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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vor mir schaukelten die drei Gehängten!
    Sie hingen dicht nebeneinander an einem der beiden starken Deckenbalken, um die auch die Stricke geschlungen waren.
    Ich hatte mit diesem Anblick nicht gerechnet und war dementsprechend geschockt. Über meinen Rücken huschte eine Gänsehaut.
    Durch zwei schräge Dachfenster schien der Mond. Er stand am Himmel wie ein Schiff, ein stummer Zeuge, dessen schwaches Licht sich wie ein Silberhauch auf dem alten Dachboden verteilte.
    Die Toten waren männlichen Geschlechts. Wie lange sie schon in den Schlingen hingen, konnte ich nicht feststellen, jedenfalls zeigte ihre Haut bereits die ersten Spuren der Verwesung, und sie rochen auch.
    Es kostete mich zwar Überwindung, ich leuchtete sie trotzdem an.
    Was der Strahl meiner kleinen Lampe enthüllte, war so schlimm, daß ich keine Details wiedergeben möchte.
    Als ich die Lampe löschte und den Atem gepreßt ausstieß, hörte ich Schritte hinter mir.
    Langsam drehte ich mich um.
    Eine blonde Frau kam auf mich zu. Ihr Gesicht lag im Schatten, dennoch sah ich den ernsten Ausdruck darin. Vor mir blieb die Person stehen und nickte.
    »Na, habe ich dir zuviel versprochen, John?«
    »Nein, Jane«, erwiderte ich leise. »Eher noch zu wenig.« Ich mußte mich räuspern. »Laß uns gehen.«
    »Wieso…?«
    Ich legte Jane Collins eine Hand auf die Schultern. »Ich möchte draußen mit dir reden.«
    »Gut.«
    Die alte, verstaubte Tür knarrte in den Angeln, als ich sie aufzog.
    Wir gelangten in einen schmalen Flur, an den sich die Treppe anschloß.
    Hinter mir drückte ich die Tür wieder zu und nahm eine Zigarette aus der Packung.
    »Gib mir auch eine«, bat Jane.
    Sie bekam das Stäbchen und Feuer. Die Flamme leuchtete ihr Gesicht an. Ein normales Gesicht, das sie nur des Nachts hatte. Tagsüber verwandelte sich ihr Kopf in einen Totenschädel.
    Wir rauchten die ersten Züge und bliesen den Qualm in Richtung Boden. Im Haus war es still. Hin und wieder hörten wir ein Knacken aus den unteren Regionen, mehr nicht.
    »Jetzt wartest du bestimmt auf eine Erklärung.«
    »Sicher.«
    Jane hob die Schultern. »Ich kann dir nicht mehr sagen als vor drei Stunden.«
    »Du hast also die Botschaft bekommen.«
    »Ja, auf telepathischem Wege. Man riet mir, in dieses Haus zu gehen und auf dem Dachboden nachzuschauen.« Jane strich ihr blondes Haar zurück. »Ich hatte Angst, den Weg allein zu machen, deshalb rief ich dich an. John, du kannst es mir glauben, ich wußte tatsächlich nicht, wen oder was wir hier antreffen würden.«
    Von der Zigarette fiel Asche zu Boden und vermengte sich mit dem grauen Staub. »Wenn du über die Stimme näher nachdenkst, kommst du nicht darauf, wer dir die Botschaft übermittelt haben könnte und weshalb der Unbekannte es tat?«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Es muß mit dir zu tun haben.«
    »Kann sein.«
    Ich schaute sie an. Janes Augen glänzten. Sie hatte ihren Blick auf das winzige Fensterrechteck gerichtet. »Die Stimme habe ich nicht identifizieren können. Es war auch nur eine gedankliche Botschaft. Man wollte mich hier in dieses Haus locken.«
    »Vielleicht der Magus von Zypern?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Doch welches Motiv sollte er haben?«
    »Du kennst seine Intensionen, Jane. Er will die Menschheit schützen. Er will sie warnen. Über seine Motive brauche ich dir ja nichts mitzuteilen, du hast ihn selbst erlebt.« [1]
    »Er wollte mich auch von dem Fluch befreien, was er nicht geschafft hat. Ich stehe ihm nicht mehr so positiv gegenüber wie zu Beginn.« Sie räusperte sich. »Lassen wir den Magus mal aus dem Spiel, John. Der Teufel kann ebenfalls verschiedene Gestalten und auch Stimmen annehmen. Ich würde mich nicht zu stark auf den Magus verlassen.«
    Ich ging einen Schritt vor und schaute in den Treppenschacht hinein. Meine Hände lagen auf dem hölzernen Knauf des Geländers.
    Unter mir ballte sich die graue Dunkelheit. »Dieses Haus, Jane, muß etwas damit zu tun haben. Möglicherweise geht es nicht nur um die drei Toten, sondern auch um das Haus. Vielleicht steht es sogar im Vordergrund.«
    »Ich weiß nicht, wem es gehört.«
    »Das bekommen wir heraus.« Ich drehte mich wieder um. »Jedenfalls ist es unbewohnt.«
    Sie lächelte schmal. »Hast du schon in alle Wohnungen hineingeschaut?«
    »Das nicht. Ich habe nur nichts gehört.«
    »Eben. Da können sich auch einige sehr still verhalten haben.«
    Über ihr Gesicht streifte eine Gänsehaut. »Weißt du was, John? Ich habe

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