrte. Vielleicht war dieses Mädchen hier tatsächlich Tiffany Wilkerson, wie ihre angebliche Mutter behauptete. Vielleicht sah sie Olivia March nur sehr ähnlich, wäre so etwas möglich?
    „Wie heißt du, Honey?“ sagte er. Als das Mädchen nicht antwortete, fragte er noch einmal, diesmal etwas nachdrücklicher.
    Die Kleine steckte den Daumen in den Mund und nuschelte etwas, das sich wie
    „Wivvy“ anhörte. Es hätte aber auch eine Abkürzung von Tiffany sein können.
    „Livvy?“ fragte er. „So heißt du?“
    „Nein! Sie heißt Tiffany“, widersprach Tammy Wilkerson. „Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.“
    Dan zog dem Mädchen sanft den Daumen aus dem Mund. „Olivia?“ fragte er.
    „Bist du Olivia? Hast du einen Bruder, der Michael heißt?“
    „Michael!“ Ein Strahlen breitete sich über ihr Gesicht. Da waren die Grübchen.
    Sie setzte sich auf und sah sich um. „Michael?“ Dann verschwand das Lächeln, und ihre Miene verdüsterte sich.
    „Komm her, Honey“, erwiderte Dan und streckte die Arme aus. „Ich bring dich zu Michael.“
    „Nein!“ Tammy Wilkerson packte ihn am Arm. „Nein, Sie dürfen sie nicht mitnehmen. Das ist mein Baby. Was machen Sie denn da? Wo wollen Sie hin?“
    „Ma’am“, beschwichtigte Sheriff Russo sie. „Sie werden mit uns kommen müssen.“
    „Nein! Halt! Tiffany!“ Tränen rollten über Tammys Gesicht, als sie versuchte, Olivia wieder an sich zu nehmen.
    Olivia verbarg ihr Gesicht an Dans Schulter.
    „Mrs. Wilkerson“, sagte Dan, „dieses kleine Mädchen ist nicht Ihre Tochter. Sie heißt Olivia March, und Sie haben sie in der Ivy Mall entführt. Olivias Mutter ängstigt sich zu Tode.“
    „Das ist nicht wahr! Nein!“ Sie versuchte sich auf Dan zu stürzen.
    Sheriff Russo hielt sie zurück. „Jetzt beruhigen Sie sich, Mrs. Wilkerson“, sagte er, während er ihr die Arme fest hielt. „Dan, bringen Sie das Kind nach draußen.“
    „Lassen Sie mich los!“ schrie Tammy.
    „Hören Sie, wenn Sie aufhören zu zappeln, dann lasse ich Sie los, und Sie können die Geburtsurkunde Ihrer Tochter holen oder Fotos, was Sie wollen. Dann fahren wir in mein Büro und sehen uns alles in Ruhe an. Wenn dieses kleine Mädchen tatsächlich Ihres ist, werden wir es herausfinden.“
    „Diese Decke reicht nicht“, bemerkte Dan. „Livvy trug eine Jacke. Wo ist die Jacke, Mrs. Wilkerson?“ fragte er ruhig.
    „Das können Sie nicht machen!“ weinte die Frau. „Sie können hier nicht einfach reinkommen und mein Kind mitnehmen. Das geht doch nicht!“

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