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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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nickte und drehte den Laptop wieder zu sich. »Aber du hast gesagt, Quinn würde Trevor nicht schützen, wenn er ihn im Verdacht hätte, etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Warum soll ich also meine Zeit mit ihm vergeuden?«
    »Weil immer noch die Möglichkeit besteht, dass Quinn uns außen vor halten und diesem Trevor eigenhändig die Kehle durchschneiden will.«
    »Quinn ist Polizist, Herrgott noch mal. Das würde er doch nie tun.«
    »Ach nein? Wie würdest du reagieren, wenn deine Tochter betroffen wäre, Fox?«
    Haus am See Atlanta, Georgia
    »Was machst du denn hier draußen auf der Veranda?«, fragte Eve, als sie die Stufen heraufkam. »Es ist mitten in der Nacht.«
    »Ich konnte nicht schlafen.« Jane bugsierte ihren Hund Toby aus dem Weg, damit Eve sich neben sie auf die oberste Stufe setzen konnte. »Ich dachte, du übernachtest bei Sandra.«
    »Das hatte ich auch vor, aber dann ist Ron gekommen, da hab ich mich ein bisschen überflüssig gefühlt. Sie mögen vielleicht geschieden sein, aber sie haben Mike beide geliebt. Ich bin froh, dass er bei ihr ist.«
    Jane nickte. »Ich weiß noch, wie er Mike früher immer mit zum Angeln genommen hat. Kommt er morgen auch zur Beerdigung?«
    »Heute«, korrigierte Eve. »Wahrscheinlich. Ist Joe schon schlafen gegangen?«
    »Ja. Er hatte nicht mit dir gerechnet. Du solltest auch zusehen, dass du ein bisschen Schlaf bekommst. Es wird ein anstrengender Tag.« Sie schaute zum See hinüber. »Ein Albtraum von einem Tag.«
    »Für dich auch. Für dich hat der Albtraum angefangen, als du Mike aus dieser Kaschemme rausgeholt hast.« Sie holte tief Luft. »Sag mal, träumst du eigentlich immer noch von Cira?«
    Jane schaute sie verblüfft an. »Wie bitte? Wie kommst du denn plötzlich darauf?«
    Eve zuckte die Achseln. »Albträume. Ist mir einfach so in den Sinn gekommen.«
    »Ausgerechnet jetzt? Seit vier Jahren hast du mich nicht mehr nach meinen Albträumen gefragt.«
    »Das bedeutet nicht, dass ich nicht daran gedacht hätte. Ich hielt es nur einfach für besser, zu vergessen, was damals passiert ist.«
    »Das ist leichter gesagt als getan.«
    »Offensichtlich«, erwiderte Eve trocken. »Seit du in Harvard bist, hast du an drei archäologischen Exkursionen nach Herkulaneum teilgenommen.«
    Jane streichelte Tobys Kopf. »Du hast kein einziges Mal versucht, mich davon abzuhalten.«
    »Damit hätte ich einer Sache, von der ich mir wünschte, dass du sie vergisst, zu große Bedeutung beigemessen. Trotzdem fand ich es schrecklich, dass du diese Reisen unternommen hast. Ich wollte nicht, dass du deine Jugend mit einer Besessenheit vergeudest.«
    »Das ist keine Besess… Na ja, vielleicht doch. Ich weiß nur, dass ich mir über Cira Gewissheit verschaffen muss. Ich will wissen, ob sie bei diesem Vulkanausbruch umgekommen ist oder ob sie überlebt hat.«
    »Warum? Das alles ist zweitausend Jahre her, Herrgott noch mal.«
    »Du weißt, warum. Sie hatte mein Gesicht. Oder ich habe ihr Gesicht. So oder so.«
    »Und du hast schon von ihrem Gesicht geträumt, bevor du überhaupt wusstest, dass sie je existiert hat.«
    »Wahrscheinlich hab ich irgendwann mal was über sie gelesen.«
    »Wofür du nie eine Bestätigung gefunden hast.«
    »Das heißt nicht, dass ich nicht vielleicht doch irgendwo mal was über Cira gelesen habe.« Sie verzog das Gesicht. »Auf jeden Fall ist mir diese Erklärung angenehmer als irgendein Blödsinn über parapsychologische Fähigkeiten.«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Hast du in letzter Zeit von ihr geträumt?«
    »Nein. Bist du jetzt zufrieden?«
    »Zum Teil.« Eve schwieg einen Moment. »Hast du Kontakt mit Mark Trevor?«
    »Was ist das? Ein Verhör?«
    »Nein, das bin ich, die dich liebt und versucht, sich zu vergewissern, dass es dir gut geht.«
    »Es geht mir gut. Und ich habe nicht mehr mit Mark Trevor gesprochen, seit er vor vier Jahren aus Neapel verschwunden ist.«
    »Ich dachte, du wärst ihm vielleicht auf einer von diesen Exkursionen über den Weg gelaufen.«
    »Der würde doch nicht auf allen vieren im Dreck rumkriechen und mit ein paar Studenten nach antiken Scherben suchen. Der weiß genau, wo die Schriftrollen begraben liegen, verdammt noch mal!« Trevor war in den Schmuggel von römischen Antiquitäten verwickelt gewesen, als ein zwielichtiger Professor und dessen Sohn Aldo Kontakt zu ihm aufgenommen hatten. Die beiden hatten in einem Tunnel, der von der Villa des Julius Precebio, einem einflussreichen Bürger der Stadt,

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