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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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fühlst du dich?«, erkundigte Soren sich schließlich.
    Bevor ich antwortete, futterte ich mein Hörnchen auf, schlang die Arme um die Beine, stützte das Kinn auf die Knie und saugte die letzten süßen, nach Mandeln schmeckenden Gebäckstückchen zwischen meinen Zähnen hervor. »Gut. Wieso fragst du?«
    »Wieso ich frage? Du hattest gestern so was wie eine Panikattacke und musstest aus dem Hauptzelt getragen werden. Das sieht dir nicht ähnlich. Ich dachte, vielleicht bist du krank oder so.«
    »Getragen?« Ich legte die Wange auf mein Knie und schaute Soren an. Auf seiner Nase schälte sich der Sonnenbrand, den er sich vor ein paar Tagen eingefangen hatte. »Wer hat mich getragen?«
    Er rupfte ein Büschel Gras aus der Erde und warf es den Pferden zu. »Benedikt.«
    Verdammter Froschlaich
. Ben hatte mich jetzt schon zweimal getragen, aber ich war beide Male zu beduselt gewesen, um es mitzukriegen. Mein Blick glitt zurück zu den Pferden. »Dr. Bitner sagt, dass ich Tesla reiten kann, wenn ich möchte, solange ich es nicht auf der Straße tue, weil er keine Hufeisen hat, und ich ihn nicht überfordere. Er meint, ich soll es langsam angehen lassen und seine Kondition aufbauen, aber da er so alt ist, werde ich ihn wohl nie viel reiten können.«
    Soren warf mir einen Seitenblick zu. »Warum schweifst du vom Thema ab?«
    »Weil es das ist, was man tut, wenn man über etwas nicht reden möchte.«
    Er ließ sich das kurz durch den Kopf gehen, bevor er (erwartungsgemäß) fragte: »Wieso willst du nicht darüber reden, was letzte Nacht passiert ist?«
    Ich pflückte eine Butterblume und hielt sie ihm unter die Nase. »Wenn ich dir erzähle, was letzte Nacht passiert ist, bringst du mir dann das Reiten bei?«
    Er guckte zu Tesla. »Ohne Sattel?«
    »Ich habe keinen Sattel.«
    »Du hast auch kein Zaumzeug.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kann ich nicht einfach den Führstrick und das Halfter benutzen?«
    Jetzt zuckte er mit den Schultern. »Es hat kein … wie nennt man das noch?« Er bewegte die Hand über seinen Mund.
    »Gebiss?«
    »Ja, Gebiss. Aber ich werde es dir zeigen, wenn du mir sagst, was passiert ist.«
    »Wenn ich das tue, musst du mir versprechen, es niemandem zu erzählen. Weder deinem Vater noch sonst jemandem. Verstanden?«
    Seine Augen weiteten sich. »Hat es etwas mit dem Diebstahl zu tun?«
    »Nein. Ja. Nein, nicht wirklich. Es hat mit mir zu tun. Schwörst du es?«
    »Ich schwöre.« Er spuckte in seine Hand, dann streckte er sie mir hin, damit ich einschlug.
Igitt
. Ich ergriff die Kuppen seiner Fingerspitzen und schüttelte sie. »Also, was ist passiert?«
    »Du wirst es mir sowieso nicht glauben. Was hast du in deinen Hosentaschen?«
    Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, denn er kniff perplex die Brauen zusammen, trotzdem vergrub er die Hand in die Tasche seiner Shorts und förderte den Inhalt zutage. Da waren ein schmaler blauer Plastikkamm, ein paar Münzen, eine Schnur, eine benutzte Bandage, ein Satz Schlüssel und ein Fettstift für die Lippen. Ich streifte die Handschuhe ab und grabschte ihm den Schlüsselbund aus den Fingern.
    »Du hast mir diese Schlüssel noch nie gezeigt, oder?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Pass auf.« Ich trennte einen der Schlüssel von den anderen, hielt ihn hoch und erkannte anhand der Bilder, die er mir übermittelte, seinen Verwendungszweck. »Dieser Schlüssel gehört zu der Truhe, in der dein Vater seine Requisiten verwahrt. Die großen Requisiten.«
    Soren starrte mit geweiteten Augen auf den Schlüssel, dann nickte er. Ich pickte den nächsten Schlüssel heraus. »Wohnwagen.« Seine Augen weiteten sich noch stärker. Ich hielt einen winzig kleinen Schlüssel hoch. »Dieser passt zu einem Violinkasten. Ich wusste gar nicht, dass du Geige spielst.«
    Ihm fiel die Kinnlade runter. »Das weiß niemand außer meinem Vater und meiner Tante. Wie machst du das?«
    Ich zeigte ihm den nächsten Schlüssel. »Dieser öffnet den großen Käfig, in dem ihr die Tauben haltet. Wie nennt man das noch – einen Taubenschlag? Jedenfalls ist dieser Schlüssel neu. Du hast ihn noch nicht lange.«
    Soren fielen fast die Augen aus dem Kopf, darum brachte ich meine Darbietung zum Abschluss, indem ich ihm die Schlüssel zurückgab. »Es ist nichts Besonderes, Soren. Ich kann in Dinge hineinfühlen, indem ich sie anfasse, das ist alles.«
    »Das ist alles? Natürlich ist das was Besonderes! Es ist sogar etwas ganz Besonderes!« Er stierte auf meine Hände, als wären

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