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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Gesicht. »Wie schon gesagt, du bist nicht die Einzige, die Pferde mag.«
    »Hm. Hattest du selbst mal eins? Vor langer Zeit vielleicht? Als jeder ein Pferd hatte?« Er sah so normal aus (die Untertreibung schlechthin!), darum fiel es mir schwer, im Gedächtnis zu behalten, dass er schon vor Jahrhunderten auf der Erde gewandelt war, lange bevor es Autos gab oder Elektrizität oder Zeug wie Penicillin und Narkosemittel. Ich wollte ihm Abertausende Fragen stellen, aber das würde wohl warten müssen.
    »Ja, ich hatte Pferde.«
    »Das klingt irgendwie logisch. Hast du dich selbst um sie gekümmert?«
    Sein schiefes Lächeln wurde noch ein bisschen schelmischer. »Nein, ich hatte Knechte.«
    »Knechte? Du sprichst von Dienern?«
    Er nickte.
    Ich glotzte ihn mit offenem Mund an wie ein großes, törichtes Kalb. »Heißt das, du bist von königlichem Geblüt oder so was?«
    Lachend gab er mir einen Kinnstüber, wie man es bei kleinen Kindern macht. »Nein, Fran, ich bin nicht von königlichem Geblüt. Du musst nicht so erschüttert dreingucken.«
    Ich drehte mich um und schalt mich selbst eine dumme Gans, während ich eine etwa fünfzehn Zentimeter breite Heurippe abtrennte und sie ans andere Ende des Hängers trug, wo Bruno bereits sein Abendessen mampfte. Ben stellte den Eimer ab, dann holte er einen zweiten mit Wasser für die Pferde, während ich Tesla zum Hänger führte und ihn an daran festband. »Es gibt Happa Happa! Bon appétit.«
    »Fran? Womit musst du anfangen?«
    Ich drehte mich zu Ben um. Ein Vampir mit einspuriger Denke hatte mir zu meinem Glück gerade noch gefehlt. »Nicht wichtig. Nur ein kleines Projekt, das ich für meine Mutter machen soll. Ich musste mich dazu breitschlagen lassen, um Tesla behalten zu dürfen. Also hör auf, mich zu nerven, und lass mich in Ruhe.«
    Manchmal hätte ich mich selbst in den Hintern treten können. Bei anderen Gelegenheiten wollte ich am liebsten aus meiner Haut fahren, auf meinen Körper zeigen und sagen: »Ich gehöre nicht zu der da.« Dies war einer der Momente, in denen ich beides gleichzeitig wollte.
    »Verzeihung.« Ben würdigte mich kaum mehr eines Blickes, als er sich von mir abwandte und sich trollte.
    Mist, Mist, Mist!
    Wie konnte ich nur so hirnvernagelt sein? Der süßeste Junge im ganzen Universum – na schön, er war ein Blutsauger, aber niemand ist perfekt –, und ich musste ihn ankeifen, bis er das Weite suchte, um Kontakt zu schlankeren, zierlicheren, hübscheren Mädchen zu suchen. Mädchen, bei denen er nicht vortäuschen muss, sie zu mögen, nur weil sie seine Seele erlösen könnten.
    »Mein Leben ist das reinste Jammertal«, beklagte ich mich leise bei Tesla. Zur Antwort schwenkte er den Schweif zur Seite und kackte. »Vielen herzlichen Dank auch. Genau das habe ich gebraucht.«
    Ich schaufelte die Pferdeäpfel beiseite, vergewisserte mich, dass Tesla eine Weile allein zurechtkommen würde, und entschied, dass, wenn ich mich sowieso schon elend und unglücklich und deprimiert fühlte, ich auch
richtig
elend und unglücklich und deprimiert sein konnte.
    Fran Ghetti, die Nancy Drew des einundzwanzigsten Jahrhunderts.
    Auf gar keinen Fall!

5
    »Miranda sagt, dass du uns helfen wirst, den Dieb zu finden, der unser Geld stiehlt. Allerdings weigert sie sich, mir zu verraten, wie du das anstellen willst. Aber ich bin von Natur aus neugierig, darum erklärst du es mir jetzt.« Absinthe stellte ihre Reisetasche neben dem Wohnwagen ab, dann drehte sie sich um und rief Karl, der sie vom Bahnhof abgeholt hatte, etwas auf Deutsch zu. Imogen beharrte darauf, dass Karl Absinthes Liebhaber war, aber es fiel mir schwer, das zu glauben. Man konnte Absinthe zwar nicht unbedingt als hässlich bezeichnen, aber ihre pinkfarbene Igelfrisur passte nicht ganz zu ihrem markanten Kiefer und den bösartigen kleinen Augen.
    Ihr deutscher Akzent war deutlich ausgeprägter als Peters oder Sorens, aber wenn sie einen mit ihren blassblauen Augen taxierte, verstand man trotzdem, was sie meinte. Außerdem konnte sie Gedanken lesen, kein Wunder also, dass ich mich in ihrer Gegenwart mehr als nervös fühlte. Sosehr es mir auch missfiel, wenn Ben sich in meinem Kopf tummelte – ihm vertraute ich zumindest. Bis zu einer gewissen Grenze. Absinthe traute ich nicht weiter, als ich spucken konnte. »Äh … eigentlich habe ich nicht vor, es dir zu erklären. Meine Mutter hat nicht erwähnt, dass das zu unserer Abmachung gehört.«
    »Abmachung?« Absinthe wirbelte zu mir herum und

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