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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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ist jünger als Imogen.«
    »Tatsächlich? Dann muss er etwa achtzehn oder neunzehn sein.«
Ein paar Hundert Jahre hin oder her
. »Das ist immer noch zu alt für dich. Ich werde ein Wörtchen mit ihm reden. Was würdest du heute Morgen von Armen Rittern halten?«
    Jetzt ging
mein
Radar los. Sie bot an, mir Frühstück zu machen? »Klingt gut. Du musst nicht mit Ben sprechen, Mom. Ich gehe nicht mit ihm oder so was.«
    »Mmm. Haben wir Eier?«
    »Im Kühlschrank.« Ich beobachtete sie mehrere Minuten lang, während sie vor sich hin summend ein paar Eier verquirlte, an einer Tüte Milch schnupperte, entschied, dass sie nicht sauer war, eine Prise Zimt hinzufügte und anfing, dicke Scheiben Brot von einem Laib zu schneiden, den sie vor einer halben Stunde geholt hatte. »Okay. Was heckst du aus?«
    Sie drehte sich zu mir um, und ihren Brauen gelang es ziemlich gut, überrascht zu wirken. »Was meinst du?«
    »Du machst Frühstück. Du machst mir doch sonst nie Frühstück.«
    »Und ob ich das tue! Ich habe dir doch erst … erst …«
    »Ganz genau. Du erinnerst dich nicht mal, oder? So lange liegt das schon zurück.«
    Sie wedelte mit dem Pfannenwender in meine Richtung. »Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Es war, als du mit dem Rad zur Schule gefahren bist und dir dabei den Arm gebrochen hast. Ich habe dir Eier Benedikt gemacht. Du hast sie geliebt.«
    Ich grinste in meinen Tee. »Mom, da war ich in der fünften Klasse.«
    Mit einem selbstgerechten Schnüffeln wandte sie sich wieder dem Herd zu. »Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass ich dir manchmal Frühstück gemacht habe.«
    »Und zwar meistens dann, wenn du etwas von mir wolltest. Also raus mit der Sprache. Was soll ich tun? Falls ich mich als Najade verkleiden und an einem Bach herumtollen soll, wie du es letzten Sommer von mir verlangt hast, lautet die Antwort nein. Die eine Dosis Giftefeu reicht mir bis an mein Lebensende.«
    Sie warf den Armen Ritter in die Bratpfanne und sagte nichts mehr, bis sie ihn auf einen Teller lud und ihn mir servierte. Zu meiner Überraschung setzte sie sich mir gegenüber an den Tisch, ohne sich selbst eine Portion zuzubereiten. »Franny, ich mache mir Sorgen um den Markt. Es ist wegen dieser Diebstähle – sollten sie anhalten, wird der Markt pleitegehen, und dann müssen wir zurück nach Hause.«
    Nach Hause! Oh, Mann, wie liebend gern ich wieder nach Hause wollte! Zurück in unser kleines Haus mit dem winzigen Blumengarten, in mein Zimmer mit den zwei undichten Stellen, durch die bei starkem Regen das Wasser tropfte, heim in die vertraute Normalität, wo ich meinen Platz hatte und niemand mich nervte. Zurück nach Hause klang für mich mehr als verlockend.
    Leider empfand meine Mutter nicht so. Sie hatte einen Einjahresvertrag unterzeichnet, um mit dem Markt durch die Lande zu ziehen, ihre Tränke und magischen Fertigkeiten an den Mann zu bringen und mit der europäischen Wicca-Gemeinschaft Kontakt aufzunehmen. Sie hatte sich mit einer Euphorie auf dieses Jahr gefreut, wie ich es nie zuvor bei ihr erlebt hatte. Drei lange Monate quasselte sie mir die Ohren voll, wie aufregend es sein würde, Europa zu sehen, und welch tolle Ausbildung ich bekommen würde, wenn ich sie begleitete. Es war ihr sogar gelungen, die Schulbehörde davon zu überzeugen, dass ihr Abschluss in Pädagogik sie dazu befähigte, mich privat zu unterrichten, während sie mich ein ganzes Schuljahr lang durch Ost- und Westeuropa schleifte.
    Versteht mich nicht falsch; es war nicht so, als wäre ich gern zur Schule gegangen, aber zumindest schwamm ich dort mit dem Strom. Halbwegs. Solange ich niemanden anfasste. Die meisten meiner Mitschüler dachten, dass ich einfach nur schüchtern sei, womit ich gut leben konnte. Zumindest hielt mich dort niemand für einen Freak.
    »Hat Absinthe nicht gesagt, dass die letzte Band mit dem Geld abgehauen ist? Aber wenn sie weg sind, wie können sie uns dann weiterhin beklauen?«
    Meine Mutter nestelte nervös an ihrer Teetasse herum, und der Löffel klackerte gegen den Rand, als sie eine gefühlte Million Mal darin rührte. Das Geräusch ging mir tierisch auf den Keks. Ich butterte meinen Armen Ritter und strich Himbeermarmelade darüber. »Peter hat mir heute Morgen erzählt – und das ist streng vertraulich, Fran, du darfst niemandem ein Sterbenswörtchen davon sagen, auch Imogen nicht –, dass der Tresor ein weiteres Mal geplündert worden ist, und zwar irgendwann, nachdem Absinthe die abendlichen

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