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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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so viel komplizierter! Ich tätschelte Tesla, während mir durch den Sinn ging, dass bis zu diesem Morgen alles glasklar für mich gewesen war – dringender als alles andere wollte ich nach Hause. Da war natürlich die Sache mit Ben … aber was sollte ihn daran hindern, mir nach Oregon zu folgen?
    Tesla hingegen war ein anderes Thema. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn nicht würde mitnehmen können. Das wäre viel zu teuer. Also hatte ich nur die Wahl, hierzubleiben und mich dem niederträchtigen Vorhaben meiner Mutter, mich zu einer von IHNEN zu machen, zu fügen, oder zu bleiben und mich zu weigern, irgendetwas zu tun außer zu jammern und zu schmollen, bis sie alle die Nase voll hatten von mir und mich nach Hause zu meinem Vater schickten (was offen gestanden keine sonderlich verlockende Aussicht war, seit es die neue Trophäenfrau gab); wahlweise könnte ich Tesla aufgeben und das Beste aus der Sache machen.
    Ich guckte Tesla an. Er guckte mit seinen großen, schimmernden braunen Augen zurück. Ihm fehlte nichts, er war nur alt. Hatte er es verdient, zu Hundefutter verarbeitet zu werden, nur weil es mir widerstrebte, ein bisschen Detektivarbeit zu leisten und mich an der blöden Handleserei zu versuchen? Ich seufzte wieder (das sollte ich wirklich sein lassen, es wurde allmählich zur schlechten Angewohnheit) und nickte Peter zu. »In Ordnung. Ich werde mir von Imogen beibringen lassen, wie man aus der Hand liest.« Zu meinen eigenen Bedingungen – ich würde meine Handschuhe tragen.
    »Das klingt gut. Soren, komm jetzt. Ich habe eine Menge Arbeit für dich …«
    Sie eilten in Richtung des kleinen Wohnwagens, der als Büro fungierte, davon. Der Generator hinter dem Hauptzelt schnurrte, dann sprang er an, und die Scheinwerfer, die die Budengasse säumten, erwachten einer nach dem anderen flirrend zum Leben. Schatten schossen empor, ihre Konturen scharf und dominant in dem hellen bläulich-weißen Licht, das über den Boden flutete und das grüne Gras in silbriges Schwarz tauchte. Tesla wieherte und scharrte mit einem Huf, während ich ihm einen letzten Bürstenstrich angedeihen ließ.
    »Anscheinend hast du einen neuen Freund gefunden.«
    Bens Stimme hüllte mich ein, fast glaubte ich, sie über meine Haut streichen zu fühlen. Ich schaute ihn über Teslas Rücken hinweg an. »Stimmt. Ich habe ihn heute Vormittag gekauft. Er gehört mir.«
    »Du hast ihn gekauft?« Bens schwarze Augenbrauen hoben sich, als er auf uns zukam. Tesla schnaubte und warf den Kopf nach hinten, dabei versuchte er, sich von der Stoßstange von Peters Bus loszureißen, an der ich ihn festgebunden hatte. »Du hast also ein Pferd gekauft. Als kleines Andenken an Ungarn?«
    »So könnte man es nennen.« Ben streckte die Hand aus und fasste Tesla am Halfter, dann murmelte er beschwichtigende Worte und streichelte den Kopf des Pferdes, um es zu beruhigen.
    »Lass mich raten: Ihr Dunklen verfügt über ein besonderes Talent im Umgang mit Pferden?«
    Er zeigte wieder dieses ansteckende Lächeln, das ich immer spontan erwidern wollte. »Nein, nichts so Spektakuläres. Zufällig mag ich Pferde einfach. Wie heißt er?«
    »Tesla.«
    »Hmm.« Ben streichelte Teslas Hals, so wie ich es zuvor getan hatte. Ich beugte mich vor, um seine Beine zu striegeln, und als ich mich wieder aufrichtete, inspizierte Ben stirnrunzelnd die Schulter des Schimmels.
    »Er hat dort eine Narbe.« Ich deutete darauf.
    »Ja, das habe ich bemerkt«, antwortete Ben. Er schrieb mit den Fingern die Buchstaben P und zwei X, dann zog er eine Wellenlinie darunter.
    »Was bedeutet das?«, erkundigte ich mich. Er sah zu mir hoch. »Diese Symbole, die du da gezeichnet hast. Hast du ihn mit einem Schutzbann belegt?«
    Ein gemächliches Lächeln glitt über sein Gesicht. »Was weißt du über Bannzeichen?«
    Ich legte die Bürste zurück in den Eimer und trat ein paar Schritte von Tesla zurück. Er sah recht präsentabel aus, wie ich fand. »Nicht viel. Imogen hat versprochen, mir irgendwann zu zeigen, wie man sie wirkt, aber sie ist immer so beschäftigt. Hast du Tesla unter einen Schutzbann gestellt?«
    »Nein«, sagte Ben. »Woher hast du ihn?«
    Ich schilderte ihm mein morgendliches Abenteuer, allerdings ließ ich die kleinen Details in Bezug auf meine Mutter und mein Versprechen, dabei zu helfen, den Dieb aufzuspüren, aus. Ben würde nicht lange genug hier sein, um sich dafür zu interessieren.
    »Du hast keine Ahnung, woher der Großvater des Mädchens ihn

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