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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Begehren in ihren Adern zu pulsieren begann. „Bitte, hör auf. Oder wie soll ich mich sonst vor den anderen zusammenreißen?“
    „Hast du die Konsequenzen einer solchen erotischen Verabredung denn nicht durchdacht?“, spottete er.
    Sie hatte nicht mit einer solchen Gratwanderung gerechnet, nein.
    „Glaubst du, dein Vater wird mir irgendwelche Fragen stellen?“, fragte sie, um ihn abzulenken.
    „Wenn er es tut, dann beantworte seinen Fragen wahrheitsgemäß“, meinte er, plötzlich ernüchtert. „Wenn du glaubst, dass du das kannst.“
    „Das klingt so, als würdest du mich für eine Lügnerin halten.“ Unsicher versuchte Laura, seinen Gesichtsausdruck zu deuten – aber es wäre einfacher gewesen, einer Statue etwas zu entlocken.
    Constantine schüttelte den Kopf. „Ich habe noch nicht wirklich entschieden, was du bist“, meinte er leise. „Oder was du planst.“
    Ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihre Rippen. „Wer sagt, dass ich etwas plane?“
    „Frauen tun das immer – es steckt in ihrem genetischen Code.“
    „Du bist ein Zyniker, Constantine.“
    „Nein, agape mou “, widersprach er sanft. „Ich bin nur ein sehr reicher Mann, der weibliche Ambitionen in jeder Form gesehen hat.“
    „Glaubst du wirklich, dass ich nur hinter deinem Geld her bin?“, fragte sie atemlos.
    „Ich habe es dir schon gesagt – ich habe das noch nicht entschieden“, gab er zurück.
    Und doch verhielt sich Laura in jeder Hinsicht anders, als er es erwartet hatte. Ihre Weigerung, ihn zu heiraten, und ihr störrisches Beharren darauf, stattdessen als Angestellte für ihn zu arbeiten, machten ihn unruhig. Nachdem er sein Leben lang den Heiratsabsichten von für ihn wirklich geeigneten Frauen ausgewichen war, hatte er angenommen, dass diese arme Kellnerin die Chance sofort ergreifen würde, die Frau eines reichen Mannes zu werden – doch das Gegenteil war eingetreten. War sie also einfach verschlagen oder tatsächlich charakterfest?
    „Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest – ich muss vor dem Essen noch ein paar geschäftliche Anrufe erledigen.“ In seinen Augen schimmerte Verlangen. „Hoffentlich ist bald Mitternacht, meine kleine Verführerin mit den stürmischen Augen, damit wir beenden können, was wir begonnen haben.“
    Als er verschwunden war, blieb Laura noch einen Moment wie erstarrt stehen – fassungslos darüber, wie ein Mann so schnell von Verlangen zu Misstrauen und dann wieder zu Verlangen wechseln konnte. Sie drapierte die restlichen Servietten auf dem Tisch, dann ging sie zu Alex, um ihm beim Umziehen zu helfen.
    „Ist Constantines Vater sehr alt?“, wollte er wissen, während er sich ein brandneues T-Shirt über den Kopf zog.
    „Ich glaube ja, Darling – und es geht ihm nicht besonders gut, deshalb musst du dich gut benehmen.“ Überraschenderweise ließ Alex sie ohne Protest seine dunklen Locken kämmen, und als sie zurücktrat und ihn betrachtete, leuchteten ihre Augen vor mütterlichem Stolz. „Aber ich weiß, das wirst du.“
    Der Mittagstisch sah wunderschön aus – überall standen kleine violette Gefäße mit weißen Blumen – und Stavros und Alex saßen an ihren Plätzen und warteten auf Constantine und seinen Vater. Laura beobachtete, wie sich die beiden langsam über die Terrasse näherten. Der alte Mann stützte sich schwer auf seinen Stock.
    Er ist wirklich alt , wurde Laura plötzlich bewusst. Er musste schon Mitte achtzig sein. Was bedeutete, dass er … sie runzelte die Stirn, als sie ausrechnete, wie alt er gewesen sein musste, als Constantine geboren wurde. Mindestens fünfzig. War seine Frau auch älter gewesen? fragte sie sich. War sie deshalb an einer Lungenentzündung gestorben?
    Nikolos Karantinos war, wie Constantine angekündigt hatte, sehr schwach – aber man konnte erkennen, dass er einmal sehr attraktiv gewesen sein musste. Seine Statur war stattlich, und Laura fragte sich mit einem schmerzlichen Stich, ob Alex wohl so aussehen würde, wenn er ein alter Mann war. Oder Constantine.
    Und ob sie noch hier sein würde, um es mitzuerleben.
    Die trüben Augen des alten Mannes musterten sie von oben bis unten, als er Constantine mit einer Geste bedeutete, zu gehen. War es falsch, so zu tun, als sei sie eine Art Kellnerin im Haus von Constantines Vater?, fragte sie sich, und Schuldgefühle stiegen in ihr auf. Aber es war keine Rolle, oder? Sie war eine Kellnerin. Das war viel ehrlicher, als wenn sie als Constantines Braut hier aufgetaucht wäre, verheiratet mit

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