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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sehr scharf, ungefähr fünfzehn Zentimeter lang. Ich würde sagen, es handelte sich um ein Ausbeinmesser, wie man es in so gut wie jeder Küche findet. Sie können hier einen leichten Schnitt erkennen.» Sie fuhr mit dem Finger über die Leinwand, über die Mitte von Sibyls Hals. «Das führte zwar nicht zu einer Blutung, aber der Druck reichte, um die Haut zu ritzen.» Sie blickte zu Jeffrey auf, und ihre Blicke trafen sich. «Ich vermute, dass er das Messer benutzt hat, damit sie nicht schrie, während er sie vergewaltigte.»
    Sie fuhr fort. «Auf ihrer linken Schulter ist die Spur eines leichten Bisses.» Das dazugehörige Bild erschien auf der Leinwand. «Bisswunden sind bei Vergewaltigungen häufig zu finden. Diese hier zeigt nur den Abdruck der oberen Zähne. Ich habe nichts Besonderes an der Zahnstellung gefunden, habe aber...» Sara unterbrach sich, weil ihr wahrscheinlich einfiel, dass Lena im Raum war. «Der Abdruck wurde ins FBI-Labor geschickt, um Vergleiche anzustellen. Wenn ein bekannter Straffälliger in den Akten Übereinstimmungen mit dem Abdruck aufweist, könnten wir davon ausgehen, dass er sich auch dieses Verbrechens schuldig gemacht hat.» Dann dämpfte sie die Erwartungen: «Wie wir alle wissen, wird das FBI diesem Fall jedoch keine hohe Priorität zuerkennen, und daher denke ich, wir sollten keine allzu großen Erwartungen an dieses Beweismittel knüpfen. Viel näher liegend wäre es, den Abdruck abschließend als Beweis heranzuziehen. Das heißt: Finden wir einen hinreichend Tatverdächtigen und nageln wir ihn dann mit dem Zahnabdruck fest.»
    Als Nächstes war auf der Leinwand ein Foto der Innenseiten von Sibyls Beinen zu sehen. «Man kann hier am Knie Abschürfungen erkennen, wo sie während der Attacke mit den Beinen das Toilettenbecken umklammerte.» Ein weiteres Bild folgte. Es zeigte Sibyls Gesäß. «Es finden sich ungleichmäßige Quetschungen und Abschürfungen auf dem Gesäß, hervorgerufen ebenfalls von der Reibung auf dem Toilettensitz.»
    «Ihre Handgelenke», sagte Sara und legte ein weiteres Foto ein, «weisen Verletzungen von den Haltestangen für Behinderte auf, die sich in der Kabine befinden. Bei dem Versuch, sich an den Stangen festzuhalten, brach sie sich zwei Fingernägel ab.
    Wahrscheinlich wollte sie sich hochziehen und so ihrem Peiniger entkommen.»
    Sara schob das nächste Foto ein. «Das hier ist eine Nahaufnahme der Schnittwunden auf ihrem Bauch. Der erste Schnitt wurde von einer Stelle gleich unterhalb des Schlüsselbeins bis ganz hinunter zum Hüftknochen geführt. Der zweite verläuft von rechts nach links.» Sie machte eine Pause. «Aus der unregelmäßigen Tiefe der zweiten Schnittwunde würde ich schließen, dass es sich um die Rückhandbewegung eines Linkshänders handelt. Die Wunde wird nach rechts hin immer tiefer.»
    Das nächste Polaroid war eine Großaufnahme von Sibyls Brust. Einige Herzschläge lang schwieg Sara und dachte dabei wahrscheinlich dasselbe wie Jeffrey. Man konnte genau erkennen, wo die Stichwunde erweitert worden war. Nicht zum ersten Mal spürte er seinen Magen revoltieren bei der Vorstellung, was man dieser armen Frau angetan hatte. Er konnte nur inständig hoffen, dass sie es nicht bei Bewusstsein miterlebt hatte.
    Sara sagte: «Dies war die letztlich tödliche Verletzung. Es handelt sich um eine Stichwunde durch das Brustbein. Ich möchte annehmen, dass sie den größten Blutverlust hervorgerufen hat.» Sara wandte sich zu Brad. «Licht bitte.»
    Sie ging zu ihrer Aktentasche und sagte dabei: «Das Symbol auf ihrer Brust scheint ein Kreuz zu sein. Der Täter benutzte bei der Vergewaltigung ein Kondom, was seit der Einführung der DNS-Tests recht verbreitet ist, wie wir wissen. Unter Schwarzlicht wurden weder Sperma noch Körperflüssigkeiten sichtbar. Das Blut am Tatort stammt allem Anschein nach ausschließlich vom Opfer.» Sie zog einen Bogen Papier aus ihrer Aktentasche. «Unsere Freunde im Georgia Bureau of Investigation waren so freundlich, letzte Nacht noch ihre Beziehungen spielen zu lassen. Sie haben für mich eine Blutanalyse gemacht.» Sie setzte ihre Brille mit dem Kupfergestell auf und las vor. «Eine hohe Konzentration von Hyoscyamin und Atropin wurde im Blut und im Urin festgestellt, dazu Spuren von Scopolamin.» Sie hob den Kopf. «Daraus ließe sich schließen, dass Sibyl Adams eine tödliche Dosis Belladonna aus der Familie der Nachtschattengewächse zu sich genommen hat.»
    Jeffrey warf einen Blick auf Lena. Sie

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