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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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mich zu etwas führen kann, was ich brauche.«
    Geld?, fragte sich Wickman im Stillen. Möglich. Aber bei Fanatikern wie Grozak konnte es sich genauso gut um eine Wasserstoffbombe handeln. Dennoch würde er sich das merken. »Das erhöht das Risiko für mich. Schnell und sauber ist besser. Das wird Sie mehr Geld kosten.«
    Grozak fluchte leise vor sich hin, dann nickte er. »Sie werden Ihr Geld bekommen. Aber nicht jetzt. Es ist wirklich nicht leicht, die Summen zusammenzukratzen, die Sie verlangen. Ich habe alles, was ich besitze, in dieses Projekt investiert.«
    »Holen Sie es sich von Reilly.«
    »Reilly geizt mit allem außer mit Leuten, die ich für meine Einsätze brauche.«
    Wickman überlegte, ob er Grozak noch weiter drängen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Er hatte noch nie Probleme gehabt, seinen Auftraggebern das Geld aus der Tasche zu ziehen, sobald er einen Job für sie erledigt hatte. Es überraschte ihn immer wieder, wie schnell sie klein beigaben, wenn er ihnen seine ganze Aufmerksamkeit widmete. »Aber wenn Sie die Frau haben wollen, müssen Sie mir schon etwas an die Hand geben, womit ich arbeiten kann. Erzählen Sie mir alles, was Sie über sie wissen.«

Zwölf
    »Schön, dass Sie wieder da sind«, sagte Bartlett, als er Jane am folgenden Morgen im Korridor traf. »Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht.«
    »Brenner hat mich begleitet. Ich musste in die Schweiz fahren.«
    Er nickte ernst. »Trevor hat es mir erklärt.«
    »Haben Sie Mario irgendwo gesehen? Er ist nicht in seinem Zimmer.«
    »Soweit ich weiß, ist er mit MacDuff auf dem Turnierplatz. Möchten Sie frühstücken?«
    »Später«, erwiderte sie geistesabwesend und ging zur Tür. »Ich möchte mit Mario reden.«
    Für den Weg durch das Tor und um die Burg herum zum Turnierplatz benötigte sie zehn Minuten.
    Einige Meter von den Felsen entfernt blieb sie stehen, als sie Mario und MacDuff entdeckte. Trotz der Kälte bewegten sich beide mit nacktem Oberkörper und waren völlig verschwitzt. MacDuff brachte Mario durch einen gezielten Tritt gegen die Beine zu Fall.
    Mario fluchte und rappelte sich wieder hoch. »Noch einmal.«
    »Sie werden nicht genug Zeit haben, viel mehr zu 1ernen«, sagte MacDuff grimmig. »Höchstens, wie man fällt, ohne sich zu verletzen. Und das wird Ihnen nicht helfen, am Leben zu bleiben.«
    »Noch mal«, wiederholte Mario und stürzte sich auf ihn.
    MacDuff warf Mario über die Hüfte und setzte sich rittlings auf ihn. »Geben Sie’s auf. Das dauert noch Wochen. Besorgen Sie sich lieber eine Knarre.«
    »Aber ich lerne.« Mario starrte wütend zu ihm hoch. »Ich lerne bei jedem Fall etwas dazu. Noch mal.«
    MacDuff stieß einen Fluch aus.
    »Er ist wütend.« Als Jane sich umdrehte, stand Jock hinter ihr. Stirnrunzelnd fixierte er die beiden Männer. »Er könnte dem Burgherrn wehtun.«
    »Mario? Ziemlich unwahrscheinlich.« Sie sah zu, wie MacDuff Mario losließ, der daraufhin sofort aufsprang. »Um MacDuff mache ich mir keine Sorgen. Eher um Mario. Er könnte –«
    Sie verstummte, als Mario den Kopf senkte und ihn MacDuff in den Bauch rammte. MacDuff stöhnte auf und ging japsend in die Knie. »Verdammt, das habe ich Ihnen nicht beigebracht. Sie sollen nicht – Nein!«
    Urplötzlich stand Jock hinter Mario und hatte ihn im Würgegriff. Alles war so blitzschnell gegangen, dass Jane völlig perplex war.
    Aber MacDuff war bereits zur Stelle und schlug Jock auf den Arm, mit dem er Mario festhielt. »Hör auf, Jock. Lass ihn los.«
    Jock rührte sich nicht.
    »Jock.«
    Langsam ließ Jock Mario los. »Sie hätten mich machen lassen sollen. Er hätte Ihnen wehtun können.«
    »Er will mir nicht wehtun. Wir haben nur etwas ausprobiert. Das ist ein Spiel.«
    »Das ist kein Spiel. Er hat Ihnen einen Schlag in den Magen versetzt. Dabei kann man die Rippen derart brechen, dass sie ins Herz eindringen.«
    »Solche Tricks kennt er überhaupt nicht.« MacDuff sprach langsam, geduldig. »Er hat keine Ahnung vom Kämpfen. Deshalb will ich ihm ja was beibringen.«
    »Warum?«
    »Was soll das?« Mario starrte Jock verwirrt an.
    MacDuff beachtete ihn nicht und fixierte Jock weiterhin mit seinem durchdringenden Blick. »Jemand hat seinen Vater ermordet. Er muss lernen, sich selbst zu schützen.«
    Jocks Blick wanderte zu Mario. »Sie meinen, er will jemanden töten?«
    »Um Himmels willen, nicht mit bloßen Händen. Ich habe dir doch bereits erklärt, dass er nur lernen will, sich selbst zu schützen.«
    Jock runzelte die

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