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Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ausgeheckt haben, doch erst müssen sie stehen bleiben, um die Wahrheit über Renesmee zu erfahren.« Dann, noch leiser: »Was sie nicht vorhaben.«
    Jacob gab ein merkwürdiges kleines Schnauben von sich.
    Und dann, zwei Sekunden später, blieb die Prozession überraschenderweise doch stehen. Die leise Melodie der vollkommen synchronen Bewegungen verstummte. Die makellose Disziplin war ungebrochen; die Volturi erstarrten alle gleichzeitig zu vollkommener Reglosigkeit. Sie standen etwa hundert Meter von uns entfernt.
    Hinter mir hörte ich links und rechts das Klopfen großer Herzen, näher als zuvor. Ich riskierte Blicke nach beiden Seiten, um zu sehen, was die Volturi aufgehalten hatte.
    Die Wölfe waren zu uns gestoßen.
    Auf beiden Seiten unserer ungleichmäßigen Linie hatten sich die Wölfe aufgestellt. Es waren mehr als zehn Wölfe, das sah ich sofort, als ich den Bruchteil einer Sekunde hinschaute, ich sah die bekannten Wölfe und andere, die ich nie zuvor gesehen hatte. Sechzehn waren es, die sich gleichmäßig um uns herum verteilt hatten – siebzehn insgesamt, wenn man Jacob mitzählte. An ihrer Größe und ihren überdimensionalen Pfoten konnteman erkennen, dass die Neuen alle sehr, sehr jung waren. Das hätte ich wohl voraussehen müssen. Wenn so viele Vampire die Gegend belagerten, war eine Explosion der Werwolfbevölkerung unvermeidlich.
    Noch mehr Kinder, die sterben mussten. Ich fragte mich, weshalb Sam das zugelassen hatte, und dann begriff ich, dass er keine Wahl gehabt hatte. Wenn sich auch nur einige der Wölfe auf unsere Seite stellten, würden die Volturi die übrigen garantiert ausfindig machen. Sie setzten mit diesem Kampf ihre ganze Gattung aufs Spiel.
    Und wir würden verlieren.
    Auf einmal war ich wütend. Mehr als wütend, ich war außer mir vor Zorn. Meine hoffnungslose Verzweiflung war wie weggeblasen. Ein schwaches rötliches Glühen erleuchtete die dunklen Gestalten vor mir, und ich wollte nur noch meine Zähne in sie hineinschlagen, ihnen die Gliedmaßen herausreißen und sie auf den Scheiterhaufen werfen. In meiner rasenden Wut wäre ich um den Scheiterhaufen herumgetanzt, wo sie lebendig schmorten; ich hätte gelacht, während ihre Asche glühte. Automatisch fletschte ich die Zähne und ein leises, wütendes Knurren stieg mir aus der Magengrube hoch bis in die Kehle. Ich merkte, dass ich die Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen hatte.
    Zafrina und Senna neben mir erwiderten mein gedämpftes Knurren. Edward drückte warnend meine Hand.
    Die meisten der umschatteten Gesichter der Volturi waren noch immer ausdruckslos. Nur zwei Augenpaare ließen überhaupt eine Gefühlsregung erkennen. Genau in der Mitte waren Aro und Caius, die sich an den Händen berührten, stehen geblieben, um die Lage zu beurteilen. Und mit ihnen war die gesamte Wache stehen geblieben und wartete auf den Befehl zu töten. Aro und Caius schauten sich nicht an, doch man sah, dasssie sich verständigten. Marcus schien, obwohl er Aros andere Hand berührte, an der Unterhaltung nicht teilzuhaben. Seine Miene war nicht so stumpfsinnig wie die der Wachen, doch fast ebenso ausdruckslos. Genau wie damals, als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, wirkte er unendlich gelangweilt.
    Die Zeugen der Volturi beugten sich zu uns, den Blick wütend auf Renesmee und mich gerichtet, doch sie hielten sich am Rand des Waldes, so dass ein breiter Streifen zwischen ihnen und den Volturi-Kriegern blieb. Einzig Irina war dicht hinter den Volturi, nur wenige Schritte von den Frauen der Ältesten – beide blond mit pudriger Haut und trüben Augen – und ihren beiden massigen Leibwächtern entfernt.
    Direkt hinter Aro stand eine Frau in einem der dunkleren Umhänge. Ich war mir nicht ganz sicher, aber es sah so aus, als ob sie seinen Rücken berührte. War sie der andere Schutzschild, Renata? Genau wie Eleazar fragte ich mich, ob sie mich wohl abwehren könnte.
    Aber ich würde mein Leben nicht vergeuden, indem ich versuchte zu Caius oder Aro zu gelangen. Ich hatte wichtigere Ziele.
    Ich ließ meinen Blick über die Reihe wandern und fand sofort die beiden winzigen, dunkelgrauen Umhänge nah am Zentrum der Gruppierung. Alec und Jane, mit Abstand die kleinsten Mitglieder der Wache, standen direkt neben Marcus, auf der anderen Seite waren sie von Demetri flankiert. Ihre reizenden

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