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Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Belisla Piraten 01: Piratenjunge

Titel: Belisla Piraten 01: Piratenjunge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Bernhard
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echten Kanonenkugeln beschossen. Sehen Sie sich die Schäden an!«
    Patricks ließ seinen Blick kurz über den Schwarzen Falken gleiten. Tatsächlich, der Hauptmast war im oberen Drittel gekappt und an diversen Stellen hingen Segel in Fetzen und die Reling war zerschmettert. Gouverneur Patricks schaute die beiden Gordon Kinder kritisch an. Die Geschichte schien Hand und Fuß zu haben. Er wusste, dass der Großvater Adam Pirat gewesen war und er hatte von dem Schatz des Steuermanns gehört. Er konnte es nicht glauben, dass diese Bande, die jetzt hier in seinem Hafen stand, nichts auf dem Kerbholz hatte. Aber heute hatte er wirklich nichts in der Hand.  

    Im Hintergrund hatte sich mittlerweile ein großer Teil der Marks Rock Bevölkerung und der Touristen versammelt. Die Gefangennahme der Piraten war DAS Ereignis. Warum Gouverneur Patricks so lange mit dem Piratenhauptmann und den zwei Kindern diskutierte?
    An einer Stelle der Menschentraube wühlte sich plötzlich ein Touristenpaar durch die Masse. »Amelia, Johannes, seit Ihr das?«
    »Mama, Papa!« Johannes ließ den Gouverneur stehen und warf sich in die Arme seiner Eltern. Amelia kam hinterher gelaufen und die ganze Familie Gordon stand für einen Moment eng umschlossen auf dem Hafenplatz. Spontan pfiffen einige Zuschauer und Applaus brandete auf.

    »Können wir gehen?«, fragte Sankt Steven den Gouverneur.
    Patricks hob seine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger, als wenn er einen wütenden Rat geben wollte, aber ließ ihn dann wieder senken. »Ihr könnt gehen.« Und nach einem tiefen Atemzug. »Wir hatte unsere Differenzen und werden vermutlich in Zukunft wieder aneinander geraten. Aber für heute: Danke für das Retten der Kinder. Das bedeutet mir und Belisla sehr viel.«
    Sankt Steven nickte. »Wir würden gerne Wasser aufnehmen. Wir hatten allen Ballast über Bord geworfen, um schneller zu werden. Bis in unseren Heimathafen ist es mehr als eine Tagesreise.«
    Patricks fragte nicht weiter nach, wo der Heimathafen sein sollte. Wäre ohnehin gelogen. Er wies auf den Brunnen in der Mitte des Hafens, wo Amelia vor einigen Wochen Johannes vor dem ersten Entführungsversuch gerettet hatte. »Füllt Eure Fässer am Brunnen und verlasst dann den Hafen.« Er gab an seinen Gardechef ein paar Anweisungen. Dann ging er hinüber zu den Gordons.
    Sankt Steven gab ein Zeichen und ein leeres Fass wurde über das Pflaster zum Brunnen gerollt und mit einem V-förmigen Holzprofil das Wasser hineingeleitet. Toto und er sahen vom Hauptdeck auf die wiedervereinte Familie Gordon.  
    Toto seufzte. »Der Junge gehört zu seiner Familie.«
    »Wie sehen wir bei Munition und Proviant aus?«, fragte Sankt Steven, ganz und gar unromantisch.  
    Toto fühlte sich in diesem Moment etwas hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu seinem Kapitän und der neu entwickelten Freundschaft zu Johnny Gordon. Ein verwirrendes Gefühl. Er ließ sich äußerlich nichts anmerken, als er antwortete: »Munition vielleicht zehn Schuss. Pulver ist genug da. Proviant für zwei Tage, mit etwas Hunger drei Tage.«  
    »Lass Pierre eine Route mit langem Bogen berechnen. Keinen direkten Kurs. Ich wette, dass Athena irgendwo auf uns wartet.«
    »Was machen wir mit dem Jungen Johnny?«, fragte Toto.  
    Sankt Steven schaute auf die Familie Gordon. »Er muss sich entscheiden, ob er mit uns fahren möchte oder ob er wieder in sein altes Leben geht. Wir haben den Schatz und sind Athena entkommen. Wie es aussieht, hat er sich bereits entschieden.«
    Toto schaute einen Moment auf das Familienknäul und ging dann auf das Steuerdeck, um Pierre seine Aufgabe zu geben.

    »Johannes, wie geht es dir? Amelia, alles gut?« Mama und Papa waren ganz aus dem Häuschen, und selbst Amelia musste zugeben, dass sie froh war ihre Eltern wieder zu sehen.  
    »Uns geht es gut. Wir haben Abenteuer erlebt, die nicht auf tausend Seiten passen«, plapperte Amelia
    »Seit ihr Amelia böse?«, fragte Johannes. »Weil sie durchgebrannt ist?«
    »Nicht mehr als sonst«, meinte Papa trocken, aber mit einer Träne im Auge. »Sie kann jetzt nicht mehr sagen: ‚hast du ja gesagt‘.«
    »Wir haben einen Schatz gefunden, fast wieder verloren, waren in Seeschlachten, haben Schatzkarten geraubt«, zählte Johannes auf. »Ich kann jetzt segeln, kämpfen mit Fäusten und mit einem Degen.«
    »Ich habe auch Fechten gelernt«, meinte Amelia stolz. Und als sie die anderen drei anstarrten: »Ich musste irgendwie meine Zeit bei den Piraten

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